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Verhaltenstheorien<br />

Ihre Grundlagen sind in den Erkenntnissen der Eigenschaftstheorien zu suchen und fügen<br />

den Aspekt der Erlernbarkeit von Führungsqualifikationen hinzu. Damit ist Führung für<br />

jede Führungskraft zu erlernen und kein Attribut der Persönlichkeit mehr.<br />

Die Klassifizierung von Führungsstilen nach Kurt Lewins Iowa-Studien 33 in „autoritär“,<br />

„demokratisch“ und „laissez-faire“ fällt unter die Theorien des Führungsverhaltens. Auch<br />

hier ist kein idealer Führungsstil zu benennen, da Führungserfolg nicht im direkten Zusam-<br />

menhang mit einem Führungsstil, sondern immer im Zusammenwirken mit weiteren Bedin-<br />

gungen (vgl. Situationstheorien) steht. Es ist auch keiner der drei Stile aus Erfolgsgründen<br />

vorzuziehen, da jeder Stil mit Vor- und Nachteilen behaftet ist: In autoritär geführten<br />

Gruppen sind als Vorteil die Klarheit der Entscheidungsgewalt und Hierarchie, als Nachteil<br />

die steigende Aggression (in Anwesenheit des Führers) im Mitarbeitendenverhalten zu nen-<br />

nen. Demokratisch geleitete Gruppen sind hingegen einerseits insgesamt zufriedener, ande-<br />

rerseits aggressiver, wenn der Führer nicht anwesend ist. Bei laissez-fairer Führungsweise<br />

sind verminderte Produktivität und gesteigerte Selbstverwirklichung als Gegenpole aufzu-<br />

führen. 34 Mitarbeitendenjahresgespräche können aufgrund ihres partizipierenden Charak-<br />

ters gut in demokratische Führungsstile eingebunden werden. 35 Bei autoritärer Führung<br />

werden sie vermutlich ausschließlich zu Zielvereinbarungen mit deutlichem Anweisungscha-<br />

rakter durch den Vorgesetzten herangezogen.<br />

Das „Grid-Modell“ (Gitter-Modell) nach Blake/Mouton 36 ist eine weitere Möglichkeit, sich<br />

dem Bereich von Verhaltenstheorien zur Führung zu nähern. Grundlage für die Erkenntnisse<br />

dieses Modells sind Forschungen aus den 40er Jahren in den USA. Festgestellt wurde, dass<br />

die maßgeblichen Dimensionen für Führungsverhalten Mitarbeiter-/Beziehungs-<br />

Orientierung (consideration) und Leistungs-/Aufgaben-Orientierung (initiating structure)<br />

sind. 37 Inhaltlich teilen Blake/Mouton das Vorgesetztenverhalten in ein Gitternetz ein, des-<br />

sen x-Achse die Leistungsorientierung (Werte 1-9) und dessen y-Achse die Mitarbeiterorien-<br />

tierung (Werte 1-9) abbilden. Neuberger kritisiert, dass dadurch ein vermeindlich ideales<br />

33<br />

Vgl. Krech/Crutchfield 1992, Bd. 7, 111; Berthel 1997, 70 und Puch/Westermeyer 1999, 218f<br />

34<br />

Vgl. Berthel 1997, 70<br />

35<br />

Vgl. Kapitel 1.1.4<br />

36<br />

Vgl. Blake/Mouton 1968<br />

37<br />

Vgl. Puch/Westermeyer 1999, 219f; Berthel 1997, 90ff<br />

© 2003 Sebastian Bernoth 15

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