GGR-Protokoll vom 4. November 2013
GGR-Protokoll vom 4. November 2013
GGR-Protokoll vom 4. November 2013
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
- 183 -<br />
<strong>GGR</strong>-Winterthur <strong>2013</strong>/2014 10./11. Sitzung, <strong>4.</strong> <strong>November</strong> <strong>2013</strong><br />
ENTWURF<br />
Fraktionserklärungen<br />
Demonstration für mehr Freiräume<br />
Ch. Baumann (SP): Die Demonstration für mehr Freiräume im September <strong>2013</strong> ist eskaliert<br />
und es stehen von beiden Seiten Vorwürfe im Raum. Es ist zu begrüssen, dass der überaus<br />
unglückliche Verlauf des Aufeinandertreffens von Jugendlichen und Polizei umfassend untersucht<br />
wird. Für die Stadt geht es jetzt darum, Lehren aus diesem Vorfall zu ziehen, um in<br />
Zukunft solche Konfrontationen zu verhindern. In der zuständigen Kommission wurde der<br />
Vorfall an einer separaten Sitzung erörtert und diskutiert. Es zeigte sich, dass verschiedene<br />
Fragen zu wenig genau beantwortet werden konnten, weil nur eine Sichtweise, nämlich diejenige<br />
der Polizei, eingebracht werden konnte. Die Sichtweise der Demonstrantinnen und<br />
Demonstranten konnte nicht berücksichtigt werden, weil sie noch nicht bekannt ist. Der Vorwurf<br />
blieb quasi ausschliesslich an den Jugendlichen hängen. Die SP ist von verschiedenen<br />
Seiten darauf angesprochen worden und zwar nicht nur von teilnehmenden Jugendlichen,<br />
sondern auch von erwachsenen, unparteiischen Beobachtern, dass die Verantwortung für<br />
die Eskalation von beiden Seiten mitgetragen werden muss. Ch. Baumann betont, dass es<br />
nicht um eine Schuldzuweisung geht, sondern darum, aus diesem Vorfall für die Zukunft etwas<br />
zu lernen. Es kann nicht sein, dass, je nach Sichtweise, die Schuld entweder ganz der<br />
Polizei oder ganz den Jugendlichen zugeschoben wird. Das wäre für das Zusammenleben in<br />
der Stadt fatal.<br />
Die SP bekennt sich zu einem Dialog, bei dem alle Sichtweisen eingebracht werden können.<br />
Sie nimmt daher das Angebot der Stadträtin B. Günthard-Maier auf und appelliert heute öffentlich<br />
an die Teilnehmenden der Veranstaltung diesen Dialog aufzunehmen. Sie bittet<br />
Gruppen oder Einzelpersonen sich mit einem Mail bei der SP Winterthur für diesen Dialog<br />
mit der Stadt zu melden, damit die SP den Dialog organisieren und wenn nötig begleiten<br />
kann. Die SP wird die Gespräche aktiv mittragen. Das Angebot der SP gilt. Wer bereit ist<br />
Gespräche zu führen, kann sich bei folgender Mailadresse melden: mail@spwinti.ch. Die SP<br />
möchte eine Stadt, welche auf Dialog setzt und alle Sichtweisen gleichwertig einbezieht. Darum<br />
bittet Ch. Baumann die Beteiligten, sich zu melden und sich an der Aufarbeitung dieser<br />
Veranstaltung zu beteiligen.<br />
D. Oswald (SVP): Die Sicherheitskräfte verdienen den Rückhalt von Regierung und Parlament.<br />
Verschiedene Veranstaltungen im Herbst <strong>2013</strong> haben diverse Widersprüche zu Tage<br />
gefördert. Mit Befremden nimmt die SVP zur Kenntnis, dass sich SP-Mitglieder der Stadtregierung<br />
in indirekter Weise mit den Organisatoren von gesetzeswidrigen Demonstrationen<br />
solidarisieren. Nicht nur den Umstand der nicht bewilligten und gesetzeswidrigen Demonstration,<br />
nein auch die Forderung nach dem Rücktritt eines Mitglieds des Stadtrates, haben sie<br />
indirekt unterstützt. In der gleichen Zeit moniert der Parteipräsident der SP, dass der Stadtpräsident<br />
im Rahmen der Wahlen 2014 das Kollegialitätsprinzip verletze. Wenn zwei das<br />
Gleiche tun, ist es offenbar nicht dasselbe. D. Oswald wüsste nicht, wann der ehemalige<br />
Stadtpräsident der SP Wahlwerbung für die Stadträte aus dem bürgerlichen Lager gemacht<br />
hätte. Dass man sich bei den Wahlen in den jeweiligen politischen Lagern gegenseitig unterstützt,<br />
ist völlig normal. Dass aber Mitglieder einer Kollegialbehörde indirekt Rücktrittforderungen<br />
eines Mitglieds der eigenen Behörde unterstützen, ohne dass Verfehlungen vorliegen<br />
und sich dabei mit Gesetzesbrechern solidarisieren, ist schlichtweg unakzeptabel. Die SVP<br />
Winterthur fordert die Stadträte der SP auf, sich öffentlich von der Gewalt und den Forderungen<br />
der „Tanz dich frei“ Demonstranten zu distanzieren.<br />
Es geht aber in diesem Fall nicht nur um Mitglieder der Stadtregierung, sondern auch um<br />
Mitglieder des Parlamentes. Es kann nicht sein, dass man von der Stadt für seine berufliche<br />
Tätigkeit finanzielle Unterstützung entgegennimmt und gleichzeitig die gleiche Stadt in primitiver<br />
Weise verunglimpft und sich nicht an fundamentale gesetzliche Regeln hält. Es kann<br />
auch nicht angehen, dass D. Berger (AL) als Mitglied der verantwortlichen Gemeinderatskommission<br />
als Mittäter an den Kommissionsberatungen zu diesem Thema teilnimmt. Die<br />
SVP fordert D. Berger auf, sich für sein Verhalten im Rahmen der erwähnten Veranstaltung