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Zunächst einmal fällt der Sushi-Laster aus Japan<br />

im Straßenverkehr gar nicht auf. Viereckiger<br />

Aufbau, großer Kasten und voluminöser Windabweiser<br />

über der Fahrerkabine. Das Wort Fuso<br />

kennen nur die wenigsten, das Emblem mit den<br />

drei Rauten ebenso. Es ist ein Überbleibsel aus der<br />

Zeit, als der Canter noch auf den Familiennamen<br />

Mitsubishi hörte. Die Nutzfahrzeugsparte der Japaner<br />

hat sich der „Weltkonzern“ Mercedes längst<br />

einverleibt. Und ist in Fernost damit durchaus<br />

erfolgreich.<br />

Spröde Schale – Hightech-Kern<br />

Beim Design des fernöstlichen Schwaben muss das<br />

Lineal eine ganz wichtige Rolle gespielt haben. Denn<br />

rund sind am Fuso nur Lenkrad und Reifen, der Rest<br />

ist eckig und kantig. Doch wahre Schönheit, das wissen<br />

nicht nur asiatische Schlaumeier, kommt von innen:<br />

Mit 4800 Kilogramm Zuladung zählt der Canter<br />

schon zu den ganz Starken im Lande.<br />

Angetrieben wird der Kraftprotz aus Fernost von<br />

einem 3-Liter-Diesel, der 150 PS auf die Kurbelwelle<br />

schmeißt. 370 Newtonmeter Drehmoment warten<br />

darauf, Laster und Ladung gen Horizont zu schleudern.<br />

Der Dirigent des Vierzylinders thront über dem<br />

Motor. Doch statt des üblichen Schalthebels per Hand<br />

wird der Takt mit dem Fuß vorgegeben. Das in dieser<br />

Fahrzeugklasse einzigartige vollautomatisierte Doppelkupplungsgetriebe<br />

„Duonic“ sortiert die sechs<br />

Gänge ohne manuelle Hilfe des Fahrers.<br />

Zwei hydraulische Nasskupplungen mitsamt ihrer<br />

elektronischen Steuerung sorgen für einen nahezu<br />

ruckfreien Betrieb, ob auf Autobahnauffahrt oder im<br />

Stadtverkehr. Da beim Beschleunigen schon immer<br />

der nächsthöhere Gang in der Doppelkupplung wartet,<br />

vollführt der Fuso Canter jeden Schaltvorgang<br />

butterweich.<br />

Die Kraft der zwei Herzen<br />

Doch der Diesel ist nicht der einzige Motor, der den<br />

Canter <strong>zum</strong> Eco macht. Zwischen Kupplung und<br />

Getriebe wartet noch ein 40 kW starker Elektromotor<br />

auf seinen Einsatz. Sobald der Fahrer den Ganghebel<br />

in Fahrposition drückt, rollt der im Test sechs Tonnen<br />

schwere LKW sanft an. Und zwar rein elektrisch! Bis<br />

auf eine Geschwindigkeit von 10 km/h beschleunigt<br />

der 200 Nm starke E-Motor ganz allein, der Diesel<br />

läuft leise im Leerlauf mit. Erst dann schaltet die<br />

Elektronik den bärigen Diesel dazu. Und das extrem<br />

komfortabel: Kein Geruckel signalisiert den Wechsel<br />

vom Stromer <strong>zum</strong> Diesel.<br />

Wird die Fahrt zügiger, dann hilft der E-Motor beim<br />

Beschleunigen. Die verlorene Energie holt sich der<br />

E-Motor immer dann wieder, wenn es darum geht,<br />

langsamer zu werden. Jedes Lösen des Fußes vom<br />

Gaspedal sorgt für ein zunächst ungewohnt starkes<br />

Bremsen des Canter. Kein Wunder, denn der schlaue<br />

Laster holt sich schon jetzt einen Teil der Energie zurück.<br />

Und wird gebremst, dann fließt auch diese Energie<br />

wieder in ihren rund 150 Kilogramm schweren<br />

Speicher zurück. Stichwort Sicherheit: Die Batterien<br />

liegen crashsicher zwischen den Achsen versteckt.<br />

Der Hybrid muss also nicht an die Steckdose,<br />

sondern auf die Piste, um sich aufzuladen. Kein<br />

Wunder, dass der Fuso Canter Eco Hybrid schon<br />

jetzt in Japan ein Renner ist, denn auch dort wird<br />

mittlerweile hinterfragt, welcher Strom denn dort<br />

aus der Dose kommt.<br />

Der erste Hybrid, der sich rechnet<br />

Mercedes geht von einer durchschnittlichen Spritersparnis<br />

von rund 25 Prozent aus. Und attestiert<br />

seinem Zukunftsträger stolz, dass bei einer Laufleistung<br />

von 40.000 Kilometern pro Jahr der zusätzliche<br />

Preis von rund 8500 Euro für die Eco-Technologie<br />

wieder drin ist. Und das in der Annahme, dass die<br />

Dieselpreise auf heutigem Niveau bleiben. Wird der<br />

ölige Energiespender teurer, worauf alles hindeutet,<br />

dann ist die Zeitspanne bis <strong>zum</strong> „Break Even“ auch<br />

deutlich kürzer.<br />

Einen echten Vertrauensbeweis liefern die<br />

Schwaben ihrem Sushi-Happen gleich mit: Sie sprechen<br />

allen Batteriekomponenten eine fünfjährige<br />

Garantie aus, die auf Wunsch auch auf zehn Jahre<br />

ausgedehnt werden kann. (lo)<br />

4800 Kilo Nutzlast<br />

trotz Batterie-Paket<br />

- der Canter zeigt,<br />

wie Hybrid Sinn<br />

macht.<br />

Faszination Technik:<br />

Dank des Duonic-<br />

Getriebes wird<br />

zugfrei geschaltet<br />

(li.). Im Cockpit kann<br />

die Rekuperation<br />

gecheckt werden<br />

(Mi.). Die Batterien<br />

sitzen crashsicher<br />

zwischen den<br />

Achsen (re.).<br />

Fotos: Werk (3), Odewald (2)<br />

NFZ-Spezial | September 2013 27

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