Unzufrieden

0 Einführung
„Als Evang.-Luth. Kirche in Bayern wollen wir offen und deutlich, aufgeschlossen und ver-
lässlich dem Glauben und dem Leben dienen.“ 2
Diese Kernaussage des Leitbildes der bayerischen Landeskirche beinhaltet zum einen die
Verpflichtung, Glauben und christlich motiviertes Handeln nach außen zu kommunizieren,
zum anderen ist es auch eine Aufforderung an Mitarbeitende und Führungskräfte der Evang.-
Luth Kirche in Bayern, ihr Miteinander und ihren Dienstauftrag nach diesem Grundsatz zu
gestalten. Kommunikation zwischen den haupt-, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeiten-
den ist der Schlüssel dazu, das Leitbild in seiner Einfachheit und Komplexität innerkirchlich
umsetzen zu können. 3
Die Durchführung von Mitarbeitendenjahresgesprächen mit Mitarbeitenden der Evang.-
Luth. Kirche in Bayern ist aus diesem Grund ein aktuelles Thema im Feld des Personalma-
nagements der Kirchenleitung. Die Menge an Informations- und Fortbildungsveranstaltun-
gen für Führungskräfte und Mitarbeitende zu diesem Thema lässt darauf schließen, dass die-
ses Mittel des Personalmanagements innerhalb der Landeskirche keine nebensächliche Rolle
spielt.
Dabei ist die Einstellung der Mitarbeitenden und der Führungskräfte durchaus nicht nur po-
sitiv. In Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen ist einerseits von der Hoffnung auf einen
stärker die subjektiven Fähigkeiten berücksichtigenden Personaleinsatz zu hören, anderer-
seits sind aber auch Ängste zu spüren. Hier steht der Verdacht auf größere Kontrolle der
Mitarbeitenden seitens der mittleren und höheren Führungsebenen im Raum. Der für die
Führungskräfte positive Aspekt, die eigenen Mitarbeitenden in ihren Fähigkeiten besser ein-
schätzen zu können und somit erfüllender einsetzbar zu machen, steht mit Einwänden bezüg-
lich des erhöhten Zeitbedarfs der Führungsaufgaben und organisatorischer Bedenken im
Konflikt.
Konkret sollen Mitarbeitendenjahresgespräche für Religionspädagoginnen und Religionspä-
dagogen der Evang.-Luth. Kirche in Bayern als Instrument des Personalmanagements zum
2 PE - Personalentwicklung 2002, Heft 1, 4
3 Aus dem Vorwort des Landesbischofs Dr. Johannes Friedrich in Breit 2000, 9f
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