Leitfaden zur Implementierung von Schulsozialarbeit
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4<br />
<strong>Implementierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Schulsozialarbeit</strong><br />
4.1<br />
Was bedeutet <strong>Implementierung</strong>?<br />
Unter dem Begriff „<strong>Implementierung</strong>“, oder auch „Implementation“, werden die spezifischen<br />
Handlungsschritte zusammengefasst, die nötig sind, um eine Maßnahme oder ein Programm in<br />
die Praxis umzusetzen (Fixsen et al., 2005). Die <strong>Implementierung</strong> <strong>von</strong> neuen Praktiken und<br />
Angeboten ist kein kurzfristiges, übergangsloses Unterfangen, durch das sich bestehende<br />
Verhältnisse <strong>von</strong> einem Augenblick auf den nächsten verändern (lassen). <strong>Implementierung</strong><br />
muss vielmehr als kontinuierlicher Prozess verstanden werden, im Zuge dessen sich <strong>Schulsozialarbeit</strong>sprojekte/-angebote<br />
schrittweise entwickeln und etablieren können. Dieser <strong>Implementierung</strong>sprozess<br />
läuft in unterschiedlichen Phasen ab mit jeweils unterschiedlichen<br />
Aufgaben, Herausforderungen und Zielen: <strong>von</strong> den ersten Überlegungen, weiter <strong>zur</strong> Einführung,<br />
bis hin zu einem nachhaltigen Routineprojekt/-angebot.<br />
<br />
<strong>Implementierung</strong> bedeutet also mehr als nur die Einführung neuer Projekte oder<br />
Angebote - auch deren Planung, tägliche praktische Umsetzung und langfristige<br />
Verankerung im Schul- und Arbeitsalltag sind damit gemeint.<br />
Ein solches Verständnis <strong>von</strong> <strong>Implementierung</strong> ist deshalb <strong>von</strong> Bedeutung, weil es wichtig ist,<br />
Handlungen und Erwartungen aller am <strong>Implementierung</strong>sprozess Beteiligten auf die jeweilige<br />
<strong>Implementierung</strong>sphase abzustimmen. Denn nur dadurch lässt sich eine erfolgreiche und<br />
nachhaltige Entwicklung gewährleisten. Außerdem gibt ein schrittweises, koordiniertes Vorgehen<br />
bei der <strong>Implementierung</strong> ein gewisses Maß an Sicherheit: Zukünftige Herausforderungen<br />
können besser abgeschätzt und dadurch Aufgaben besser geplant werden.<br />
<strong>Implementierung</strong> ist außerdem integrativ. Das heißt, für das Gelingen eines <strong>Schulsozialarbeit</strong>sprojekts/-angebots<br />
sind über alle <strong>Implementierung</strong>sphasen hinweg viele verschiedene<br />
HandlungspartnerInnen gemeinsam verantwortlich. Ihre partnerschaftliche, gleichberechtigte<br />
und konstruktive Zusammenarbeit ist notwendig, um das grundlegende Ziel des <strong>Implementierung</strong>sprozesses<br />
<strong>von</strong> <strong>Schulsozialarbeit</strong> zu erreichen: nämlich die Förderung und Unterstützung<br />
<strong>von</strong> Kindern und Jugendlichen.<br />
4.2<br />
Phasen der <strong>Implementierung</strong><br />
Für die <strong>Implementierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Schulsozialarbeit</strong> ist es wichtig, <strong>von</strong> einem Veränderungs- und<br />
Entwicklungsprozess auszugehen, der einige Jahre in Anspruch nehmen kann (vgl. etwa Coulin-<br />
Kuglitsch, 2001; Bolay, Flad & Gutbrod, 2003). Die Inklusion möglichst aller HandlungspartnerInnen<br />
sowie sorgfältige Planung, Reflexion und Zielsetzung sind in jedem Fall die<br />
Eckpfeiler einer erfolgreichen <strong>Implementierung</strong>. Im Folgenden wird in Anlehnung an Fixsen et al.<br />
(2005) ein Phasenmodell (Abb. 2) für die Darstellung des Verlaufs der <strong>Implementierung</strong> <strong>von</strong><br />
<strong>Schulsozialarbeit</strong> vorgestellt.<br />
Prüfung und<br />
Übernahme<br />
Vorbereitung<br />
und<br />
Integration<br />
Erstmalige<br />
<strong>Implementierung</strong><br />
Regulärer<br />
Betrieb<br />
Innovation<br />
und<br />
Verbesserung<br />
Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit<br />
Abbildung 2: Phasen der <strong>Implementierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Schulsozialarbeit</strong> - Modellverlauf<br />
LBIHPR | 2013 25