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Hermann W. Prignitzer Der Serienmörder oder „Kennst du die ...

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Worauf ich mir damals, wie gesagt, keinem Reim machen konnte, zumal ich meinen<br />

Schwiegervater nicht weiter kannte. Hab’ ihn nur zwei-, dreimal gesehen, und was<br />

seine Frau von ihm erzählt hat, das sollt’ man lieber nicht für bare Münze nehmen,<br />

hab’ ich immer gedacht. Die Frau ist nun mal zerrüttet. Kann sie bestimmt nichts<br />

dafür, aber es ist nun mal. Also Vorsicht. – Ja von wegen Vorsicht. Ich hätte von<br />

Anfang an auf sie hör’n sollen. Vielleicht nicht alles glauben, aber drüber<br />

nachdenken.– Im Moment verfällt sie übrigens rapid. Tut mir irrsinnig leid. Die Frau<br />

ist kein schlechter Mensch. Oder was sagen Sie? Sie haben sie ja erlebt. Das weiß ich<br />

von ihr selbst. Sie haben sie mächtig beeindruckt. Das ist übrigens auch der Grund,<br />

warum ich mich entschlossen habe, zu Ihnen zu gehen. Meine Schwiegermutter mag<br />

noch so tief unten sein, aber ein Gespür für Menschen hat sie wie kaum einer. Wenn<br />

<strong>die</strong> sagt, der da taugt was und der da taugt nichts, dann stimmt oft nicht, was sie von<br />

denen im Einzelnen zu sagen weiß, aber im Prinzip hat sie Recht –“<br />

„Entschuldigung. – Kommst <strong>du</strong> mal, Dan. Du wirst dringend am Telefon<br />

verlangt. Die Klinik.“<br />

„Augenblick, ja. Ich bin gleich wieder da, Frau Meinelt.“<br />

– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –<br />

– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –<br />

– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –<br />

„Konrad ist tot, Frau Meinelt. Ihr Schwager hat sich erhängt.“<br />

20<br />

„Daniel –“<br />

„Ja –“<br />

„Sag, ich soll geh’n, Daniel, sonst schaff’ ich den Absprung nicht.“<br />

„Brauchst’ den, Daniel?“<br />

„Weiß ich nicht, Daniel.“<br />

„Hast’ es wenigstens genossen, <strong>du</strong> Hete?“<br />

„‚Hete‘ ist gut. Sag mal, wie spät es ist?“<br />

„Viertel acht.“<br />

„Dann bin ich seit etwa sechs Stunden ’ne Hete mit Webfehler.“<br />

„Gewissensbisse?“<br />

„Nein, Daniel. Ich werd’ mir doch nicht nachträglich vermiesen, was ich in den<br />

letzten Stunden mit dir hatte.“<br />

„Aber jetzt bist’ gesättigt, ja?“<br />

„Gesättigt? Nein.“<br />

„Dann häng’ doch einfach noch mal sechs Stunden dran. Wenn ich mich verliebt<br />

hab’, bin ich unverwüstlich.“<br />

„Und was wird, wenn ich danach immer noch nicht gehen mag?“<br />

„Dann weißt’ über dich Bescheid.“<br />

„Du, ich glaube, das weiß ich auch jetzt schon, Daniel.“<br />

„Na, dann mach’ was draus, Daniel. Integrier’ mich. Ich bin familientauglich,<br />

vorausgesetzt, es ist deine Familie.“<br />

„Hast’ schon mal mit ’ner Frau geschlafen?“<br />

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