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Leitfaden zur Implementierung von Schulsozialarbeit

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(3) Erstmalige <strong>Implementierung</strong> (Initial Implementation)<br />

Nach der erstmaligen Einführung <strong>von</strong> <strong>Schulsozialarbeit</strong> befindet sich das Projekt/Angebot<br />

nunmehr in einer Anlauf- und Entwicklungsphase. Diese Phase kann mithin herausfordernd<br />

und problemanfällig sein. Es ist daher wichtig, nachhaltige Problemlösungen zu finden und das<br />

gesamte System(umfeld) kontinuierlich den veränderten Bedingungen anzupassen und zu<br />

optimieren. Vielfach werden die Erwartungen, Ziele, Zuständigkeiten oder Arbeitsweisen der<br />

<strong>Schulsozialarbeit</strong> bzw. unterschiedlicher HandlungspartnerInnen erst im Laufe praktischer<br />

Umsetzung und Zusammenarbeit klar(er). Alle HandlungspartnerInnen sollten daher<br />

Bereitschaft zeigen, dazuzulernen und neue Praktiken zu übernehmen.<br />

Vorrangiges Ziel dieser Phase ist es, das Projekt/Angebot nicht frühzeitig wieder abzubrechen.<br />

Dazu muss unterschieden werden zwischen Problemen, die sich auf den Prozess der erstmaligen<br />

<strong>Implementierung</strong>, und solchen, die sich auf das Projekt/Angebot als Ganzes beziehen. Dadurch<br />

sollen nachhaltige Lösungen gefördert und vermieden werden, das ganze Projekt/Angebot<br />

vorschnell als unpassend abzuschreiben. Große Anforderungen kommen daher sowohl auf die<br />

PraktikerInnen im schulsozialarbeiterischen Alltag als auch auf die Koordinations- und<br />

Steuerungsfähigkeiten der projekt-/angebotsspezifischen organisatorischen Einrichtungen zu<br />

(z.B. schulinterne/-externe Arbeitsgruppen, Steuer-, Projektgruppen etc.). An diesen liegt es<br />

maßgeblich, die Probleme und Anliegen unterschiedlicher Stakeholder, sowie Jahres-/<br />

Zwischenberichte und Entwicklungstendenzen zu bewerten, zusammenzuführen und<br />

entsprechende Entscheidungen zu treffen.<br />

Begleitende (Selbst-)Evaluation und Qualitätsentwicklung ist empfehlenswert. Die<br />

Evaluation kann entweder durch interne oder durch externe Stellen erfolgen und etwa auf die<br />

Standards und Kriterien des Grundlagenpapiers zu Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität<br />

<strong>zur</strong>ückgreifen (vgl. Zielparameter in Adamowitsch, Lehner, Felder-Puig, 2013). Wichtig für die<br />

Qualitätsentwicklung ist, Ziele und Erwartungen im Hinblick auf projekt-/angebotsspezifische<br />

Rahmenbedingungen, sowie Stärken und Schwächen zu analysieren mit der Absicht, das<br />

gesamte Projekt/Angebot dadurch weiter zu optimieren und noch besser zu integrieren. Es kann<br />

dafür hilfreich sein, diese Phase als eine Pilotphase für das <strong>Schulsozialarbeit</strong>sprojekt/<br />

-angebot zu verstehen, die durchaus einige Jahre in Anspruch nehmen kann (in etwa zwei bis<br />

vier Jahre).<br />

Tipps - Fragen - Erfahrungen aus der Praxis:<br />

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Umfassender Support für die <strong>Schulsozialarbeit</strong>erInnen: Präsenz des<br />

Trägers, Umgang mit (divergierenden) Erwartungen<br />

begleitende Evaluation und selbstreflektierte Umsetzung, sowie ständige<br />

Übersetzung in die praktische Arbeit<br />

verpflichtende Supervision für die MitarbeiterInnen ratsam<br />

Transparenz: Sichtbarmachen der Arbeit schafft Vertrauen<br />

Lobbyarbeit für das Handlungsfeld<br />

Balance zwischen Sensibilität für Standort und eigenem/r Profil/Haltung<br />

Kommunikationskultur an den jeweiligen Schulstandorten analysieren<br />

Prioritäten setzen: Rahmenbedingungen (Stundenpotenzial, Budget,…)<br />

auf der einen und die Erfordernisse des Schulstandorts auf der anderen<br />

Seite abgleichen<br />

Übersicht über zu erhebende Daten bewahren (mit Checklisten,<br />

Dokumentationshilfen,…)<br />

Regelmäßige, strukturierte Besprechungen in verantwortlichen<br />

organisatorischen Einrichtungen<br />

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Trial-and-Error-Phase: verlangt hohe Flexibilität und ein freundlichkompetentes<br />

Vorgehen; „Fehler“ müssen möglich sein<br />

LBIHPR | 2013 29

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