AUF EIN WORT - Interessengemeinschaft deutschsprachiger ...

Vom Schreiben bin ich nicht weggekommen.
Zwar war nicht viel veröffentlicht worden, aber
ich war durch Erfahrungsberichte und den zwischendurch
erworbenen Durchblick auf dem Boden
der Tatsachen geblieben.
Heute gibt es die Forschung in der Ortsgeschichte,
das journalistische Aufbereiten der auf
wissenschaftlicher Grundlage gewonnenen Informationen
und Erkenntnisse. Hier geht es um
Fakten, das Fabulieren hat mir eigentlich nie so
viel Freude bereitet wie das Schnabulieren, so
oder so.
Wichtig, zwar nicht gerade
gehasst und noch mehr
geliebt ist die redaktionelle
Bearbeitung einer kleinen
einschlägigen Schriftenreihe
mit mittlerweile etwa fünfzig
Ausgaben, die Anerkennung
und ihren Leserkreis
gefunden hat. Sie steht auf
gemeinnützigen Füßen und
bringt Ehre und noch mehr
Arbeit ein, was AutorInnen
und „Chef-Redakteur” genügt. Zwischenzeitliche
Erfahrungen in der Werbeabteilung eines kleinen
professionellen Buchverlages und der Herstellung
von Büchern, Katalogen und Prospekten
sind hilfreich dort, wo es heute um die Produktion
von Gedrucktem beziehungsweise elektronischen
Medien geht, sei es CD/DVD oder
Internet-Auftritt. Der meist spannende Brotberuf
ist „off topic”, wie es neudeutsch heißt.
Würde ich nach vierzig Jahren heutiger Erkenntnisse
eine hilfreiche Hand wie die der IGdA
neu ergreifen? Für damals gilt ein uneingeschränktes
„Ja!”, heute denke ich, dass mein persönlicher
Weg nichts gemeinsam hat mit dem
einer Interessengemeinschaft, die ähnlich einer
Gewerkschaft wirtschaftliche Ansprüche zwar
knallhart anmelden, aber
kaum durchsetzen könnte.
Die aber anderes vermitteln
konnte: Handwerkliches
Drumherum,
Erfahrungsaustausch,
Anregungen für die
eigene Kreativität und
nicht zuletzt den Kontakt
mit Menschen unterschiedlichster
Coleur,
egal, ob die Chemie
stimmte oder nicht.
Sommerkind*
(*Name der Redaktion bekannt)
AUS DEM ARCHIV DER IGDA
IGdA-aktuell, Heft 3 (2007), Seite 9