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des norHdeutschen Tieflandes

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reissenden Bächen, die im Winter wasserarm und träge wurden.<br />

Das rascbströmende Sommerwasser fübrte Sand in die Stauseen<br />

vor dem Eise, das träge Winterwasser feinen Tonschlamm. So<br />

kann man- den Wechsel der Sand- und Tonscbichten mit J abresringen<br />

vergleichen. Jede Tonschicht bezeichnet einen Winter,<br />

jede Sand schicht einen Sommer. J. Schluuek hat auf diese<br />

Weise berechnet, dass die obere Abteilung der geschichteten<br />

Tonmassen im Lübeck'schen Talbecken, das am Ende der Eiszeit<br />

einen grossen Stausee darstellte, sich im Zeitraum von etwa<br />

70 Jahren niedergeschlagen hat.<br />

Besonders mächtig häuften sieh die Massen von grobem<br />

nordischen Material vor dem jeweiligen Gletscherrande an und<br />

bildeten dort lange Kies- und Steinhügel, die man als End~<br />

moränen bezeichnet. Die äussersten Endmoränen finden wir in<br />

der Gegend nördlich von Arnheim am Niederrhein, sowie im<br />

Weser- und LeinetaI. In den mittleren Teilen <strong>des</strong> norddeutschen<br />

Flachlan<strong>des</strong> sind sie weniger deutlich ausgeprägt, obwohl sie<br />

auch hier keineswegs fehlen. Die besten und deutlichsten Endmoränen<br />

besitzt der Baltische Höhenrücken in einigem Abstand<br />

vom Ostseebecken. Eine prachtvolle, durch gewaltige Steinanhäufungen<br />

gekennzeichnete Endmoräne läuft von Jütland her<br />

um die westlichen Endigungen der Schleswig-Holsteinischen<br />

Förden nach dem mittleren Meeklenburg, von dort in die Gegend<br />

von Eberswalde, sodann das untere Odergebiet umkränzend<br />

durch Pommern in die Kassubische Höhenlandschaft westlich<br />

von Danzig, dann wieder im Bogen die Weichselniederung durchziehend<br />

nach Ostpreussen (Masuren) und weiter fort in die<br />

unbekannten Fernen Russlands. Diese Endmoränenlandschaften<br />

und die sich nordwärts anschliessendenGrundmoränenlandsehaften,<br />

welch letztere durch hügeligen Lehmboden ausgezeichnet sind,<br />

pflegen einen ausserordentlich komplizierten Aufbau und nicht<br />

minder komplizierte Grundwasserverhältnisse zu besitzen. Der<br />

hin- und herschwankende Gletscherrand hat die älteren Ablagerun~en<br />

zerrissen und durcheinander geschoben. Er hat<br />

unregelmässige Massen von Grundmoräne zwischen sie gepresst<br />

und Kies und Lehm in buntem Wechsel darübergehäuft. Untersucht<br />

man die Grundwasserverhältnisse eines in solcher Landschaft<br />

gelegenen Dorfes, so findet man häufig in der einen<br />

Half te ganz andere ~ in der anderen. Die Höfe der einen<br />

Seite haben vielleicht Flachbrunnen von kaum 3 m Tiefe, die<br />

das Wasser aus der oberen sandigen Rinde <strong>des</strong> Geschiebelehms<br />

oder einer vielleicht darüber gelagerten dünnen Sanddecke entnehmen.<br />

Die Gehöfte auf der anderen Seite mögen dagegen<br />

auf mächtigem, fetten, wasserleeren Lehm stehen und ihr Gebrauchswasser<br />

durch Rohrbrunnen aus dem darnnter gelegenen<br />

Sande in 20 oder 30 m Tiefe beziehen. Günstiger liegen die<br />

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