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des norHdeutschen Tieflandes

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Form <strong>des</strong> nutzbaren Minerales Kaolin auf, von dem sich ziemlich<br />

reine Schichten am nördliehen Eifelrande, in der Lausitz und<br />

an anderen Punkten, besonders in der südlichen Randzone <strong>des</strong><br />

norddeutschen Tieflan<strong>des</strong>, aber auch auf der Insel Sylt vorfinden.<br />

Kalkablagerungen, Tonmergel und dergleichen sind dagegen<br />

verhältnismässig selten. Die tiefliegenden und weit verbreiteten<br />

Sandschichten der Braunkohlenformation pflegen durchweg reich<br />

an Grundwasser zu sein. Aber leider ist dieses Grundwasser<br />

häufig für Genusszwecke unbrauchbar, weil es aUB den Braunkohlenbildungen<br />

m&ncherlei schädliche Beimengungen empfängt.<br />

Als SOlche sind zu nennen humose Substanzen, die das Wasser<br />

braun färben; ferner Eisenvitriol, das aus der Zersetzung von<br />

Schwefeleisen hervorgeht, und Schwefelwasserstoff, welcher<br />

manchen Wässern aus der Braunkohlenformation einen üblen<br />

Geruch verleiht. Verschiedene Brunnenbohrungen, die in der<br />

Hamburger Gegend bis tief in die unter dem Glimmerton<br />

lagernden feinen Brannkohlensande hinabgedrungen sind, haben<br />

reichliches artesisches Wasser erbracht, das man schon 50 m<br />

vom Bohrloche entfernt riechen kann. Glücklicherweise lässt<br />

sich aber der Schwefelwasserstoff, wenn er der einzig störende<br />

Bestandteil ist, leicht aus dem Wasser entfernen. Gegen Ende<br />

der Miozänzeit scheint sich in Ostdeutschland nnd zwar von<br />

Niederschlesien durch die Provinz Posen hindurch bis in das<br />

südliche Westpreussen hinein ein grosser Binnensee gebildet zu<br />

haben, in welchem die einmündenden Flüsse ihren mitgebrachten<br />

Schlamm niedersinken Hessen. Dadurch entstanden die grossen<br />

Lager <strong>des</strong> buntgeflammten sogenannten Posener Tones, der in<br />

diesen Gegenden heutzutage als Grundwasserträger an der<br />

Basis der diluvialen Ablagerungen eine grosse Rolle spielt.<br />

Am Ende der Miozänzeit zog sich das Westdeutsche Meer<br />

aus denjenigen Gegenden, die jetzt Festland sind, vollständig<br />

znrück. Auch eine Meeresbucht <strong>des</strong> grossen österreichischen<br />

Miozänmeeres, die von Galizien weit nach Oberschlesien<br />

hineinreichte, verschwand wieder. Von der Nordsee blieb nur<br />

ein Teil übrig, der sich anf einige Gegenden <strong>des</strong> heutigen<br />

Ostengland, <strong>des</strong> westlichen Holland und <strong>des</strong> nördlichen Belgiens<br />

beschränkte. Die gesamte norddeutsche Tiefebene scheint sich<br />

während der jüngsten Phase der Tertiärzeit hoch über ihre<br />

jetzige Lage erboben zu haben, und die älteren Flüsse schnitten<br />

sich in die so entstandene Hochebene tiefe Täler ein. Dieser<br />

letzte Abschnitt <strong>des</strong> Tertiärs war die Pli 0 z ä n per iod e. Sie<br />

war eine lange Uebergangszeit, die von den wärmeren klimatischen<br />

Verhältnissen, unter denen die'Braunkohlensumpfwälder gediehen<br />

waren und die Nordsee mit den bunten Muschel- und Schneckenarten<br />

<strong>des</strong> Mittelmeeres und <strong>des</strong> südlichen Atlantik belebt war,<br />

hinüberleitete zu dem kühlen Klima der Eiszeit. Da während

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