des norHdeutschen Tieflandes
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gestattet, hier auf die Gruadwasserverhältnlsse <strong>des</strong> Elbtales<br />
bei Hamburg näher einzugehen, weil sie einen interessanten<br />
Einblick in die WasserfUhrung der gesamten jUngeren Schichten<br />
vom Tertiär aufwärts bieten. Hamburg wurde frUber mit<br />
filtriertem Elbwasser versorgt. Neuerdings hat der Staat ein<br />
Netz von Tiefbohrungen oberhalb der Stadt in der Elbniederung<br />
bis weit in die Vierlande anlegen lassen. Eine grosse Anzahl<br />
der dortigen Tiefbrnnnen reicht bis gegen 300 m hinab. Dabei<br />
hat es sicb gezeigt, dass in die alte Oberfläche der aus Glimmer·<br />
ton und Braunkohlensand aufgebauten 'fertiärformation ein fast<br />
300 m tiefes unterirdisches Tal eingeschnitten ist, welches mit<br />
Diluvium und Alluvium ausgefüllt ist und östlich von Hamburg<br />
eine bedeutende Strecke weit unter dem heutigen Elbtale läuft,<br />
dann aber dasselbe verlässt und quer durch die Plateaugebiete<br />
auf der Nordseite <strong>des</strong> Elbtales unter den Hamburger Vororten<br />
hinweg gegen Nordwesten zieht, wo man mangels weiterer<br />
Tiefbohrungen seinen Verbleib nicht mehr kennt. Ein Teil der<br />
Grundwasserbohrungen steht in der Niederung seitwärts von<br />
diesem unterirdischen Tal und hat in verhältnismässig geringer<br />
Tiefe unter dem Diluvium den Glimmerton oder die darunter·<br />
lagernden Braunkohlensande durchstossen, entnimmt also das<br />
Wasser der Tertiärformation. Ein anderer Teil traf unter den<br />
Alluvionen der Eibe und dem Talsand <strong>des</strong> Elburstromtales ZIl·<br />
nächst ebenfalls Gletscherablagerungen , die aus Kies und<br />
Geschiebemergel bestehen, gelangte so dann aber in alte Meeres·<br />
ablagerungen der Interglazialzeit, auf die wir im folgenden<br />
noch zurückkommen werden, hierunter in eine mächtige Folge<br />
von altdiluvialen Ton· und Feinsandschichten und zuletzt wieder<br />
in Kies der ältesten Vergletscherung, der unmittelbar auf dem<br />
alten Talboden lag. Zwischen 250 und 800 m Tiefe erreichten<br />
dann auch diese Bohrungen die Braunkohlenformation. Sie<br />
entnehmen reichliche Wassermengen den genannten Kies- und<br />
Sandschichten <strong>des</strong> ältesten Diluviums. Da aber dieses Diluvium<br />
nur eine breite und tiefe Furche im Tertiär ausfüllt, so ist es<br />
klar, dass das Grundwasser der Braunkohlenformation mit dem·<br />
jenigen <strong>des</strong> Diluviums in unmittelbarer Verbindung steht. Die<br />
Grundwassertullung <strong>des</strong> ganzen Schichtenkomplexes erfolgt von<br />
oben her an denjenigen Stellen, wo durchillssige Schichten <strong>des</strong><br />
mittleren und oberen Diluviums sich mit dem wasserführenden<br />
Talsand <strong>des</strong> Elburstromtales berühren, und dieser Talsand<br />
wiederum öffnet seine Poren allenthalben dem Grundwasser,<br />
welches das Elballuvium durchzieht und nichts weiter ist, als<br />
ein unsichtbarer Begleiter <strong>des</strong> sichtbaren Flusses. Allerdings<br />
ist es keineswegs ausschliesslich Elbwasser, das auf diese Weise<br />
auch die tieferen Bodenschichten speist, vielmehr strömen an<br />
beiden Flanken <strong>des</strong> langen Talzuges von Norden und SUden