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Zwischen Dannebrog und Preußenadler - Husum-Stadtgeschichte

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THEODOR STORM<br />

* 14. September 1817 † 4. Juli 1888<br />

Im Juli 1988 jährte sich zum 100. Mal der Todestag des schleswig-holsteinischen<br />

Dichters <strong>und</strong> Juristen Theodor Storm. Sein literarisches Schaffen wurde aus diesem<br />

Anlaß landes- <strong>und</strong> b<strong>und</strong>esweit durch zahlreiche Veranstaltungen, Vorträge,<br />

Buchpublikationen, Funk- <strong>und</strong> Fernsehsendungen <strong>und</strong> einer großen Wanderausstellung<br />

der Landesbibliothek Kiel gewürdigt. Den meisten ist Storm gegenwärtig<br />

durch sein beseeltes, entsagungsvolles Frühwerk „Immensee“ <strong>und</strong> sein kraftvolles<br />

Alterswerk „Der Schimmelreiter“. Daß er als Verfasser unzähliger Novellen <strong>und</strong><br />

Gedichte, aber vor allem <strong>und</strong> hauptberuflich ein gewissenhafter Jurist war, der, bedingt<br />

durch die politischen Verhältnisse, wechselnden Rechtsordnungen unterlag,<br />

ist bis jetzt bei der Darstellung seines Lebens so gut wie noch gar nicht behandelt<br />

worden.<br />

4<br />

1857 1863 1870<br />

1879 1886<br />

I. Einleitung<br />

Am 27. 2. 1880 stellte der Präsident Krah des Königlich-Preußischen<br />

Landgerichts Flensburg folgende Erklärung aus:<br />

... „Daß ich den Amtsgerichtsrath Storm in <strong>Husum</strong> nach pflichtgemäßem Ermessen<br />

für unfähig halte, seine Amtspflichten ferner zu erfüllen, bescheinige ich hierdurch.“<br />

1<br />

Dieser Bestätigung schloß sich mit dem 11. 3. 1880 die Versetzung in<br />

den sofortigen Ruhestand durch das Königliche Oberlandesgericht in Kiel<br />

an:<br />

„Auf Gr<strong>und</strong> der vorhandenen Akten, ferner der gemachten Angaben wird hierdurch<br />

bescheinigt, daß sowohl das Lebensalter, wie auch die Dienstzeit des Amtsgerichtsrathes<br />

Hans Theodor Woldsen Storm in <strong>Husum</strong> in die vorstehende Bescheinigung<br />

richtig aufgenommen worden ist.“ 2<br />

Damit endete, nach einer berechneten Dienstzeit von 35 Jahren, 5 Monaten<br />

<strong>und</strong> 9 Tagen, nämlich vom 20. 2. 1843 bis zum 22. 3. 1852 <strong>und</strong> vom 23.<br />

11. 1853 bis zum 1. 4. 1880, die juristische Berufstätigkeit des Poeten<br />

Theodor Storm. Der am 14. 9. 1817 geborene Storm war zu diesem Zeitpunkt<br />

62 Jahre alt. Noch gute 8 Jahre lagen vor ihm, in denen er sich ganz<br />

seiner schriftstellerischen Tätigkeit widmen konnte. Am 4. 7. 1888 verstarb<br />

er in Hademarschen (Holstein).<br />

Mit der Pensionierung wurde eine wichtige Phase in Storms Leben beschlossen,<br />

die von der Forschung noch zu wenig beachtet wurde. Der Einfluß<br />

der Berufstätigkeit, die auch bei Storm über die Hälfte seiner Lebensjahre<br />

ausmachte <strong>und</strong> ihn viele St<strong>und</strong>en täglich beschäftigte, für seine<br />

Persönlichkeitsentwicklung darf nicht unterschätzt werden. Auch als Jurist<br />

wurde Storm Zeuge eines entscheidenden historischen Abschnitts im<br />

Geschick Schleswig-Holsteins. Das Land wurde im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert aus<br />

dem Gesamtstaatsverband, in dem es lange Zeit mit Dänemark verb<strong>und</strong>en<br />

war, herausgelöst <strong>und</strong> - nach Jahrzehnten des Kampfes <strong>und</strong> der Un-<br />

5

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