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GGR-Protokoll vom 4. November 2013

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<strong>GGR</strong>-Winterthur <strong>2013</strong>/2014 10./11. Sitzung, <strong>4.</strong> <strong>November</strong> <strong>2013</strong><br />

ENTWURF<br />

B. Meier (GLP/PP): Die GLP/PP-Fraktion hat die Dringlichkeit der Interpellation unterstützt,<br />

weil in Bezug auf das Geschäft mit Biorender jedes kleine Stück Information einen Beitrag zu<br />

diesem komplexen Geschäft liefern kann. Die Antwort des Stadtrates, dass mit dem knappen<br />

positiven Entscheid des Gemeinderates <strong>vom</strong> 26. August <strong>2013</strong>, trotz des ausstehenden Referendums,<br />

kein zwingender Grund vorliegt, die Bilanz zu deponieren, ist nachvollziehbar. Es<br />

würde tatsächlich wenig Sinn machen, dass man das Volk über Gaseinkäufe von einer Firma<br />

abstimmen lässt, die am Datum der Abstimmung bereits in einem laufenden Konkursverfahren<br />

ist. Es bleiben aber andere Fragen offen. Gerade zur Frage 3. Aufgrund welcher Kompetenz<br />

hat der Stadtrat im Detail Zahlungen in welchem Umfang beschlossen? B. Meier ist gespannt<br />

auf die Antwort zur Frage von H. Keller. Bei welchen Verträgen ist die Stadt nach wie<br />

vor in der Pflicht? Hat die Stadt vorausschauend Verträge gekündigt, damit sie sich den<br />

Folgeverpflichtungen in einem Konkursverfahren allenfalls entziehen könnte? Die GLP/PP-<br />

Fraktion hat sich im August der Stimme enthalten, weil es nicht opportun erschien eine weitere<br />

Finanzierung über das Jahr <strong>2013</strong> hinaus zu beschliessen, ohne dass der effektive ökologische<br />

Mehrwert objektiv ausgewiesen ist. Die Studie zur Ökobilanz liegt endlich vor, leider<br />

erst nachdem die Abstimmungsunterlagen bereits verschickt wurden. Die Ergebnisse sind<br />

ernüchternd. Im heutigen Betriebszustand, das wurde bereits erwähnt, ist die Anlage unter<br />

dem Strich eine Umweltbelastung. Nur unter sehr zweckoptimistischen Annahmen kann Biorender<br />

in 8 Jahren vielleicht eine ähnlich gute Umweltwirkung erreichen, wie ein Vergleichsverfahren.<br />

Das Vergleichsverfahren ist das seit Jahrzenten erprobte und effiziente Verfahren<br />

der Tiermehlherstellung, das auch eine energetische Verwertung möglich macht. Das heisst,<br />

die Darstellung, dass man mit Biorender etwas energetisch nutzen kann, das bisher nicht<br />

genutzt wurde, ist falsch. Teilweise konnte man das aufgrund der Kommunikation so interpretieren.<br />

Der Stadtrat hat das bisher in seiner Argumentation eher ausgeblendet. Auch im<br />

Abstimmungsbüchlein ist das möglicherweise missverständlich dargestellt. Nach Ansicht der<br />

GLP/PP-Fraktion ist der erhoffte ökologische Mehrwert viel zu spät einer ernsthaften Überprüfung<br />

unterzogen worden. Hätte der Stadtrat das vor einem Jahr gemacht, dann hätte der<br />

Gemeinderat bereits im April oder spätestens im August <strong>2013</strong> auf der Grundlage dieser Informationen<br />

entscheiden können. Man hätte den Geldfluss früher stoppen und die Kosten für<br />

eine Volksabstimmung vermutlich einsparen können. Die heutige Debatte wäre ebenfalls<br />

unnötig. Die Grünliberalen stehen voll und ganz hinter der Energiewende. Aber gerade deshalb<br />

darf es bei ökologischen Risikoprojekten keinen Blankocheck geben. Für den Erfolg der<br />

Energiewende ist eine sachliche Beurteilung jedes einzelnen Projekts entscheidend.<br />

D. Oswald (SVP) versteht einen Punkt nicht. In den Beratungen wurde bestritten, dass gesagt<br />

wurde, die Firma müsse die Bilanz deponieren, wenn Winterthur die Zahlungen ablehne.<br />

Gleichzeitig sagen einige heute Abend, es sei gerechtfertigt, dass der Stadtrat in eigner<br />

Kompetenz die Zahlungen beschlossen habe, weil sonst das Winterthurer Stimmvolk über<br />

eine Firma abstimmen würde, die es nicht mehr gibt. Also wurde heute Abend wieder erklärt,<br />

wenn Winterthur ablehnt, müsste die Firma die Bilanz deponieren. Das wurde indirekt gesagt,<br />

indem erklärt wurde, die Zahlungen seien gerechtfertigt, weil sonst die Winterthurer<br />

über etwas abstimmen müssten, das es nicht mehr gibt. Hier stinkt etwas gewaltig.<br />

F. Landolt (SP): Die ökologische Energiewende kann nicht ohne Risiko realisiert werden.<br />

Wenn man aus der Atomkraft aussteigen will, sind die alternativen Energiegewinnungsverfahren<br />

sehr risikobehaftet. Zur Frage von D. Oswald: Man kann es nicht genau sagen. Die<br />

Aussensicht auf die Geschäftssituation von Biorender erlaubt keine klare Aussage, ob die<br />

Bilanz deponiert werden müsste oder nicht. Es handelt sich um eine Frage des Aktienrechts.<br />

N. Gugger (EVP) möchte Halt, Stopp, sichern sagen. D. Oswald macht Unterstellungen, die<br />

von der EVP abgelehnt werden. Fakt ist, dass die EVP die Frage in den Raum stellt, soll die<br />

Stadt investieren oder nicht. Im Moment findet der Stadtratswahlkampf statt. Die einen wollen<br />

den Stecker ziehen. Es tut gut in den Medien präsent zu sein, zu sagen wir sparen Geld.<br />

Von Stadtrat M. Gfeller erwartet N. Gugger, dass er klar sagt, ob es verfrüht ist davon zu<br />

reden, dass die Bilanz deponiert werden muss. Dann kann man über das Sachgeschäft dis-

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