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Salz der Erde

Das Perspektivrogramm der ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

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MITGLIEDERPFLEGE UND MITGLIEDERGEWINNUNG, GEMEINSCHAFTSBILDUNG<br />

65<br />

kirchliches Handeln gegenüber dieser Gruppe. Dabei<br />

ist es für die Kirche leichter, aus <strong>der</strong> Kirche<br />

Ausgetretene wie<strong>der</strong> zu gewinnen, als schon immer<br />

Konfessionslose zu erreichen. Für Deutschland<br />

insgesamt schätzt die EKD die Zahl <strong>der</strong> aus<br />

<strong>der</strong> Kirche Ausgetretenen, also <strong>der</strong> Getauften<br />

ohne Kirchenzugehörigkeit, auf fünf Millionen.<br />

Dementsprechend ist die Größe dieser Gruppe<br />

auch im Bereich <strong>der</strong> EKBO beträchtlich.<br />

2. Analyse <strong>der</strong> Stärken und Schwächen<br />

2.1 Wahrgenommene Stärken<br />

Die Kirche ist flächendeckend mit einem stabilen<br />

und verlässlichen Angebot in Stadt und Land präsent.<br />

Die Kernangebote sind allgemein bekannt:<br />

Sonntagsgottesdienst und Amtshandlungen. Das<br />

Kernangebot ist durch einen weiträumigen Einsatz<br />

von beruflichen Mitarbeitern abgesichert und<br />

als kulturelle Tradition mit <strong>der</strong> kommunalen Identität<br />

verwoben. Zugleich bilden Kirchengemeinden<br />

einen Kern selbstorganisierten bürgerschaftlichen<br />

Engagements. Außenstehende nehmen die<br />

Kirche als eine traditionelle Organisation wahr, die<br />

feste Riten für die Knotenpunkte des Lebens bereithält<br />

und kompetent umsetzt. Darüber hinaus<br />

werden die seelsorgerlichen und diakonischen<br />

Aufgaben als Kompetenzfeld <strong>der</strong> Kirche wahrgenommen<br />

und ihr als gesellschaftsrelevanter Auftrag<br />

zugewiesen. Die Gesamteinschätzung <strong>der</strong><br />

Aufgabenerfüllung durch die evangelische Kirche<br />

hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt 49 ;<br />

die Außenwahrnehmung scheint positiver auszufallen<br />

als die Binnenwahrnehmung.<br />

Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kirche nehmen deutlicher als<br />

Außenstehende die Kirche als lebensbegleitende<br />

und lebensrelevante Institution wahr. Doch auch<br />

Nichtkirchenmitglie<strong>der</strong> nehmen kirchliche Dienste<br />

in Anspruch und beteiligen sich auf diesem Weg<br />

direkt o<strong>der</strong> indirekt am kirchlichen Leben. Freilich<br />

ist die Beteiligung von Kirchenmitglie<strong>der</strong>n weit<br />

stärker, wenn auch in sich sehr differenziert.<br />

Die Kirche verfügt über ein gut ausgebildetes Personal,<br />

das weit über die Grenzen <strong>der</strong> Mitgliedschaft<br />

hinaus ein überdurchschnittliches Ansehen<br />

genießt. Auch dabei fällt auf, dass die Außenwahrnehmung<br />

zur Kompetenz des kirchlichen Personals<br />

positiver ist als die Binnenwahrnehmung.<br />

Die Kirche besitzt flächendeckend Räumlichkeiten<br />

für ihre Angebote. Die sakralen Räume haben eine<br />

große Identifikationskraft – auch für Nicht-Mitglie<strong>der</strong>.<br />

Sie werden jedoch konkret nicht sehr<br />

stark zur religiösen Kontaktaufnahme und als<br />

niedrigschwelliger Zugang zur Kirche als Institution<br />

genutzt.<br />

Die Kirchen gelten als Bewahrer einer traditionellen<br />

Kultur. Architektur, Musik, Sprache, bildende<br />

Kunst und Ritual werden als vorrangige Elemente<br />

dieser Kultur geschätzt. In beson<strong>der</strong>em Maß ist<br />

die Kirchenmusik ein Angebot, das Fernstehende<br />

und Nicht-Mitglie<strong>der</strong> erreicht und damit bewusst<br />

zur Mitglie<strong>der</strong>pflege und -gewinnung eingesetzt<br />

werden kann.<br />

49 Vgl. die Entwicklung <strong>der</strong> Aussagen zu den Kirchen und<br />

zu Diakonie beziehungsweise Caritas in <strong>der</strong> Online-Untersuchung<br />

»Perspektive Deutschland« und dabei insbeson<strong>der</strong>e<br />

die positiven Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Einschätzung <strong>der</strong><br />

evangelischen Kirche.<br />

Die Kirche und ihre Gemeinden verfügen über planungssichere<br />

finanzielle Ressourcen, die allerdings<br />

in großem Maße fest für Personalausgaben<br />

gebunden sind.

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