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Hermann W. Prignitzer Der Serienmörder oder „Kennst du die ...

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„Sitzt sich gut hier, was? – Guck mal da drüben den Sexshop. Den betreibt ’n<br />

Türke. Hat alles nur Pornos, da sind <strong>die</strong> Kerle beschnitten, einer wie der andere.<br />

Hast’ schon mal beschnittenen Schwanz geseh’n?“<br />

„Nee.“<br />

„Nee? Ich vorher auch noch nicht. Halt ich auch nichts von. Sieht aus, als hätten<br />

sie <strong>die</strong> Latte glattgehobelt. Aber so’n Ding ohne Lappen – da fehlt was. Wenn ich<br />

dagegen meinen ansehe, wie das vorne zippelt... nee <strong>du</strong>, da möcht’ ich nicht<br />

tauschen, ’ne anständige Vorhaut muss sein, sonst ist das nicht vollständig. – Wie ist<br />

denn deine?“<br />

„Ganz normal, glaub’ ich.“<br />

„Und wenn er dir steht? Kriegst <strong>du</strong> sie noch rüber über <strong>die</strong> Eichel?“<br />

„Das hab’ ich noch nicht probiert.“<br />

„Solltest <strong>du</strong> aber. Wenn <strong>du</strong> sie noch mühelos rüberkriegst, wenn er dir steht,<br />

dann heißt das, der ist noch im Wachsen. Hast <strong>du</strong> noch Chancen auf was Bulliges. –<br />

Ja, ja, kannst <strong>du</strong> mir glauben, das ist ’n sicheres Zeichen. Gibt noch ’n paar andere,<br />

aber das ist das sicherste. Hat dir das dein Vater nicht erzählt?“<br />

„Ich hab’ keinen mehr. <strong>Der</strong> ist von uns abgehauen, da war ich erst sieben. Und<br />

danach hab’ ich ihn nicht mehr oft gesehen. Die letzten Male, da war ich so elf. Da<br />

hat er in Hohenschönhausen gewohnt. Hatte ’ne Wohnung im Hochhaus. Die war<br />

nicht schlecht, aber gefallen hat es mir trotzdem nicht. Obwohl er mir danach ’n<br />

Zwanziger zugesteckt hat.“<br />

„Als <strong>du</strong> gegangen bist?“<br />

„Nee, nee, schon vorher. Aber darüber red’ ich nicht gern.“<br />

„Wieso, was war denn?“<br />

„<strong>Der</strong> hat mich so komisch angefasst.“<br />

„Und das war nichts für dich?“<br />

„Nee, ich war doch erst elf, hatt’ doch von nichts ’ne Ahnung.“<br />

„Und wenn er heutzutage auf dich zukäme?“<br />

„Kann er nicht. <strong>Der</strong> ist nach Nürnberg gezogen.“<br />

„Und wofür hat er dir damals ’n Zwanziger gegeben?“<br />

„Weil ich stillgehalten hab’.“<br />

„Wobei hast’n stillgehalten? Kannst <strong>du</strong> ruhig sagen, hört doch keiner.“<br />

„Na trotzdem –“<br />

„Na, dann kann ich’s mir denken. Hat ihn dir irgendwo reingeschoben,<br />

stimmt’s?“<br />

„ – – –“<br />

„Warum sagst’ nichts? Na komm, spuck’s aus. <strong>Der</strong> hat ihn dir irgendwohin<br />

verpasst, hab’ ich Recht? Ins Maul <strong>oder</strong> hinten?“<br />

„Erst das eine, dann das andere.“<br />

„Und wie alt warst <strong>du</strong> da?“<br />

„Elf.“<br />

„Reichlich früh. – Was hat er denn für einen gehabt? ’n großen?“<br />

„Eigentlich nicht, aber damals –“<br />

„ – da warst noch nicht alt genug. Da hat’s mächtig gezwiebelt, was?“<br />

„Das ist gar kein Ausdruck.“<br />

„Das wär’ aber heute nicht mehr so. Hast ’ne klobige Kiste, wenn ich das mal<br />

sagen darf.“<br />

„Ja, ja, ich sollt mal wieder ab und an joggen.“<br />

„Oder mehr wichsen. – Wie oft passiert’s denn?“<br />

„Ein, zwei Mal am Tag.“<br />

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