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Salz der Erde

Das Perspektivrogramm der ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

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die bereits einmal mit <strong>der</strong> Kirche in Kontakt gekommen<br />

sind, in ihrer Kindheit eine religiöse Erziehung<br />

erfahren haben o<strong>der</strong> selbst einmal Kirchenmitglied<br />

waren. Ihr missionarisches Handeln<br />

wird dann am ehesten wirksam werden können,<br />

wenn es <strong>der</strong> Kirche gelingt, ein breites und vielfach<br />

verflochtenes soziales Netzwerk aufzubauen,<br />

Akzeptanz und Sympathie in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

zu gewinnen und die Kontaktflächen zur Gesellschaft<br />

zu verstärken.<br />

4. Beispiele guter Praxis<br />

Beispiele guter Praxis von Gemeindeentwicklung<br />

sind sehr spezifisch und ohne genaue Situationsanalyse<br />

schwer übertragbar. Gelingende Gemeindeentwicklung<br />

ist ein komplexer Prozess mit vielen<br />

Faktoren und Funktionen. Deshalb ist ein breit<br />

und dauerhaft angelegter Erfahrungs- und Ideenaustausch<br />

notwendig. Eine auf längere Frist angelegte<br />

Studie über Modelle gelungener Praxis in<br />

unserer Landeskirche wäre hilfreich, um die verfügbaren<br />

Mittel wirksamer einzusetzen und die<br />

Kirche dazu zu befähigen, eine lernende Organisation<br />

zu sein. Dabei sollten nicht nur Modelle guter<br />

Praxis als solche vorgestellt o<strong>der</strong> prämiert werden,<br />

son<strong>der</strong>n es sollten mit Hilfe standardisierter<br />

Interviews auch Erfahrungen im Überzeugungsund<br />

Umsetzungsprozess dokumentiert werden.<br />

Die Übertragbarkeit von Ideen und Modellen sollte<br />

durch eine konzentrierte Analyse <strong>der</strong> für Erfolg<br />

und Gelingen wichtigen Faktoren verstärkt werden.<br />

Ziel eines solchen Arbeitsprozesses wäre es,<br />

eine motivierende Freude am Gelingen zu initiie-<br />

ren, die aller Verän<strong>der</strong>ungsscheu und allen kritischen<br />

Rückfragen zum Trotz zu Erneuerungsprozessen<br />

in den Gemeinden ermutigt. 54<br />

a. Ende <strong>der</strong> neunziger Jahre begann in einer grö-<br />

ßeren brandenburgischen Stadt <strong>der</strong> Rückbau<br />

von Plattenbausiedlungen, die für Mitarbeitende<br />

im Bereich <strong>der</strong> Kohle- und Energiewirtschaft<br />

errichtet worden waren. Gleichzeitig entstanden<br />

neue attraktive Wohnsiedlungen am Stadtrand.<br />

Das hatte auch Folgen für die Kirchengemeinden<br />

in <strong>der</strong> Innenstadt. Die Gemeindeglie<strong>der</strong>zahlen<br />

sanken im Innenstadtbereich, während<br />

im eher dörflichen Randbereich Gemeindeglie<strong>der</strong><br />

zuzogen. Darauf reagierten vier Kirchengemeinden<br />

<strong>der</strong> Stadt – davon zwei eher<br />

städtisch und zwei eher dörflich geprägt –, indem<br />

sie sich zu einer neuen größeren Gemeinde<br />

mit 5.000 Gemeindeglie<strong>der</strong>n zusammenschlossen.<br />

Neue Gemeindestrukturen, verän<strong>der</strong>te<br />

Angebote, gemeinsames Planen und<br />

Wirtschaften wurden umgesetzt. Dies führte<br />

trotz einer sinkenden Zahl beruflicher Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zu positiven Entwicklungen<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>pflege<br />

und -gewinnung.<br />

54 Das Impulspapier des Rates <strong>der</strong> EKD formuliert<br />

zugespitzt im 2. Leuchtfeuer: »Ein verantwortetes Maß an<br />

Wettbewerb unter den Gemeindeformen und -angeboten<br />

wird unterstützt und gelingende Beispiele werden gestärkt<br />

(good practice-Orientierung)« (Rat <strong>der</strong> EKD, Kirche <strong>der</strong><br />

Freiheit, S. 53).

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