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des norHdeutschen Tieflandes

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die Zeit der grossen Senkung die Litorinazeit. Der H/}hepunkt<br />

der Litorinazeit fällt ungefahr mit dem Steinalter der menschlichen<br />

Kultur' zusammen. Bei Cuxhafen, Husum, Sylt, Hadersleben,<br />

Flensburg, Kiel und Lübeck bat man mehrere Meter<br />

tief unter dem Meeresspiegel uralte menschliche Wohnplätze<br />

entdeckt, an welchen sich neben Knochengeriten, behauene Steinbeile<br />

und zwar sowohl rohe, altertümliche Formen, wie auch<br />

jD.ngere, besser gearbeitete gefunden haben. Der Gesamtbetrag<br />

der Landsenkullg muss auf min<strong>des</strong>tens 20-80 m geschätzt<br />

werden. Vielleicht war derselbe stellenweise bis gegen 50 m.<br />

Ungefähr am Ende der Steinzeit, also vielleicht 2000 Jahre<br />

vor Christi GebUTt, scheint die Senkung zum Stillstand gekommen<br />

zu sein. Zwar schreitet seit jener Zeit die Zerstörung vorspringender<br />

Küsten und Inseln noch unaufhaltsa.m fort, aber<br />

sie wird wettgemacht durch die grossartige Anschwemmungstltigkeit<br />

<strong>des</strong> Meeres und der Flüsse. Die gesamten fruchtbaren<br />

Marsehftächen im MUndungsgebiet der Ems, Weser, Eibe und<br />

Eider und an den dazwischenliegenden Küsten haben sich in<br />

den wenigen Jahrtausenden seit dem Ende der Litorinasenkung<br />

gebildet. .Allerdings haben die neu entstandenen Inseln, Watten<br />

und Marschen ihre Lage und Gestalt öfters stark verändert.<br />

Gewaltige Sturmfluten haben besonders in historischer Zeit die<br />

von Menschen künstlich eingehegten Landstriche verheert und<br />

manches Dorf, manche fruchtbare Feldflur dauernd vernichtet.<br />

Aber im grossen und ganzen ist das Land gewachsen und das<br />

Meer weit zurückgedrängt. Die Mächtigkeit der Marschbildungen<br />

ist recht bedeutend. Sie betrlgt in der Hamburger<br />

Gegend etwa 10 m und steigt im Küstengebiet bis über 20 m.<br />

Es ist nicht ganz einfach, die Herkunft der riesigen Schlickund<br />

Sandmassen zu erklären, die sieb dort im breiten Gürtel<br />

vor dem Geestrande abgelagert haben. Man hat Berechnungen<br />

über die Menge der Sinkstoffe angestellt, die alljährlich von<br />

den Strömen in die See hinau~geschleppt werden, und es hat<br />

sieb dabei gezeigt, dass es zwar denkbar ist, dass die gesamten<br />

Marschen lediglich aus diesen Sinkstoffen aufgebaut sind, dass<br />

man dann aber einen ausserordentlich viel grösseren Zeitraum<br />

in Rechnung stellen muss, als die Geologie zur Verfügung hält.<br />

Das Baumaterial der Marschen muss also auch noch aus anderen<br />

Quellen stammen. In erster Linie kommt dafür wohl der alte<br />

Untergrund der Nordsee in Betracht, der bereits während der<br />

LitOl'inasenkung von dem herannahenden Meere aufgewühlt uud<br />

,in Bewegu1lg gesetzt wurde und der noch gegenwärtig von den<br />

tiefen Wattströmen immer von neuem angenagt wird. Auch<br />

die diluvialen Landhöhen, die den Kern mancher heutigen Nordseeinsel<br />

bilden, z. B. auf Sylt, Föbr, Amrum und teilweise<br />

aaeh auf Helgoland, und die sich ursprünglich viel weiter in

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