des norHdeutschen Tieflandes
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den Ackerboden bildet, vorwiegend Sandsebichten mit untergeordneten<br />
Bänken von Geschiebemergel: In den u~teren rr:eilen<br />
<strong>des</strong> San<strong>des</strong> ist das Grundwasser aufgespeIchert, das lD zahlreIchen<br />
Dorfbrunnell geschöpft wird. Vergleicht man damit die Gegend<br />
nördlich der EIbe, so sieht man, wie segensreich die Nähe <strong>des</strong><br />
Septarien tons für die Grundwasserverhliltnisse ist. Nördlich der<br />
EIbe erhebt sich der Fläming, eine hohe und breite Sandschwelle.<br />
Er wird aufgebaut aus mächtigen Diluvialsanden und nicht<br />
minder mächtigen Sanden der oberen Abteilung der Braunkohlenformation.<br />
Tonschichten sind wenig vorhanden und der<br />
Septarienton liegt erst in sehr grosser Tiefe. Infolge<strong>des</strong>sen<br />
sinkt das Grundwllsser ungehindert in die Tiefe und steht mit<br />
seinem Spiegel vielfach etwa. 30 m unter der Erdoberfläche, so<br />
dass seine Gewinnung ziemlich kostspielige Pumpenanlagen<br />
erfordert.<br />
Im Berliner Untergrund bildet der Septarienton die<br />
Scheide zwischen zwei ganz verschiedenen Grundwasserstockwerken.<br />
Ueber ihm steht Süsswasser, unter ihm Salzsole. Da<br />
im Westen und Südwesten der Reichshauptstadt, z. B. bei<br />
Nauen, die Salzsole nach oben durchdringt, so wird angenommen,<br />
dass dort Spalten im Ton vorhanden sind. Das Gleiche scheint<br />
bei Neuengamme, oberhalb Hamburg, der Fall zu sein, wo man<br />
1910 tief im Septarienton und etwa 245 m unter Terrain eine<br />
gewaltige Gasquelle erbohrte, mit welcher auch salzhaltige<br />
Wasserteilchen zutage gerissen wurden. Das Gas hat wahrscheinlich<br />
seinen Ursprung in erdölhaitigen Schichten der Kreideoder<br />
Juraformation, das Salzwasser stammt vielleicht aus der<br />
Zechsteinformation; tiefe Verwerfungsbrüche ermöglichen seinen<br />
Auftrieb, der mit einem Druck von 25 Atmosphären erfolgt.<br />
Aus zwei Seitenöffnungen <strong>des</strong> Bohrröhrenkopfes brach das Gas<br />
hervor, entzündete sich und verbrannte wochenlang unter<br />
donnerartigem Geknatter in zwei 15m langen wagrechtenFlammen.<br />
Das Meer, das in der Oligozän zeit noch bis zur Oder und<br />
bis in die Gegend von Leipzig gereicht hatte, zog sich während<br />
der folgenddn Epoche, der Mi 0 z ä n z e i t, bedentend weiter nach<br />
Westen zurück. In dieser Zeit fing es an, sich zur heutigen<br />
Nordsee zu konzentrieren. Die Absätze <strong>des</strong> Miozänmeeres im<br />
Rheinland, in Oldenburg, Hannover, dem westlichen Mecklenbnrg<br />
und Schleswig~Holstein bestehen teils aus feinem tonigen Sand<br />
und Muscheln, teils aus Ton. Der Ton, wegen seines Gehaltes<br />
~n feinen Glimmerbllittchen auch Glimmerton genannt, erreicht<br />
Im unteren Elbgebiet bis zu 110 m Mächtigkeit. Er ist den<br />
Schleswig-Holsteinischen Brunnenbohrern wohl bekannt. In der<br />
Hamburger Gegend, bei Kiel, Flensburg u. s. w. ist man ziemlich<br />
sicher, wenn man es wagt, den mächtigen Glimmerton zu<br />
durchbohren, reiche Grundwassermengen aus den darunter<br />
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