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14<br />

Das sollten Sie wissen<br />

der Pflege nach dem SGB XI im ambulant<br />

betreuten Wohnen hin. Diese haben<br />

sich durch die mit dem Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz<br />

neu eingeführte Regelung<br />

zur häuslichen Betreuung gemäß §<br />

124 SGB XI ausgeweitet. Allerdings gestaltet<br />

sich eine Abgrenzung zwischen<br />

den beiden Systemen im Einzelfall als<br />

schwierig, wobei zur Lösung meist auf<br />

die verfolgte Zielrichtung und den<br />

Schwerpunkt abgestellt wird, wobei Pflege<br />

bewahrend und Eingliederungshilfe<br />

dynamisch auf Veränderungen ausgerichtet<br />

ist. Nach Ansicht von Heinisch gilt<br />

es, dieses gesetzgeberische Defizit zu<br />

schließen, sei es durch eine Zusammenführung<br />

von Pflege und Eingliederungshilfe<br />

oder Anrechnung der Leistungen<br />

der Pflege auf Leistungen der Eingliederungshilfe.<br />

Joachim Görtz,<br />

Leiter der <strong>bpa</strong>-<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Bayern<br />

Entwicklungsprojekt Leistungsmodule<br />

des Bezirks Mittelfranken<br />

Aus erster Hand wurde über ein Projekt<br />

berichtet, welches nicht nur regionale<br />

Auswirkungen haben wird, sondern<br />

durchaus bundesweite Resonanz finden<br />

kann. Im Bereich des Bezirks Mittelfranken<br />

wird sehr konkret die Entwicklung<br />

und Erprobung eines modularen personen<br />

zentrierten Leistungs- und Vergütungssystems<br />

für Menschen mit einer<br />

seelischen, geistigen oder körperlichen<br />

Behinderung vorangebracht. <strong>bpa</strong>-Präsidiumsmitglied<br />

Volker Schirmer, der eng<br />

in die Vorbereitung und Umsetzung einge<br />

bunden ist, erläuterte die Umsetzung<br />

anhand anschaulicher konkreter Beispiele.<br />

Volker Schirmer, <strong>bpa</strong>-Präsidiumsmitglied<br />

Budgetierung in der Sozialpsychiatrie<br />

Dr. Peter Gitschmann von der Behörde<br />

für Soziales, Familie und Integration der<br />

Freien und Hansestadt Hamburg stellte<br />

den in Hamburg gerade begonnenen<br />

Umstellungsprozess der Budgetierung<br />

in der Sozialpsychiatrie vor. Auslöser für<br />

die Strukturreform waren aus Sicht der<br />

Sozialbehörde unter anderem eine erhebliche<br />

Fallzahl- und Ausgabensteigerung,<br />

Fehlanreize im Leistungserbringerrecht<br />

und Zweifel an der Wirksamkeit der<br />

Leistungen. Als Korrektiv werden nunmehr<br />

die bisher getrennten Angebote<br />

der Psychosozialen Kontaktstellen, des<br />

betreuten Wohnens und der personenbezogenen<br />

Hilfe für psychisch kranke<br />

Menschen zusammengeführt, die Leistungserbringung<br />

strikt sozialraum- und<br />

teilhabeorientiert ausgestaltet, Teilhabeleistungen<br />

individuell, bedarfsgerecht<br />

und wirkungsvoll zusammengestellt und<br />

Trägerbudgets eingerichtet. Abzuwarten<br />

bleibt, inwieweit sich die erwarteten Effekte<br />

wie verbesserte Teilhabe am Leben<br />

in der Gemeinschaft, Planungssicherheit,<br />

Entbürokratisierung Minimierung von<br />

Streitpotentialen und letztlich Einhaltung<br />

des Haushaltsrahmens einstellen.<br />

Umsetzung des personenzentrierten<br />

Ansatzes<br />

Zum Abschluss schilderte Uwe Clasen,<br />

Landesbeauftragter des <strong>bpa</strong> in Hamburg,<br />

welche Schwierigkeiten sich für die<br />

Einrichtungen bei der Kostenkalkulation<br />

im Rahmen der Umsetzung des personenzentrierten<br />

Ansatzes ergeben können.<br />

Dies betrifft unter anderem<br />

Fragestellungen, inwieweit künftig Bestandteile<br />

der Grundpauschale systematisch<br />

der Maßnahmenpauschale zugeordnet<br />

werden müssen, wie die bisher<br />

vereinbarten Investitionskosten weiter<br />

finanziert werden und welche Anteile der<br />

Grundpauschale von der Hilfe zum Lebensunterhalt<br />

gedeckt sind. Die zu erwartenden<br />

finanziellen Verwerfungen erfordern<br />

eine Umstellungsphase für die<br />

Einrichtungen, in der sich die Praktikabilität<br />

des neuen Verfahrens erweisen<br />

muss. Es ist zu befürchten, dass dabei<br />

keine Rücksicht auf die Finanzierungsnotwendigkeiten<br />

der heutigen Einrichtungen<br />

genommen wird, obwohl diese<br />

auch in Zukunft für die Vorhaltung einer<br />

leistungsfähigen Struktur dringend benötigt<br />

werden. Olaf Schwabe<br />

Dr. Peter Gitschmann, Behörde für<br />

Soziales, Familie und Integration der<br />

Freien und Hansestadt Hamburg

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