Unzufrieden

diesem Sinne dann auch zur Steuerung im Hinblick auf den Personaleinsatz konstruktiv
gebraucht werden.
Im offenen Gespräch können hoch motivierten Mitarbeitenden Möglichkeiten der Karriere
aufgezeigt werden, die mit den Interessen der Landeskirche einhergehen. Eine Synthese
der Mitarbeitenden- und der Arbeitgeberperspektive wird so zu einer fruchtbaren Basis für
Karriere und Arbeitgeberinteresse. In dieser Form können aber auch Missverständnisse im
Aufstiegsstreben der Mitarbeitenden kollegial geklärt werden.
Weiterhin haben Führungskräfte durch konstruktiv geführte Mitarbeitendenjahresgespräche
die Möglichkeit, Mitarbeitende auf spezielle Funktionsstellen hinzuweisen, die üblicher-
weise durch Berufung vergeben werden. 162 Der Mitarbeitende hat dadurch die Chance, sich
auf ein solches Amt innerhalb seines Arbeitsfeldes vorzubereiten, die Führungskraft kann im
Gegenzug die Persönlichkeit des zu berufenden Mitarbeitenden besser einschätzen.
2.3 Abgrenzung zu den Mitarbeitendenjahresgesprächen anderer
kirchlicher Mitarbeitenden
Warum unterscheiden sich die Mitarbeitendenjahresgespräche von Religionspädagoginnen
und -pädagogen von denen anderer Berufsgruppen wie Pfarrerinnen/Pfarrern, Diakonin-
nen/Diakonen, Sozialpädagoginnen/-pädagogen oder denen des Verwaltungspersonals?
Zum einen ist sicherlich die komplizierte organisatorische Struktur der Mitarbeitenden im
Schuldienst ein Faktor. 163 Ein anderer ist die Tatsache, dass nur ein Teil des Berufs in einer
Institution und der andere Teil zu Hause ausgeführt wird. In der Institution Schule gelten
normalerweise konkrete Regeln, die sich auf die Organisationsstruktur und auf den zu ver-
mittelnden Inhalt beziehen. Den 25 Wochenstunden 164 Schule stehen ca. 19 volle Stunden
häuslicher Vor- und Nachbereitung gegenüber, die selbstständig organisiert sein wollen. In
der Regel reichen diese bei guter Vorbereitung und regelmäßigem Engagement innerhalb der
Schule ohnehin nicht aus.
Problematisch ist aber, im Schulbereich Ziele zu finden, die einerseits klar formuliert und
auch nachprüfbar, also insgesamt „SMART“ sind. Die zu erreichenden inhaltlichen Ziele
162 Beispiele: Leitung eines Arbeitskreises, Mentorenämter, Schulbeauftragung
163 Vgl. Kapitel 2.1.3 Institutionelles und organisatorisches Umfeld der Mitarbeitenden
164 Das entspricht 18,75 Zeitstunden.
© 2003 Sebastian Bernoth 65