Hightech im Tank - Ford
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<strong>Hightech</strong> <strong>im</strong><strong>Tank</strong><br />
und drum herum<br />
Benzin- oder Diesel-Kraftstoffsysteme werden die Fahrzeug-Entwicklung noch lange begleiten.<br />
Schätzungen gehen davon aus, dass <strong>im</strong> Jahr 2040 noch <strong>im</strong>mer 90 Prozent aller Fahrzeuge mit diesen<br />
Erdöl-Produkten angetrieben werden. Im John Andrews-Entwicklungszentrum bei <strong>Ford</strong> in Köln-Merkenich<br />
arbeiten rund 60 Ingenieure an der Entwicklung von Systemen, die weltweit verbaut werden.<br />
Die Merkenicher Ingenieure sind für das globale <strong>Ford</strong> Fiesta, Focus<br />
und Transit Fahrzeugsegment zuständig. Weitere Teams, die an der<br />
Entwicklung von Kraftstoffsystemen beteiligt sind, sitzen in Dearborn,<br />
in Camacari/Brasilien, in Nanjing/China und in Gebze/Türkei.<br />
Neben Besuchen steht der regelmäßige Austausch per Konferenz<br />
vor dem Computer und Telefon auf der Agenda. Sämtliche Entwicklungsschritte<br />
und Testergebnisse kommen dabei zur Sprache,<br />
bevor das Kraftstoffsystem endgültig freigegeben wird.<br />
Außerdem arbeitet man in der Entwicklung von Prototypenteilen mit<br />
Zulieferern zusammen. „Konstruktion, S<strong>im</strong>ulation und Erprobung<br />
unserer Systeme an Bauteilen und am Fahrzeug liegen größtenteils<br />
in unserer Hand“, berichtet Dr. Manfred Rechs, Leiter der Abteilung.<br />
Nach Fertigstellung muss das Kraftstoffsystem wie andere<br />
Fahrzeugkomponenten auch Praxistests in extremer Hitze und Kälte<br />
bestehen.<br />
Benzin hat die Eigenschaft, zu verdampfen, was die Entwicklungsingenieure<br />
aus der Abteilung in vielerlei Hinsicht beschäftigt.<br />
Der <strong>Tank</strong> besteht aus Polyethylen und ist aus sechs Schichten<br />
aufgebaut. In der Mitte sorgt eine Sperrschicht dafür, dass keine<br />
Kohlenwasserstoffe aus dem <strong>Tank</strong> nach außen dringen können.<br />
Polyethylen spart gegenüber Blech Gewicht und ist leichter<br />
formbar, was ein anspruchsvolleres Design möglich macht und<br />
einen Vorteil für das gesamte Package bietet. Außerdem rostet das<br />
Material nicht und ist besonders stabil be<strong>im</strong> Unfall. Es sind deshalb<br />
<strong>im</strong> Falle eines Crashs keine Lecks zu befürchten. Der <strong>Tank</strong> muss<br />
spezifizierte Lebens-Dauerhaltbarkeits-Tests auf dem Prüfstand<br />
und <strong>im</strong> Fahrzeug bestehen.<br />
Der <strong>Tank</strong>: aufwändig getestet<br />
In der <strong>Tank</strong>entwicklung spielen das Computer Aided Design (CAD)<br />
und Computer Aided Engineering (CAE) eine unverzichtbare Rolle,<br />
weil zusätzliche virtuelle Testreihen effizient und günstig sind. Aus<br />
dem „Rapid Prototyping“, dem schnelleren Konstruieren der Vorserienkomponenten,<br />
sind die computergestützten Prozesse nicht<br />
mehr wegzudenken. Sie kommen zum Beispiel erfolgreich bei der<br />
Analyse des Crashverhaltens des <strong>Tank</strong>s zum Einsatz. Eine weitere<br />
Anwendung von CAE ist die S<strong>im</strong>ulation von Bränden. „Natürlich<br />
führen wir auch reale Testreihen durch, aber durch den Einsatz<br />
von CAE möchten wir frühzeitig Schwachstellen herausfinden und<br />
Design opt<strong>im</strong>ieren“, erklärt Dr. Caroline Born, Supervisor Kraftstoffsysteme.<br />
Hinsichtlich der Sicherheit übertrifft <strong>Ford</strong> die gesetzlichen<br />
Crash-Anforderungen: Danach darf das gesamte Kraftstoffsystem<br />
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