des norHdeutschen Tieflandes
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ohne Zwiscbenschaltung von ältereo. Glazialablagernngen. Da.s~<br />
selbe ist an einigen SteUen von Holstein der Fall. In<strong>des</strong>sen<br />
muss man in Betracbt zieben, dass zu jener Zeit die Tertiär~<br />
scbichten noch lange nicht in dem Masse von Gletscherablagerungen<br />
bedeckt. sein konnten wie heutzutage, sondern<br />
wohl vielfach mit blossen Flächen aus denselben hervorragten,<br />
so dass das Meer sie unmittelbar bespülen konnte. Auch jetzt<br />
noch spült das Meer an einigen Stellen, z. B. an der Küste<br />
von Sylt, die Deckschichten <strong>des</strong> Tertiärs fort und legt seinen<br />
Mllschelsand unmittelbar auf dasselbe. Ferner müssen wir<br />
bedenken, dass die zweite oder Hauptvergletschernng die vorher<br />
entstandenen interglazialen Meeresschichten teils verschoben<br />
und zertrümmert und teils vollständig zerstört hat. Was wir<br />
in den holsteinischen Ziegelei-Gruben oder in den Tongruben<br />
am Frischen Haff in der ElbiI1ger Gegend von interglazialem<br />
Meereston vor Augen sehen, sind keine regelmä.ssig zusammeuhängenden<br />
Schichten, sondern ungeheure, vom Eise verscbleppte<br />
SchoUen. An einzelnen Stellen jedoch, z. B. in der Gegend<br />
unterbalb und oberhalb von Hamburg, haben tiefere Brunnenbobrungen<br />
den interglazialen MeerestoD auf weite Erstreckung<br />
in regelmässiger Lagerung und anscheinend ungestört getroffen.<br />
Hier begegnen wir allerdings einer neuen Schwierigkeit, welcbe<br />
die Deutung der Bohrresultate betrifft. Die Bohrungen, aus<br />
welchen wir die Interglazialschichten kennen, sind durchweg<br />
sehr tief und mit Wasserspülung ausgeführt. Wenn dieselben<br />
nun tief unter dem Interglazial plötzlich wieder nordische<br />
Gerölle zum Vorschein gebracht haben, so liegt der Verdacht<br />
nahe, dass difse Gerölle ursprünglich aus der Moräne der<br />
Hauptvergletscherung über dem Interglazial herstammen, durch<br />
den Spülstrom aber nicht an die Oberfläche gehoben werden<br />
konnten, sondern am Grunde <strong>des</strong> Bohrloches sich ansammelten<br />
und in immer grössere Tiefen hinabsanken. Wurde dann in<br />
100, 200 oder 250 m Tiefe das Bohrloch durch Umkehrung<br />
<strong>des</strong> Spülstromes oder mit Hilfe eines Ventilbohrers gereinigt,<br />
so kamen diese Gerölle vermischt mit tertiärem Ton oder Sand<br />
zutage und erweckten den Anschein, als ob in dieser Tiefe<br />
eine ältere Moräne vorhanden sei. In der Tat sind bei einzelnen<br />
Bohrungen auf diese Weise wirklich unechte Morllnell entstanden.<br />
Aber diese Erklä.rung trifft nach Versicherung der Bohrtechniker<br />
nur ausnahmsweise zu und wir müssen für die Mehrzahl der<br />
Fälle die Existenz wirklicher nordischer GeröHsehiehten oder<br />
Moränen tief unter den Meeresablagerungen anerkennen. Damit<br />
wäre das interglaziale Alter der letzteren bewiesen. Einen<br />
Stl1tzpunkt für diese Ansieht bieten auch einige genau kontrollierte<br />
und beschriebene Bohrungen in den nördlichen Nachbargebieten.<br />
So wurde durch den dänischen Staat in Nord-Jütland<br />
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