GGR-Protokoll vom 4. November 2013
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<strong>GGR</strong>-Winterthur <strong>2013</strong>/2014 10./11. Sitzung, <strong>4.</strong> <strong>November</strong> <strong>2013</strong><br />
ENTWURF<br />
kutieren. Es geht darum, ob die Stadt investieren will. Soll jetzt das Geld noch gesprochen<br />
werden oder soll man den Stecker ziehen? Das kann, je nach Ausgang der Abstimmung,<br />
über die Volksabstimmung erzwungen werden. Als Sozialunternehmer erklärt N. Gugger,<br />
dass es denkbar dumm ist, jetzt den Stecker zu ziehen, weil die Stadt dann alles verliert, was<br />
sie investiert hat. Niemand weiss welche Rechtsverfahren folgen werden. Die 23 Arbeitsstellen<br />
wären verloren, plus die Teillohnjobs, die damit verbunden sind. Die EVP will das nicht.<br />
N. Gugger will das Thema aus dem Stadtratswahlkampf herausnehmen. Unterstellungen,<br />
dass einiges Eigenartig läuft, dass es stinkt, findet N. Gugger verleumderisch gegenüber<br />
dem Stadtrat. Damit wird ihm etwas unterstellt. Wenn jemand sagt, es stinkt, möchte<br />
N. Gugger hören, was genau stinkt. Was macht der Stadtrat nicht richtig?<br />
B. Meier (GLP/PP) nimmt Stellung zur Aussage von F. Landolt, dass Risiken eingegangen<br />
werden müssen. Selbstverständlich müssen Risiken eingegangen werden, um die Energiewende<br />
zu realisieren. Es braucht Forschung und Investitionen in Projekte, von denen man zu<br />
Beginn nicht genau weiss, wie sie sich entwickeln werden. Zum Risiko gehört es, dass man<br />
scheitern kann. Wenn man Risiken eingeht, muss man sich überlegen, wer diese Risiken<br />
eingehen und tragen soll. War das im Fall von Biorender gut aufgegleist, indem sich die öffentliche<br />
Hand, das heisst drei Städte, an der Firma beteiligt hat. Man muss sich zudem über<br />
die Ausstiegskriterien einigen. Die Grenze, zu welchen Bedingungen mit Biorender weitergemacht<br />
werden soll, wurde ständig hinausgeschoben. Zum Schluss wurde klar, dass sich<br />
der grosse Aufhänger für das Projekt, nämlich der ökologische Nutzen und ein Mehrwert<br />
gegenüber alternativen Verwendungen, mehr oder weniger in Luft aufgelöst hat. Das muss<br />
man anerkennen. Es geht um eine sachliche und nüchterne Beurteilung und nicht um ein Pro<br />
oder Contra, weil ein Wahlkampf beginnt. Im Gegenteil, trotz Wahlkampf braucht es eine<br />
nüchterne Beurteilung.<br />
F. Helg (FDP): N. Gugger hat mit seinem Votum – Halt, Stopp, sichern – einen Steilpass<br />
geliefert. Das war der Mechanismus des Behördenreferendums. Der Gemeinderat hat über<br />
eine Vorlage abgestimmt und knapp zugestimmt, danach wurde das Behördenreferendum<br />
ergriffen. Damit ist es auf Stopp. Es ist etwa das gleiche, wie wenn jemand einen Baukredit<br />
beantragt und es zu einem Referendum kommt, dann wird die Abstimmung abgewartet und<br />
man beginnt nicht einfach damit die Baugrube auszuheben. Umgekehrt, wenn der Stadtrat<br />
schreibt, es sei eine eigene Kompetenz gegeben, dann fragt man sich, wenn das stimmt und<br />
der Stadtrat das in eigener Kompetenz beschliessen kann, wieso legt man das Geschäft<br />
dem Gemeinderat vor und setzt die ganze Maschinerie in Gang. Hier besteht ein gewisser<br />
Widerspruch, den man klären müsste.<br />
D. Oswald (SVP): Es sind viele Widersprüche vorhanden. Diese stinken D. Oswald.<br />
N. Gugger hat die Arbeitsstellen angesprochen. Es wird zum Beispiel verschwiegen, wie die<br />
Situation wirklich ist. Es gibt zu wenig Rohmaterial, um alle Firmen, die Tierprodukte weiter<br />
verarbeiten, beliefern zu können. Das bedeutet, es sind Überkapazitäten vorhanden.<br />
Dadurch, dass Biorender so hoch durch die öffentliche Hand subventioniert wird, wird die<br />
Wirtschaftlichkeit der anderen öffentlich-rechtlichen Anstalten in Frage gestellt. Die Privatunternehmen<br />
werden gefährdet, dadurch sind ebenfalls Arbeitsplätze in Gefahr. Das sind Tatsachen.<br />
Man darf nicht nur die Firma Biorender allein betrachten, sondern den gesamten<br />
Markt. Es wird sehr viel unter dem Deckel gehalten. Die Stadt gibt viel Geld aus, deshalb<br />
wünscht sich D. Oswald, dass proaktiv informiert wird. Er erinnert daran, dass im Kanton<br />
Zürich gemäss Verfassung das Öffentlichkeitsprinzip herrscht. Es wäre eine kleine Sache,<br />
sich nicht hinter dem Aktienrecht zu verstecken, sondern im überschaubaren Aktionariat, in<br />
dem auch Juristen Einsitz haben, die notwendigen Bewilligungen einzuholen, damit der Gemeinderat<br />
umfassend informiert werden kann. Man müsste nicht alles unter dem Deckel halten.<br />
Solange das nicht geändert wird, muss D. Oswald davon ausgehen, dass man bewusst<br />
etwas unter dem Deckel halten will. Wenn etwas unter dem Deckel gehalten wird, riecht es<br />
nicht gut.