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Raster-Tunnel-Mikroskopie - Fakultät für Physik

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im Vakuum befinden muß, um Wechselwirkungen der beschleunigten Elektronen mit den<br />

Luftmolekülen auszuschließen.<br />

Das Bild entsteht bei Licht- und Elektronenmikroskop jedoch auf unterschiedliche Weise:<br />

Während die Absorption des Lichtes im abzubildenden Objekt die maßgebliche Größe für den<br />

Bildkontrast darstellt, wird dieser im elektronischen Fall durch Streuung der bilderzeugenden<br />

Elektronen produziert. Würden diese absorbiert, so hätte das die Aufheizung des Objektes zur<br />

Folge, was eine vernünftige Untersuchung der Probe unmöglich machen würde.<br />

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Elektronenmikroskop-Typen: Zum einen das<br />

Durchstrahlungs-Elektronenmikroskop, bei dem die zu untersuchenden Proben sehr<br />

dünnschichtig (ca. 100Å) sein müssen, zum andern das Reflexions-Elektronenmikroskop, das<br />

jedoch nur zur Untersuchung von elektrisch leitfähigen Oberflächen geeignet ist, da Isolatoren<br />

sich aufladen würden. Um diese dennoch untersuchen zu können, werden sie mit einer dünnen<br />

leitenden Schicht bedampft.<br />

Zu den Reflexionsmikroskopen gehört auch das <strong>Raster</strong>elektronenmikroskop (REM,1935),<br />

bei dem die von der schräg zum abbildenden Strahl positionierten Probe emittierten<br />

Sekundärelektronen 2 von geeigneten Detektoren erfaßt werden. Um ein vollständiges Bild zu<br />

erhalten wird die Probe mit dem Elektronenstrahl zeilenförmig abgerastert. Der Vorteil des<br />

REM liegt in seiner enormen Tiefenschärfe, obwohl sein Auflösungsvermögen (50-200Å)<br />

hinter dem des Durchstrahlungs-Mikroskops zurückbleibt, bei welchem Objektpunkte mit bis<br />

zu 5Å Abstand getrennt abgebildet werden können.<br />

Ein abbildender Elektronenstrahl, der die Probe durchdringt oder an ihr reflektiert wird,<br />

ist jedoch nicht unbedingt nötig - die zur Bildentstehung beitragenden Elektronen bzw. Ionen<br />

können auch von der Probe direkt stammen, und zwar in folgender Weise:<br />

- thermisch (im Mikroskop erstmals 1935 realisiert)<br />

- durch Photoemission (erstmals1933 realisiert)<br />

- durch Feldemission<br />

(Feldelektronenmikroskop 1936; Feldionenmikroskop 1951)<br />

Diese Unterscheidung in der Art der Elektronenauslösung entspricht gleichzeitig den<br />

verschiedenen Emissionsmikroskop-Typen. Der Bildkontrast entsteht bei diesen Geräten durch<br />

das vom Material abhängige unterschiedliche Emissionsvermögen einzelner Probenbereiche<br />

und durch die Geometrie der emittierenden Oberfläche. Betrachtet werden damit jedoch nur<br />

metallische Proben, da nur diese den Präparations- und Untersuchungsbedingungen im<br />

Mikroskop genügen. Im Falle der Feldelektronen- bzw. Feldionenmikroskopie sind atomare<br />

Strukturen des zu einer sehr scharfen Spitze geformten Probenmaterials erkennbar.<br />

Der direkte Vorläufer des <strong>Raster</strong>tunnelmikroskops ist das 1972 erstmals in Betrieb<br />

genommene <strong>Raster</strong>-Feldemissions-Mikroskop, bei dem mit einer metallische Spitze im Abstand<br />

von mehreren hundert Ångstroems über eine leitende Probe gerastert wird. Durch das Anlegen<br />

einer hohen Spannung zwischen Spitze und Probe und dem daraus resultierenden starken<br />

2 Sekundärelektronen sind durch den bilderzeugenden Elektronenstrahl aus dem Leitungsband des zu<br />

untersuchenden Objektes ausgelöste Elektronen<br />

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