Geschäftsbericht 2012 - Alb-Elektrizitätswerk Geislingen-Steige eG
Geschäftsbericht 2012 - Alb-Elektrizitätswerk Geislingen-Steige eG
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Bericht des Vorstandes<br />
<strong>Alb</strong>-<strong>Elektrizitätswerk</strong> <strong>Geislingen</strong>-<strong>Steige</strong> <strong>eG</strong><br />
I. Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen<br />
Rekommunalisierung<br />
Die Rekommunalisierung von Energienetzen war auch im<br />
Jahr <strong>2012</strong> ein beherrschendes Thema, nachdem bis zum<br />
Jahr 2013 eine Vielzahl der bundesweit über 20.000 Konzessionsverträge<br />
auslaufen. Allein in Baden-Württemberg<br />
liefen zwischen 2010 und Ende <strong>2012</strong> mehrere 100 Konzessions<br />
verträge aus. Bundesweit wird die Zahl in diesem<br />
Zeitraum auf über 2.000 geschätzt. Konzessionsverträge<br />
haben eine maximale Laufzeit von 20 Jahren, sodass viele<br />
Städte und Gemeinden Überlegungen anstellen, die Stromund<br />
Gasversorgung wieder in die eigenen Hände zu nehmen.<br />
Bundesweit wurde in den letzten Jahren bereits eine<br />
Vielzahl neuer regionaler und lokaler Energieversorgungsunternehmen<br />
mit meist kommunaler Mehrheitsbeteiligung<br />
gegründet.<br />
Neben den im Jahre 2011 gegründeten Energieversorgern<br />
Stauferwerk GmbH & Co. KG, Energieversorgung Lenningen<br />
GmbH und Energieversorgung Bad Boll GmbH mit<br />
Beteiligung der <strong>Alb</strong>-<strong>Elektrizitätswerk</strong> <strong>Geislingen</strong>-<strong>Steige</strong> <strong>eG</strong><br />
wurde Mitte des Jahres <strong>2012</strong> die Remstalwerk GmbH &<br />
Co. KG zusammen mit den Gemeinden Kernen, Remshalden,<br />
Urbach und Winterbach sowie den Stadtwerken Fellbach<br />
und Schorndorf gegründet. Der Sitz des Remstalwerks<br />
ist in Remshalden.<br />
Anreizregulierung<br />
Seit 01.01.2009 gilt für jeden Strom- und Gasnetzbetreiber in<br />
Deutschland eine individuell festgelegte Obergrenze für die<br />
Erlöse aus Netzentgelten. Für die Festlegung der unternehmensindividuellen<br />
Erlösobergrenzen hat die Landesregulierungsbehörde<br />
in Zusammenarbeit mit der Bundesnetzagentur<br />
einen Effizienzvergleich zwischen den Netzbetreibern<br />
durchgeführt. Der Netzbetreiber <strong>Alb</strong>werk GmbH & Co. KG<br />
hat in diesem Vergleich mit einem Effizienzwert von 100 %<br />
sehr gut abgeschnitten und war damit Effizienzmaßstab für<br />
andere Netzbetreiber. Die niedriger eingestuften Unternehmen<br />
müssen innerhalb von 2 Regulierungsperioden ebenfalls<br />
100 % Effizienz erreichen. Die 2 Regulierungsperioden<br />
erstrecken sich beim Stromnetz über jeweils 5 Jahre.<br />
Die Stadtwerke Waldkirch GmbH nehmen am vereinfachten<br />
Verfahren teil. Diesen kleineren Unternehmen wird auf<br />
Antrag, ohne weitere Prüfung, ein Effizienzwert von 87,5 %<br />
zugestanden. Der Regionalwerk Bodensee GmbH & Co. KG<br />
wurde, im Rahmen der Netzübernahmen, für die erste<br />
Regulierungsperiode ein entsprechender Teil der Erlösobergrenzen<br />
der bisherigen Netzbetreiber übertragen.<br />
Der Regulierer fordert neben der individuellen eine allgemeine<br />
Effizienzsteigerung, die von allen Netzunternehmen,<br />
also auch von der <strong>Alb</strong>werk GmbH & Co. KG, der Stadtwerke<br />
Waldkirch GmbH und der Regionalwerk Bodensee<br />
GmbH & Co. KG erbracht werden muss. Diese beträgt pro<br />
Jahr 1,25 % in der ersten und 1,5 % in der zweiten Regulierungsperiode.<br />
Wir halten diese Anforderungen weiterhin<br />
für anspruchsvoll.<br />
Sämtliche Stromnetzbetreiber mussten im Jahr <strong>2012</strong> ihre<br />
Netzentgeltanträge, auf Basis der Kostensituation und des<br />
betriebsnotwendigen Vermögens des Jahres 2011, bei der<br />
zuständigen Regulierungsbehörde stellen. Die entsprechenden<br />
Netzentgeltbescheide werden, vor Beginn der<br />
zweiten Anreizregulierungsperiode zum 01.01.2014, im Jahr<br />
2013 erwartet. Damit verbunden wird auch der Effizienzwert<br />
für die 2. Regulierungsperiode mitgeteilt.<br />
Im Rahmen der Kostenerhebung durch die Regulierungsbehörde<br />
wurde auch eine intensive Prüfung der Kostenschlüsselungen<br />
eingeleitet. Ergebnisse liegen noch nicht<br />
vor.<br />
Strompreisentwicklung<br />
Der Strommarkt wird im Wesentlichen durch konjunkturelle<br />
und politische Entwicklungen sowie die Witterungsbedingungen<br />
beeinflusst. Maßgebend für die Entwicklung der<br />
Strompreise sind allerdings auch die Rohstoffpreise für Öl,<br />
Gas und Kohle sowie die Preise für CO 2<br />
-Zertifikate.<br />
In Deutschland beeinflussten die Effekte der Energiewende,<br />
der Ausbau der erneuerbaren Energien und die<br />
damit verstärkte Stromeinspeisung die Preisentwicklung.<br />
Die Ölpreise waren im Jahr <strong>2012</strong> volatil. Positive Konjunkturindikatoren<br />
und das Ölembargo gegen den Iran wirkten<br />
preistreibend. Nach Eintrübung der volkswirtschaftlichen<br />
Daten in den USA und China entwickelten sich die Preise<br />
wieder rückläufig. Zum Jahresende <strong>2012</strong> lag der Ölpreis<br />
in etwa auf dem Niveau wie zu Jahresbeginn.<br />
Die Kohlepreise lagen im Jahresdurchschnitt um 17 %<br />
unter dem Vorjahresniveau. In der ersten Jahreshälfte<br />
gaben die Preise deutlich nach, bedingt durch den milden<br />
Winter, die Überversorgung der europäischen Märkte mit