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Diskrete Strukturen - Institut für Algebra, Zahlentheorie und Diskrete ...

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falls sie keine gemeinsamen Kanten haben. Die Verallgemeinerung des Satzes<br />

2.39 von 2 auf k lautet nun:<br />

Satz 2.45 Für je zwei nichtadjazente Ecken x <strong>und</strong> y in einem endlichen Graphen<br />

G ist die maximale Anzahl eckendisjunkter Wege von x nach y gleich der<br />

Minimalzahl trennender Ecken. Analoges gilt <strong>für</strong> Kanten statt Ecken.<br />

Beweisskizze. Eine trennende Eckenmenge muß natürlich mindestens so viele<br />

Elemente haben, wie es disjunkte Wege zwischen x <strong>und</strong> y gibt (sonst könnte<br />

man sich auf einem Weg an dieser Trennmenge “vorbeimogeln”). Zu zeigen ist<br />

also, daß die Existenz einer x <strong>und</strong> y trennenden Menge T mit einer Minimalzahl<br />

von k Ecken auch k eckendisjunkte Wege zwischen x <strong>und</strong> y garantiert. Dies<br />

beweist man durch Induktion über die Anzahl m der Ecken des Graphen.<br />

Der Induktionsbeginn ist klar: Hat G nur die zwei Ecken x <strong>und</strong> y, so ist k =0,<br />

<strong>und</strong> es gibt keinen verbindenden Weg. Wir nehmen nun an, die Behauptung sei<br />

<strong>für</strong> alle Graphen mit weniger als m Ecken wahr. Für die “Nachbarschaften”<br />

Ex = {z | xz ∈ E} <strong>und</strong> Ey = {z | yz ∈ E} unterscheiden wir zwei Fälle.<br />

Fall 1. Es gibt eine trennende Menge T mit k Ecken <strong>und</strong> T ⊈ Ex <strong>und</strong> T ⊈ Ey.<br />

Wir betrachten den auf T ∪ K x induzierten Teilgraphen, wobei K x die x enthaltende<br />

Komponente des Restgraphen G − T ist, <strong>und</strong> verbinden eine neue Ecke w<br />

mit allen Ecken aus T ; auf diese Weise entsteht ein Graph G x , der weniger Ecken<br />

als G hat, <strong>und</strong> T erweist sich als trennende Eckenmenge minimaler Mächtigkeit<br />

von x <strong>und</strong> w in G x . Der Graph G y sei analog definiert. Wir demonstrieren die<br />

Konstruktion an Beispiel 2.44 (3).<br />

y<br />

❝<br />

y<br />

❝<br />

y<br />

❝<br />

❝ ❅<br />

❝ ❝ <br />

❅ ❝<br />

❝ ❅<br />

❝<br />

❝ ✁✁ ✁ ❆ ✁ ❆❆ ❆<br />

❝<br />

✁ ❆ ✁<br />

❆❝<br />

❝ ❆<br />

w<br />

✁ ✁✁ ❆<br />

❝ w<br />

✁ ❆❆ ✁<br />

❆❝<br />

❆ <br />

✁<br />

❝ ❆<br />

❆❆ ❆<br />

✁ ✁✁ ✁<br />

✁<br />

❆ ✁<br />

❆❝<br />

❅ ❝ ❅<br />

❝ <br />

❅<br />

❝ <br />

x G x x<br />

G x<br />

Nach Induktionsannahme gibt es je k eckendisjunkte Wege zwischen x <strong>und</strong> w<br />

in G x , bzw. zwischen y <strong>und</strong> w in G y . Je ein Paar dieser Wege kleben wir an<br />

den Schnittstellen in T zusammen <strong>und</strong> entfernen wieder die Hilfsecke w. Das<br />

Ergebnis ist das rechtsstehende Bild mit k (hier 2) disjunkten Wegen zwischen<br />

x <strong>und</strong> y im ursprünglichen Graphen G.<br />

Fall 2. Alle trennenden Mengen mit k Ecken sind in Ex oder in Ey enthalten.<br />

Falls es eine von x <strong>und</strong> y verschiedene Ecke v gibt, die in keiner solchen Trennmenge<br />

vorkommt, kann man diese Ecke herausnehmen <strong>und</strong> bekommt bereits im<br />

Restgraphen G − v (nach Induktionsannahme) k eckendisjunkte Wege zwischen<br />

x <strong>und</strong> y. Also bleibt der Fall, daß alle Ecken außer x <strong>und</strong> y in Ex oder Ey liegen.<br />

Ein kürzester Weg W zwischen x <strong>und</strong> y enthält dann höchstens zwei Ecken<br />

außer x <strong>und</strong> y. Entfernt man diese, so haben in dem Restgraphen die x <strong>und</strong> y<br />

trennenden Mengen mindestens k−1 Ecken, <strong>und</strong> die Induktionsannahme liefert<br />

k−1 disjunkte Wege, zusammen mit W also k disjunkte Wege in G. □<br />

G y<br />

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