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Bewertung der SGB II-Umsetzung aus gleichstellungspolitischer Sicht

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Gen<strong>der</strong>-Projekt Jahresbericht 2007 – Kurzfassung 41<br />

<strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-Trägereinheiten als Ziel aufgenommen und als Aufgabe betrieben wird.<br />

<strong>Sicht</strong>bar wird allerdings, dass es bislang nur sehr wenige gleichstellungsorientierte<br />

Konzepte und Aktivitäten gibt, die explizit für die <strong>Umsetzung</strong> des <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> entwickelt<br />

wurden. Die Befragungsergebnisse lassen folgende Tendenzen erkennen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die Institutionalisierung von Gleichstellung bzw. Gen<strong>der</strong> Mainstreaming o<strong>der</strong><br />

Chancengleichheit ist bisher noch nicht umfassend erfolgt. Die häufigste Form<br />

<strong>der</strong> Institutionalisierung ist die Verankerung personeller Zuständigkeiten.<br />

Es liegen bisher nur wenige schriftlich fixierte Vereinbarungen o<strong>der</strong> Konzepte zur<br />

<strong>Umsetzung</strong> von Gleichstellung vor.<br />

Gleichwohl finden auch dann gleichstellungspolitische Aktivitäten und Maßnahmen<br />

statt, wenn es (noch) keine/n Zuständige/n für Gleichstellung in <strong>der</strong> <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-<br />

Trägereinheit gibt.<br />

Insgesamt scheint es im gleichstellungspolitischen Bereich Bewegung zu geben,<br />

es werden zunehmend Zuständige für Gen<strong>der</strong>-Fragen eingesetzt, und teilweise<br />

sind Maßnahmen zur <strong>Umsetzung</strong> von Gleichstellung geplant.<br />

Die Komplexität des Themas zeigt sich auch darin, dass die personelle Verankerung<br />

von Gleichstellung keine Garantie dafür ist, dass die Zuständigen auch an <strong>der</strong> operativen<br />

Tätigkeit <strong>der</strong> jeweiligen <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-Trägereinheit beteiligt sind. Im Rahmen <strong>der</strong><br />

IAW-Befragung wurden die <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-Trägereinheiten um eine Einschätzung gebeten,<br />

in welchem Maße die Zuständigen für Gleichstellung auf die Ausgestaltung und <strong>Umsetzung</strong><br />

arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen und Strategien einwirken. Die Ergebnisse<br />

zeigen, dass diese Einwirkung insgesamt als relativ schwach eingeschätzt wird<br />

(vgl. Tabelle 8).<br />

So waren 2005 nur insgesamt 10% <strong>der</strong> Zuständigen für Gleichstellung in hohem o<strong>der</strong><br />

sehr hohem Maße an <strong>der</strong> Entwicklung und/o<strong>der</strong> Ausgestaltung arbeitsmarktpolitischer<br />

Maßnahmen bzw. Strategien beteiligt. Der Anstieg zum Ende 2006 auf 21%<br />

stützt die These, dass die Integration von Gleichstellungsaspekten erst im Anschluss<br />

an die erste <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-Implementationsphase wirksam werden konnte. Im Umkehrschluss<br />

bedeutet dies aber auch, dass in knapp 50% <strong>der</strong> Fälle die Zuständigen für<br />

Gleichstellung gar nicht o<strong>der</strong> nur in geringem Maße beteiligt waren.<br />

Prozentual sind sie bei den zkT in höherem Maße beteiligt als in den ARGEn. Noch<br />

deutlich seltener findet eine Beteiligung bei den Trägereinheiten mit gAw statt, wobei<br />

hier nicht deutlich wird, ob die für Gleichstellung Zuständigen u. U. bei <strong>der</strong> Institution<br />

(also <strong>der</strong> Kommune) angesiedelt sind, bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> Zuständigkeitsbereich für arbeitsmarktpolitische<br />

Maßnahmen nicht verankert ist.<br />

Es zeigt sich, dass Gleichstellungspolitik – zumindest bislang – nicht als integrativer<br />

Bestandteil in die <strong>Umsetzung</strong> des <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> eingeführt ist; so hat Gleichstellungspolitik<br />

we<strong>der</strong> eine relevante Bedeutung für die <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>-Trägereinheiten noch liegt eine maßgebliche<br />

Anzahl von Konzepten vor o<strong>der</strong> sind die Zuständigen für Gleichstellung an

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