Salz der Erde
Das Perspektivrogramm der ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
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GOTTESDIENST, VERKÜNDIGUNG, SPIRITUALITÄT, SEELSORGE<br />
21<br />
5. Beispiele guter Praxis<br />
Viele Gemeinden in <strong>der</strong> EKBO entwickeln neue<br />
Modelle und suchen nach gottesdienstlichen Formen,<br />
durch die Menschen angesprochen werden,<br />
die bisher nicht o<strong>der</strong> nur sehr selten in Gottesdiensten<br />
anzutreffen sind. In einer kleinen Auswahl<br />
soll auf einige gelungene Beispiele hingewiesen<br />
werden, die bereits praktiziert werden und als<br />
Anregung dienen können.<br />
a. Die zunehmende Pluralisierung <strong>der</strong> Gesell-<br />
schaft führt zu einem vielgestaltigen Umgang<br />
mit dem eigenen Glauben und zur Ausbildung<br />
unterschiedlicher Glaubensmilieus. Die Gemeinde<br />
L. reagiert darauf mit einer Auffächerung<br />
von Gottesdienstformen, die gleichberechtigt<br />
nebeneinan<strong>der</strong> stehen. Sie feiert an<br />
jedem Sonntag zwei Gottesdienste: eine Evangelische<br />
Messe und einen Schwerpunktgottesdienst,<br />
<strong>der</strong> sich an beson<strong>der</strong>e Zielgruppen richtet.<br />
Vier <strong>der</strong>artige Schwerpunkte folgen innerhalb<br />
eines Monats aufeinan<strong>der</strong>:<br />
• Die Rockmesse mit Kirchentagsmusik, die<br />
auch als Technomesse gefeiert wird.<br />
• Der Familien-Gottesdienst, in dem ein ehren-<br />
amtliches Team mit selbst gestalteten Puppen<br />
und Dekorationen biblische Geschichten aufführt.<br />
• Der Focus-Gottesdienst zu aktuellen kirchli-<br />
chen, politischen und gesellschaftlichen Fragen,<br />
<strong>der</strong> Merkmale einer gottesdienstlich eingebundenen<br />
Erwachsenenbildung trägt. Die<br />
Themenpredigt hält ein Gastprediger, häufig<br />
ein prominenter Laie. An den Gottesdienst<br />
schließt sich ein Nachgespräch an.<br />
• Die seelsorgerlich ausgerichtete Thomasmes-<br />
se, in <strong>der</strong>en Mittelpunkt das Abendmahl sowie<br />
ausführliche Segnungs- und Salbungshandlungen<br />
an einzelnen stehen. Auch dieser Gottesdienst<br />
wird von einem ehrenamtlichen Team<br />
verschiedener Altersgruppen mitgetragen.<br />
• Die Beteiligung vieler an <strong>der</strong> Vorbereitung und<br />
Gestaltung <strong>der</strong> Evangelischen Messen und <strong>der</strong><br />
Schwerpunktgottesdienste weckt bei Konfirmanden<br />
und Erwachsenen Freude an <strong>der</strong> Mitgestaltung<br />
von Gottesdiensten und Bewusstsein<br />
für liturgischen Stil.<br />
b. Eine positive Gottesdienstentwicklung ver-<br />
zeichnet die Gemeinde A seit den neunziger<br />
Jahren. Die Gemeinde stellte für sich selbst<br />
Qualitätsmerkmale für Gottesdienste als inspirierende<br />
Erfahrung auf und überprüft in Abständen,<br />
beispielsweise durch Fragebögen,<br />
<strong>der</strong>en Umsetzung 16 . Gezielt wird hier nach<br />
Formen des Gotteslobs gesucht, durch die sich<br />
auch jüngere Menschen angesprochen fühlen<br />
können. Dadurch entwickelte sich im Gottesdienst<br />
eine »Alt-Neu-Mischung«. Choräle zur<br />
16 Das Qualitätsmerkmal »inspirieren<strong>der</strong> Gottesdienst«<br />
wurde aus dem Konzept <strong>der</strong> natürlichen Gemeindeentwicklung<br />
von Christian A. Schwarz übernommen.