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GZ 01 - J‰nner 2013.pmd - Marktgemeinde Pottendorf

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Gemeindezeitung Nr. 1 / Jänner 2<strong>01</strong>3<br />

Umwelt<br />

Ölverunreinigung beim ehem. Kindergarten in der Thorntongasse<br />

Bereits im Jänner 2<strong>01</strong>2 (!) wurde in der Gemeindezeitung<br />

über einen Ölschaden im ehem. Kindergarten <strong>Pottendorf</strong> 1 –<br />

Thorntongasse 2 – berichtet. Damals waren die Untersuchungen<br />

noch im Gang und es konnte noch nicht<br />

verifiziert werden wie groß der Schaden ist und welche<br />

Sanierungsmaßnahmen notwendig sind.<br />

Seit September 2<strong>01</strong>1 wird das Öl aus dem Erdreich gepumpt<br />

und gereinigt.<br />

In mehreren Verhandlungen mit der zuständigen Wasserrechtsbehörde<br />

– Bezirkshauptmannschaft Baden – wurde<br />

das Schadensgebiet durch zahlreiche Untersuchungen eingegrenzt<br />

und mehrere Firmen zur Vorlage von Sanierungskonzepten<br />

eingeladen.<br />

Vieles wurde diskutiert. Zum einen wie diese<br />

Ölschadenssanierung mit geringem baulichen Aufwand und<br />

zum anderen so kostengünstig als möglich zu bewerkstelligen<br />

ist. Und natürlich die Frage gestellt, wer diese Sanierung<br />

zu bezahlen hat?<br />

Nachdem nun das Schadensgebiet aufgrund von Untersuchungen<br />

und Messungen eingegrenzt wurde (betroffen<br />

sind das Kindergartengrundstück, der Straßenbereich vor dem<br />

Kindergarten in der Thorntongasse und vier weitere Grundstücke<br />

vis-a-vis des ehem. Kindergartengebäudes) wurde<br />

durch die verschiedenen Verhandlungen und Angebote<br />

folgendes entschieden:<br />

Das Gebäude des ehem. Kindergartens wird abgerissen und<br />

das kontaminierte Erdreich unmittelbar um den ehem.<br />

Kindergarten entsorgt. Der größte Teil des Ölschadens<br />

kann mit dieser Maßnahme entfernt werden. Auch der<br />

Straßenbereich, der von der Verunreinigung betroffen ist wird<br />

abgetragen und durch neues Material ersetzt. Mit diesen<br />

Arbeiten wird im Frühjahr 2<strong>01</strong>3 begonnen, sobald es die<br />

Witterung zulässt und auch die letzten Verhandlungen dazu<br />

abgeschlossen sind. Im Gemeinderat wurden diese<br />

Sanierungsmaßnahmen einstimmig beschlossen!<br />

Weiters wird eine Kontrollstation am ehem. Kindergartengrundstück<br />

errichtet (diese wird voraussichtlich zwei Jahre<br />

in Betrieb sein) welche die Bohrungen und Sonden auf den<br />

betroffenen anderen Grundstücken mit Sauerstoff und<br />

ölzersetzenden Stoffen versorgt und den Zerfall sowie Abbau<br />

des Altöles kontrolliert.<br />

Bereits realisiert wurde der Aushub einer ca. 100 m³ großen<br />

Mülldeponie direkt neben dem Kindergartengebäude, welche<br />

aus der Zeit nach 1945 bis in die späten 1970er-Jahre<br />

zurückgehen dürfte. Unter anderem wurden dort Panzerräder,<br />

Kanister, Eternit-Dachschindeln usw. gefunden, die sich<br />

eindeutig zeitlich zuordnen lassen.<br />

Insgesamt wird dieser Ölschaden, der aus der Zeit vor<br />

1993 stammen muss, da 1994 die Ölheizung durch eine<br />

Gasheizung ersetzt wurde und sich auch kein Öltank<br />

