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Im Mittelpunkt: das Individuum - BfV Bank für Vermögen AG

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GenerationenBeratung in der Praxis<br />

Die TOPNEWS im Gespräch mit Claudia<br />

Behringer, Finanzmaklerin und Generationenberaterin<br />

IHK<br />

Frau Behringer, wie hilft Ihnen die Generationenberatung<br />

im Tagesgeschäft?<br />

Laut VVG bin ich als Maklerin verpflichtet, konzeptionell<br />

zu beraten, d.h. die Wünsche , Ziele<br />

und Pläne meiner Kunden zu kennen. Die Ausbildung<br />

zur Generationenberaterin hat mich <strong>für</strong><br />

die Zielgruppe 50+ und deren Familienangehörige fit gemacht. Ich<br />

brauche mir keine Sorgen um neue Kunden und Umsatz zu machen.<br />

Diese Zielgruppe hat enormen Klärungsbedarf.<br />

Meine Kunden schätzen es, <strong>das</strong>s ich ihre komplette Familie mit in den<br />

Fokus der Beratung nehme. Dieser Aha-Effekt führt direkt zu weiteren<br />

Beratungsansätzen bei Familienmitgliedern und somit zu Empfehlungen.<br />

Was ist an neu diesem Zugangsweg?<br />

Außer bei meinen bestehenden Kunden biete ich die Generationenberatung<br />

auch bei Nichtkunden über eine Honorarberatung als „Vorsorgebeitrag“<br />

an. Die Menschen haben dadurch <strong>das</strong> Gefühl, <strong>das</strong>s sie <strong>für</strong> eine Leistung<br />

bezahlen und zu nichts Weiterem verpflichtet sind. Zu 95 % führt die<br />

Generationenberatung dann in eine Finanzberatung. Die Kunden haben<br />

Vertrauen gefasst , denn es wurden wichtige Punkte angesprochen und<br />

angestoßen und es macht ja auch Sinn die Themen gleich anzugehen.<br />

Wie gehen sie vor?<br />

Jede Beratung ist einzigartig. Es gibt Ansatzpunkte zuhauf. Ein Beispiel:<br />

Ein 60jähriger Kunde möchte 100.000,- € anlegen und hat schon jede<br />

Menge Angebote vorliegen. Bis jetzt hat er <strong>das</strong> Geld auf dem Sparbuch,<br />

weil es scheint, <strong>das</strong>s es da sicher ist und er flexibel zugreifen kann. Er<br />

weiß nicht, was ihn in der Zukunft erwartet. Er fühlt Handlungsbedarf,<br />

doch dieses Gefühl wird verdrängt. Und mit wem spricht man darüber?<br />

Neben einer ausführlichen Analyse seiner Situation kann ich ihn <strong>für</strong> eine<br />

Umsetzung gewinnen, indem ich mit ihm seinen Pflegestatus erarbeite<br />

und ihm so Sicherheit gebe, <strong>das</strong>s er seine Zukunft so geregelt<br />

hat, <strong>das</strong>s er seine Lebensqualität halten kann. Ältere Kunde benötigen<br />

diese Planungssicherheit bevor sie ihr Geld arbeiten lassen.<br />

Weil ich mit ihm ebenso seine Vollmachten kläre, kommen automatisch<br />

die Kinder mit an den Tisch. Mit diesen spreche ich über deren<br />

Wünsche zur Absicherung und Vorsorge. Es entsteht immer mehr Vertrauen,<br />

weil ich die gesamte Familie einbinde und einen Blick über den<br />

Tellerrand werfe.<br />

Arbeiten Sie im Absicherungs- und Vorsorgebereich oder <strong>Vermögen</strong>sanlagen?<br />

Ich habe vermögende Kunden, die mir dankbar sind , wenn ich mit ihnen<br />

eine rechtzeitige Übergabe des Nachlasses plane. Die ältere Generation<br />

hat oft Vorbehalte, Geld vorab, <strong>das</strong> heißt mit warmer Hand, zu<br />

übertragen. Doch andererseits sorgen sie sich um den Erhalt Ihres Lebenswerks.<br />

Als Entscheidungshelferin zeige ich nach Klärung der Zeit<br />

der Pflege und der Vollmachten Vertragsgestaltungen auf, wie <strong>das</strong> <strong>Vermögen</strong><br />

steuersparend auch außerhalb des Testaments in die nächste<br />

Generation verschenkt oder vererbt werden kann, ohne es aus der<br />

Hand zu geben. Ab und zu sitze ich dabei mit dem Steuerberater des<br />

Kunden am Tisch und finde so gleichzeitig den Zugang zu einem<br />

neuen Kooperationspartner.<br />

Die Kunden bekommen von mir einen Ordner <strong>für</strong> die wichtigen Unterlagen.<br />

Sie erkennen die Notwendigkeit die Dinge anzugehen und sich damit<br />

zu befassen. Sie möchten ihren persönlichen Plan B <strong>für</strong> sich selbst und<br />

ihre Angehörigen ausgearbeitet wissen. Da <strong>das</strong> im Bereich Finanzdienstleistung<br />

neu <strong>für</strong> die Menschen ist und sie sich ernst genommen fühlen,<br />

empfehlen sie mich auch in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis weiter.<br />

Dürfen sie juristisch beraten?<br />

Nein, auf keinen Fall. Doch ich kann den Kunden beratend zur Seite<br />

stehen und sie auf ein Rechtsanwalts- oder Notargespräch vorbereiten.<br />

Ich lerne die Kunden kennen, erfahre wie sie ticken und lerne ihre<br />

Wünsche und Ziele kennen. Diese Zeit hat ein Jurist kaum. Für mich<br />

sind diese Gespräche <strong>das</strong> Fundament <strong>für</strong> eine langfristige Kundenbeziehung,<br />

die zu Umsatz und Empfehlungen führen.<br />

Ist <strong>das</strong> Thema Alter, Pflege und Tod nicht negativ besetzt?<br />

Normalerweise schon und es wird ja auch kräftig verdrängt. Ich übe mich<br />

im Storytelling, <strong>das</strong> heißt ich spreche über Situationen aus meinem Umfeld,<br />

aus der Zeitung, was alles passieren kann.Die Kunden spüren so<br />

den Handlungsbedarf ohne negativ aufgeladen zu werden. Sie möchten<br />

dann die Lösung <strong>für</strong> sich selbst, damit ihnen <strong>das</strong> nicht auch passiert.<br />

Die Generationenberatung, ist <strong>das</strong> eine Beratung nur <strong>für</strong> Privatkunden<br />

oder auch <strong>für</strong> Unternehmer?<br />

Vor allem Unternehmer benötigen einen Notfallkoffer. Und <strong>das</strong> betrifft<br />

nicht nur in die Jahre gekommene Unternehmer. Ein Unfall oder eine<br />

plötzlich auftretende Krankheit kann jederzeit <strong>das</strong> Unternehmen und<br />

auch die Familie existentiell gefährden. Stehen <strong>für</strong> die Fortführung<br />

des Unternehmens die wichtigsten Unterlagen (Vollmachten, Erbfolgen,<br />

etc) bereit? Wie steht es um die persönliche Absicherung und die<br />

Versorgung der Familie? Die Nachfolge hat viele Aspekte. Auch der<br />

Abschied will organisiert sein.<br />

70 TOPNEWS 2 / 2013

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