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Bewertung der SGB II-Umsetzung aus gleichstellungspolitischer Sicht

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Gen<strong>der</strong>-Projekt Jahresbericht 2007 – Kurzfassung 17<br />

Umfang und Angebot geschlechterdifferenzieren<strong>der</strong> Daten bislang unzureichend<br />

Die in dieser Datenanalyse dargestellten Erkenntnisse basieren <strong>aus</strong>schließlich auf<br />

öffentlich zugänglichen Informationen und Auswertungen <strong>der</strong> amtlichen Statistik.<br />

Implizit, und an einigen Stellen im Text auch explizit angesprochen, zeigen sich<br />

damit auch die Lücken im bisherigen öffentlich verfügbaren Datenangebot. Ohne<br />

auf einzelne <strong>der</strong>zeit bestehende Datenlücken im Detail eingehen zu wollen, seien<br />

nur beispielhaft einige für eine gen<strong>der</strong>sensible Analyse wichtige Daten genannt,<br />

die in den öffentlich zugänglichen tabellarischen Übersichten <strong>der</strong> amtlichen Statistik<br />

nicht <strong>aus</strong>gewiesen werden. Dies betrifft z. B. Arbeitslose, die aufgrund des § 10<br />

<strong>SGB</strong> <strong>II</strong> wegen Kin<strong>der</strong>betreuung von <strong>der</strong> Zumutbarkeit <strong>der</strong> Arbeitsaufnahme <strong>aus</strong>genommen<br />

sind, o<strong>der</strong> die Anzahl <strong>der</strong> wegen mangeln<strong>der</strong> Bedürftigkeit abgelehnter<br />

Anträge auf Arbeitslosengeld <strong>II</strong> (vgl. Bundesregierung 2006: 14; 23) bzw. geschlechterdifferenzierende<br />

För<strong>der</strong>statistiken nach Rechtskreisen (vgl. dazu auch<br />

Betzelt 2007: 303f.; Lenhart 2007a: 21; Bundesregierung 2006: 7).<br />

Kin<strong>der</strong>betreuung – ein geschlechtsspezifisches Hin<strong>der</strong>nis bei <strong>der</strong> Überwindung<br />

<strong>der</strong> Hilfebedürftigkeit<br />

Frauen geben häufiger als Männer an, dem Arbeitsmarkt aufgrund von Kin<strong>der</strong>betreuungspflichten<br />

nicht o<strong>der</strong> nur eingeschränkt zur Verfügung stehen zu können.<br />

Dementsprechend stellt diese Verpflichtung ein geschlechtsspezifisches Hin<strong>der</strong>nis<br />

bei <strong>der</strong> Überwindung <strong>der</strong> Hilfebedürftigkeit dar. Ein beson<strong>der</strong>es Augenmerk<br />

im Forschungsprozess muss daher auf das Organisationshandeln bezüglich <strong>der</strong><br />

Unterstützung bei <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung gerichtet werden. Bisher gibt es keine einheitliche<br />

statistische Erfassung <strong>der</strong> Leistungen nach § 16 Absatz 2 Satz 2 <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> eigenen Fallstudien bei Trägereinheiten wird das Thema Kin<strong>der</strong>betreuung<br />

beson<strong>der</strong>e Berücksichtigung finden. Hier wird beispielsweise zu fragen<br />

sein, wie die Erbringung dieser Leistung vom Leistungsablauf her organisiert ist.<br />

Wie gestalten sich die Schnittstellen zwischen <strong>der</strong> Beratungsleistung in den<br />

<strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-Trägereinheiten einerseits und <strong>der</strong> vermutlich weit überwiegend in kommunaler<br />

Trägerschaft verbliebenen Dienstleistungen für die tatsächliche Unterstützung<br />

bei <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung an<strong>der</strong>erseits?<br />

Beschäftigung erwerbsfähiger Hilfebedürftiger steigt – Frauen immer mehr<br />

in Minijobs<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Hilfebedürftigen, die erwerbstätig sind, hat deutlich und kontinuierlich<br />

zugenommen. Mit dieser Zunahme hat sich zugleich die Geschlechterschere hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Beschäftigungsformen zunehmend geöffnet: Im Januar 2005 übten<br />

Frauen und Männer im Alg <strong>II</strong>-Bezug zu etwa gleichen Anteilen eine geringfügige<br />

Beschäftigung <strong>aus</strong> und mehr Frauen als Männer waren sozialversicherungspflichtig<br />

beschäftigt. Im Oktober 2006 hingegen hatte sich die Situation deutlich verän<strong>der</strong>t:<br />

Unter den erwerbsfähigen Hilfebedürftigen waren es absolut und anteilig im<br />

Verhältnis zu allen eHb betrachtet mehr Frauen als Männer, die einen Minijob

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