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Raster-Tunnel-Mikroskopie - Fakultät für Physik

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Zur Bestimmung des Matrixelementes M μν werden die Wellenfunktionen ψ μ bzw. ψ ν<br />

der Spitze bzw. Probe benötigt. Dazu wird das Ende der Spitze näherungsweise als eine Kugel<br />

mit Radius R angenommen (siehe Abb.3.2.1), die durch eine s-Wellenfunktion (d.h.<br />

Drehimpulsquantenzahl l=0) beschrieben wird. Die Wellenfunktionen der Probenoberfläche<br />

entwickelt man nach ebenen Blochwellen 1 ([8]).<br />

Setzt man ferner T=0 und nur kleine <strong>Tunnel</strong>spannungen UT voraus, so gilt:<br />

mit<br />

DT (EF )<br />

( )<br />

ρ r r<br />

0<br />

, E F<br />

3 2 2<br />

he R 2κR<br />

r<br />

I<br />

T<br />

= ⋅ ⋅e ⋅U ⋅D E ⋅<br />

2<br />

0<br />

me<br />

Vol.<br />

Kugel<br />

E<br />

⇔<br />

I = const. ⋅U ⋅D E ⋅<br />

r<br />

, E<br />

( ) ρ( )<br />

T T T F 0 F<br />

( ) ρ( , )<br />

T T F F<br />

Zustandsdichte (Zahl der Zustände pro Energieintervall ΔE) der Spitze bei EF<br />

Zustandsdichte der Probenoberfläche bei EF am Spitzenort<br />

r 0<br />

Da die Zustandsdichte der Spitzenoberfläche bei der Fermi-Energie D T (E F ) im Idealfall<br />

als konstant angesehen werden kann, während sich der Spitzenort r 0<br />

während des Abrasterns<br />

der Probe verändert, fällt sie bei der Betrachtung der Abhängigkeiten des <strong>Tunnel</strong>stroms weg. Es<br />

ist also folgendes festzuhalten:<br />

(1) IT ∝ exp{ −2κ d}<br />

Diese Abstandsabhängigkeit, die schon aus der<br />

eindimensionalen Betrachtung folgte, läßt sich auch im<br />

dreidimensionalen Fall ableiten: Sie verbirgt sich hinter der<br />

Zustandsdichte ρ der Probenoberfläche, in die die im<br />

<strong>Tunnel</strong>spalt exponentiell abklingende Wellen-funktion ψ ν<br />

quadratisch eingeht:<br />

2<br />

ρ( r0, EF) = ∑ Ψ<br />

ν ( r0) δ( Eν<br />

− EF)<br />

ν<br />

(2) IT<br />

∝ UT<br />

Diese Beziehung gilt nur für kleine U T , da ρ( r 0<br />

,E F ) dann<br />

unabhängig von der <strong>Tunnel</strong>spannung ist. Hält man also den<br />

Abstand zwischen Spitze und Probe konstant und fährt mit der<br />

Spannung einen kleinen Bereich um 0V durch, so sollte sich<br />

dieses ohmsche Verhalten im I-U-Diagramm zeigen.<br />

(3) I ( r E )<br />

T<br />

∝ ρ r 0<br />

, Wird der <strong>Tunnel</strong>strom beim Aufnehmen eines Bildes konstant<br />

F<br />

gehalten, so gibt dies Flächen konstanter lokaler Elektronenzustandsdichte<br />

(bei E F ) der Probenoberfläche wieder. Diese<br />

Abbildungseigenschaft ist vor allem bei der Interpretation von<br />

atomar aufgelösten Bildern von enormer Bedeutung.<br />

Daraus folgt, daß RTM Bilder im allgemeinen sowohl Informationen über die<br />

Oberflächentopographie (s.(1)) als auch über die elektronischen Eigenschaften der<br />

Probenoberfläche (s. (3)) zugleich enthalten!<br />

1 1 Blochwellen sind ebene Wellen, die mit einer gitterperiodischen Funktion moduliert werden<br />

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