mehr im Gebäude befindet, entstanden sein. Aufgrund der<br />

geschätzten versickerten Ölmenge von mehreren zehntausenden<br />

(!) Litern Heizöl muss das Heizöl über mehrere<br />

Jahre im Erdreich versickert sein. Da aus dieser Zeit<br />

keine Aufzeichnungen über den Heizölverbrauch vorliegen<br />

kann auch nicht mit Sicherheit gesagt werden wann der<br />

Schaden begann und wie viel Heizöl ausgetreten ist.<br />

Da die <strong>Marktgemeinde</strong> <strong>Pottendorf</strong> das Grundstück erst 1989<br />

vom Verein Jugendhilfe angekauft hat und vorher einige<br />

Jahre nur Pächter war, kann aufgrund der vorliegenden<br />

Versicherungsunterlagen noch immer nicht verifizert werden,<br />

ob und in welchem Umfang eine Haftpflichtversicherung<br />

vorlag. Die Ermittlungen und Verhandlungen mit den<br />

involvierten Versicherungen dauern zur Zeit noch an. Weiters<br />

wird nachdem feststeht ob die Versicherung die gesamten<br />

Kosten oder einen Teil davon übernimmt, auch mit dem Land<br />

Niederösterreich über eine Kostenbeteiligung – es ist ja<br />

ein NÖ Landeskindergarten – verhandelt. Dies kann erst<br />

jetzt geschehen da die notwendigen Sanierungsschritte und<br />

Kosten nun definitiv festgelegt wurden.<br />

Alles zusammen gerechnet wird die Ölschadenssanierung<br />

rund Euro 981.000,- inkl. MWSt. kosten. Zur Zeit muss<br />

die <strong>Marktgemeinde</strong> <strong>Pottendorf</strong> diese Kosten vorfinanzieren.<br />

Tatsache ist, dass Öl über einen längeren Zeitraum aus<br />

dem ehem. Kindergarten ausgetreten ist und mehrere<br />

Grundstücke von dieser Ölverschmutzung betroffen<br />

sind. Es ist leider auch Tatsache, dass einige kolportieren,<br />

dass diese Schadenssanierung die Gemeinde –<br />

falls die Versicherung und das Land Niederösterreich<br />

diese Kosten nicht übernehmen – viel Geld kostet, nur<br />

weil ein privater Häuselbauer auf seinem Grundstück<br />

diesen Schaden entdeckt hat. Hätte er nicht gebaut<br />

müsste niemand etwas bezahlen wird behauptet. Es<br />

kann doch nicht der Ernst dieser Personen sein, dass<br />

nun jemand dafür verantwortlich gemacht wird, der<br />

einen Schaden entdeckt hat den wer anderer verursacht<br />

hat. Und wäre es vielleicht besser gewesen dieses<br />

Öl sollte weitere Jahre und Jahrzehnte unentdeckt<br />

bleiben und weiteren Schaden an der Umwelt anrichten?<br />

Es ist immer noch der Verursacher eines solchen<br />

Schadens – egal wer dies ist – Schuld und nicht<br />

jemand der betroffen ist. In diesem Fall sind es acht<br />

Grundstückseigentümer die unter diesen Folgen zu<br />

leiden haben aber wer weiß wieviele in den letzten<br />

20 Jahren durch diese Ölkontamination bereits<br />

betroffen und geschädigt waren?<br />

Die <strong>Marktgemeinde</strong> <strong>Pottendorf</strong> nimmt ihre Pflicht wahr,<br />

den Ölschaden nun zu beseitigen. Wer letztendlich und in<br />

welchem Verhältnis die Kosten tragen muss wird sich im<br />

Lauf der nächsten Monate herauskristallisieren. In der<br />

Gemeindezeitung wird darüber weiter berichtet und zwar<br />

dann, wenn es weitere gesicherte Fakten gibt.<br />

Seite 15

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