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Raster-Tunnel-Mikroskopie - Fakultät für Physik

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3.4 RTM-Abbildungen von Adsorbaten<br />

Atome, die mit der Probenoberfläche wechselwirken, sogenannte adsorbierte Atome oder<br />

Adsorbate, können die unterschiedlichsten Auswirkungen auf das RTM-Bild der Oberfläche<br />

haben. Da die Proben mit dem RTM an Luft untersucht werden und sich unter diesen<br />

Umständen ständig irgendwelche Adsorbate auf der Oberfläche befinden, lohnt es sich, die<br />

dadurch produzierten Effekte näher zu betrachten.<br />

Im Modell wird davon ausgegangen, daß zwei planare Jellium 1 -Metalloberflächen in<br />

geringem Abstand zueinander angeordnet sind. Auf beiden soll sich jeweils ein einzelnes<br />

Adatom befinden, von denen das eine mit der <strong>Tunnel</strong>spitze, das andere mit dem adsorbierten<br />

Atom auf der Probenoberfläche identifiziert wird. Darauf aufbauende numerische<br />

Berechnungen ([9]) ergeben Abb.3.4.1:<br />

Abb.3.4.1: Profile konstanten <strong>Tunnel</strong>stroms über unterschiedlichen Adatomen. Für die Spitze wurde ein<br />

Na-Atom auf einer Jellium-Oberfläche angenommen ([2]).<br />

Man muß sich vor Augen führen, daß das RTM-Bild nicht das topographische Bild des<br />

adsorbierten Atoms ist, sondern dessen Einfluß auf die Wellenfunktion der Oberfläche<br />

wiederspiegelt. Aus Abb.3.4.1 wird deutlich, daß ein adsorbiertes He-Atom in der RTM-<br />

Abbildung sogar als Loch in der Oberfläche erscheint.<br />

Die Interpretation von RTM-Bildern adsorbierter Sauerstoffatome auf Metallen ist immer<br />

noch ein ungelöstes Problem ([2]). Das liegt vorrangig an der Abstandsabhängigkeit der<br />

Bahnen konstanten <strong>Tunnel</strong>stroms über einem Sauerstoff-Adsorbat (s. Abb.3.4.2).<br />

1 Im Jellium-Modell wird ein ideales Metall dadurch beschrieben, daß man einen konstanten Hintergrund<br />

positiver Ladung annimmt, der durch das negative Elektronen’gel’ kompensiert wird.<br />

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