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Salz der Erde

Das Perspektivrogramm der ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

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68<br />

Die Erreichbarkeit von Gemeinden ist verbesserungsbedürftig.<br />

Die Telefone sind nur zu wenigen<br />

Sprechzeiten erreichbar, die Küstereien selten geöffnet<br />

und immer seltener professionell besetzt.<br />

Pfarrer und Pfarrerinnen sind durch ihre vielfältigen<br />

Aufgaben an unterschiedlichen Orten schwer<br />

unter ihrer Dienstnummer o<strong>der</strong> in ihrem Dienstzimmer<br />

auffindbar. Die Möglichkeiten einer niedrigschwelligen<br />

Ansprechbarkeit durch Kirchenöffnung<br />

werden erst langsam in den Gemeinden entdeckt.<br />

Die kirchlichen Entscheidungsstrukturen sind nur<br />

für Insi<strong>der</strong> verständlich. Insbeson<strong>der</strong>e die Finanzen<br />

erscheinen als intransparent, und zwar auch<br />

für berufliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.<br />

Die Leitungsgremien auf allen Ebenen werden oft<br />

als basisfremd und praxisfern wahrgenommen.<br />

Die Verwaltung erscheint als hermetisch und bürokratisch.<br />

Bürokratie und rechtliche Durchstrukturierung<br />

blockieren die Selbstverwaltung und die<br />

Flexibilität <strong>der</strong> Gemeinden. Die rechtliche Ordnung<br />

wirkt detailversessen und an dem Ideal einer<br />

staatstragenden Volkskirche orientiert.<br />

3. Wettbewerbssituation<br />

In religiösen Fragen bietet Ostdeutschland ein<br />

gänzlich an<strong>der</strong>es Bild als Westdeutschland. Fast<br />

zwei Drittel <strong>der</strong> Ostdeutschen lassen keinerlei Beziehung<br />

zu einem religiösen Weltverständnis erkennen.<br />

Die Antworten auf Fragen nach <strong>der</strong> persönlichen<br />

Religiosität aus dem Jahr 2000 illustrieren<br />

50<br />

das:<br />

Bitte geben Sie an, welche <strong>der</strong> Aus sagen<br />

Ihren Glauben an Gott am ehesten zum<br />

Ausdruck bringen West Ost<br />

Ich glaube nicht an Gott. 9 % 50 %<br />

Ich weiß nicht, ob es einen Gott gibt,<br />

und glaube nicht, dass man es herausfinden<br />

kann.<br />

Ich glaube nicht an einen leibhaftigen Gott,<br />

aber an eine höhere geistige Macht.<br />

Manchmal glaube ich an Gott,<br />

manchmal nicht.<br />

Obwohl ich Zweifel habe, meine ich,<br />

dass ich doch an Gott glaube.<br />

Ich glaube, dass es Gott wirklich gibt,<br />

und habe daran keine Zweifel.<br />

10 % 15 %<br />

23 % 11 %<br />

10 % 8 %<br />

20 % 6 %<br />

23 % 5 %<br />

Das gesellschaftliche Umfeld ist mitunter sehr kirchenkritisch<br />

o<strong>der</strong> auch desinteressiert. Das kirchliche<br />

Bemühen, Anknüpfungspunkte für Formen <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Gruppen in <strong>der</strong> Zivilgesellschaft<br />

zu finden, die öffentlichkeitswirksam<br />

sind und das gesellschaftliche Image <strong>der</strong> Kirche<br />

verbessern, stößt auf viele Hin<strong>der</strong>nisse. Der Traditionsabbruch<br />

seit zwei o<strong>der</strong> teilweise drei Generationen<br />

macht die Wie<strong>der</strong>anknüpfung schwierig, da<br />

die personellen Verbindungsglie<strong>der</strong> in den Generationen<br />

<strong>der</strong> Eltern und Großeltern oft ausfallen.<br />

Während Atheisten und Agnostiker in den alten<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n nach einer Untersuchung aus dem<br />

Jahr 2000 zusammen ein Fünftel <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

ausmachen, sind es in den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

fast zwei Drittel (65 Prozent). Umgekehrt glaubt<br />

knapp die Hälfte <strong>der</strong> westdeutschen Bevölkerung<br />

trotz gelegentlicher Zweifel an Gott (43 Prozent);<br />

in <strong>der</strong> ostdeutschen Bevölkerung ist es nur ein<br />

Zehntel. In Ostdeutschland haben sich diese Zahlen<br />

seit 1993 eher verschlechtert als verbessert:<br />

50 Die folgenden Zahlen stammen aus ALLBUS 2000-CAPI.

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