des norHdeutschen Tieflandes
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7 -<br />
Salzformation vorh,!l.nden sind. In Rolstein kennt man ebenfalls<br />
aus der Kreide ausfliessende Salzsole, deren Ursprung in<br />
grUssere Tiefen, in welchen dort unmittelbar die Zechsteinformation<br />
folgt, hinabreicht. Dies ist beispielsweise der Fall<br />
in den Kreidegruben . der Alsen'schen Cementfabrik zu Lligerdorf<br />
bei Itzeboe, obwohl man annehmen muss, dass die dortige<br />
Kreide mehrere hundert Meter mächtig ist. Im Untergrunde<br />
von Berlin findet man die Sole in den ältesten Schichten der<br />
Tertiärformation in etwa 210 bis 240 m Tiefe. Auch in der<br />
Diluvialformation, die ja weit höher liegt als das Salzgebirge,<br />
trifft man hie und da noch Solquellen, so z. B. im Untergrunde<br />
von Lübeckj dort fliesst ein salzhaltiger Grundwasserstrom,<br />
der vom Segeberger Salzgebirge her meilenweit das Travatal<br />
abwärts zieht, eingezwängt zwischen dicken Bänken von Geschiebemergel,<br />
und unter ihm findet man wieder Süsswasser.<br />
Wir sehen also, dass das ausgelaugte Steinsalz in der fiusteren<br />
Tiefe die seltsamsten Wege wandelt, und da es sich hierbei<br />
immer weiter mit Wasser verdünnt und immerfort Abfluss<br />
findet, wenn auch in ausserordentlich langsamem Tempo, so<br />
können wir uns vorstellen, welche ungeheuren Zerstörungen im<br />
Laufe der Zeiten in unserem Salzgebirge angerichtet werden.<br />
Umsomehr müssen wir uns wundern, dass überhaupt noch solche<br />
ausgedehnte und mächtige Massen vorhanden sind, wie sie das<br />
Sperenberger Bohrloch nachgewiesen hat. Aber nicht allenthalben<br />
verströmt das Salzwasser nutzlos in der Erdentiefe.<br />
Wo in den jüngeren Formationen, etwa in der Juraformation<br />
oder der unteren Kreide alte Faulschlammgesteine von ihm<br />
bespült werden, welche die Mutterstoffe <strong>des</strong> Erdöls enthalten,<br />
vermag es das Oel in Entwickelung zu bringen und in die<br />
Verwerfungsklüfte <strong>des</strong> Gebirgsbödens fortzuziehen. Es ist eine<br />
merkwürdige Erscheinung, dass es in Norddeutschland kein<br />
Erdöl gibt, zn dem nicht die Salzsole Pate gestanden hätte.<br />
Die Erdölqnellen der Lüneburgar Reide, z. B. bei Wietze und<br />
HII.nigsen, laufen im zerspaltenen Randgebiet von Salzhorsten.<br />
Damit wollen wir die Salzformation verlassen und uns<br />
den nächst jüngeren, bereits zum Mittelalter der Erdgeschichte<br />
gehörigen Bildungen zuwenden. In den mitteldeutschen Gebirgen<br />
folgt auf die Zechsteinformation die Tri a s -<br />
f 0 r m at ion, eine geologische Dreiheit, bestehend aus dem<br />
Buntsandstein, dem Muschelkalk und dem Keuper.<br />
Von diesen 3 Formationsgliedern ist der B u nt san d s t ein<br />
nur an sehr wenigen Orten <strong>des</strong> norddeutschen Tieflan<strong>des</strong> bekannt<br />
geworden. Seine obersten Schichten, eine bunte Folge von<br />
harten Mergelbänken, tritt bei Rildersdorf stellenweise unter<br />
de~ ~ort sehr mächtigen Muschelkalk zutage. Der Buntsand.<br />
stem 1st es ferner, welcher der Insel Helgoland ihren malerischen