Unzufrieden
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Semantik. Analoge Kommunikationen dagegen besitzen dieses semanti-<br />
sche Potential, ermangeln aber die für eindeutige Kommunikationen er-<br />
forderliche logische Syntax.<br />
Kommunikation zwischen Menschen läuft auf digitaler und analoger Ebene ab. Der digitale<br />
Anteil stellt die vermittelte Information an sich dar. Der analoge Anteil bettet den digitalen<br />
Inhalt in einen Sinnzusammenhang der ihn für den Gesprächspartner zu einer sinnvollen<br />
Botschaft werden lässt. 78 Nur wenn es im Mitarbeitendenjahresgespräch gelingt, die eigene<br />
Einstellung, Lob oder Kritik zum Mitarbeitenden analog passend zu vermitteln, wird auch<br />
der Inhalt – also der digitale Anteil – vom Gegenüber akzeptiert werden. In der Praxis be-<br />
deutet dies, dass alles was Wort bleibt und nicht durch angemessenes Verhalten, Gestik und<br />
glaubhaftes Agieren verbunden wird, ohne Effekt im Raum stehen bleiben wird.<br />
Axiom 5: Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmet-<br />
risch oder komplementär, je nach dem, ob die Beziehung zwischen den<br />
Partnern auf Gleichheit oder Unterschiedlichkeit beruht.<br />
Kommunikation zwischen Menschen läuft entweder symmetrisch oder komplementär ab. Im<br />
ersten Fall sind die Gesprächspartner auf gleicher Ebene hinsichtlich ihrer Gesprächsstel-<br />
lung, ihrer Kompetenz etc. Im zweiten Fall nimmt einer der beiden Partner eine inferiore,<br />
also untergeordnete Rolle und der andere eine superiore, also übergeordnete Rolle in der<br />
Kommunikation ein. 79 Für die Mitarbeitendenjahresgespräche ist dieses Axiom von Bedeu-<br />
tung, da Mitarbeitendenjahresgespräche charakteristischer Weise Gespräche mit einer (for-<br />
mal) komplementären Struktur sind, die einen Austausch auf symmetrischer Basis su-<br />
chen. 80<br />
Personenwahrnehmung<br />
Für Mitarbeitendenjahresgespräche kommt es – abgeleitet aus den o.g. Erkenntnissen zur<br />
Kommunikation – neben den inhaltlichen Aspekten des Gesprächs im Besonderen auf die<br />
Empathie- und Beobachtungsfähigkeit des Mitarbeitenden und des Vorgesetzten an. Die<br />
Personenwahrnehmung steht also direkt neben dem inhaltlichen Informationsaustausch. Nur<br />
durch geschulte Beobachtung kann die Führungskraft den Mitarbeitenden in der Relevanz<br />
78 Vgl. Watzlawick/Beavin/Jackson 1990, 61ff<br />
79 Vgl. Watzlawick/Beavin/Jackson 1990, 68ff<br />
80 Vgl. 1.4 Abgrenzung zu den regelmäßigen Dienstbeurteilungen<br />
© 2003 Sebastian Bernoth 29