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Download Ausgabe 1 2014 - Wiener Seniorenbund

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www.ab5zig.at Wissen 07<br />

KR Ing. Michael Mattes,<br />

Innungsmeister der Installateure in Wien:<br />

„Wir müssen dann für<br />

alles gradstehen.“<br />

KR Ing. Michael Mattes, Innungsmeister<br />

der Installateure in Wien ist weniger<br />

optimistisch und spricht vielen Kollegen<br />

von kleineren Betrieben damit aus der<br />

Seele. Er hat seinen Betrieb Ende der<br />

70er Jahre übernommen und beschäftigt<br />

sich mit Gas, Wasser, Heizung, Klima,<br />

Lüftung und Elektrik, er ist auch gerichtlich<br />

beeideter Sachverständiger seines<br />

Faches. „Früher“, so berichtet er, „gab es<br />

für einen Betrieb noch Stammkunden.“<br />

Heute würde hauptsächlich nur mehr<br />

zu Notfällen gerufen. Dorthin wo – vielleicht<br />

durch Pfusch – schon etwas schiefgegangen<br />

ist. Dann seien die Auftraggeber<br />

aber höchst anspruchsvoll. „Wir<br />

müssen dann für alles gradstehen.“ Er<br />

warnt vor den in vielen Wohnhäusern<br />

per Anschlag angepriesenen „Wartungen“<br />

zu Billigtarifen. Probleme hinterher<br />

seien quasi zwangsläufig.<br />

Um Aufträge in großen Neubauten<br />

bemüht er sich gar nicht mehr: „Dort<br />

zählt nicht die Qualität sondern nur,<br />

wer ist am billigsten?“ Er mutmaßt,<br />

dass so mancher Betrieb Schwarzarbeiter<br />

einsetze, anders seien die Preise,<br />

zu denen für große Neubauten angeboten<br />

werde, nicht möglich. Eine<br />

Installateurstunde kostet heute rund<br />

70 Euro. Ob ihm das nicht selbst teuer<br />

vorkomme? „Ja, aber die Kosten sind<br />

da!“ Lohnkosten, Bürokratie, teure<br />

Anfahrtszeiten, alles summiere sich.<br />

„Es wird politisch alles getan, dass<br />

Wohnen noch teurer wird.“ So wurde<br />

von der Gemeinde Wien die Abgabe,<br />

die für das Einrichten einer Baustelle<br />

mit Container usw. auf der Straße<br />

vor einem Haus fällig wird, drastisch<br />

hinaufgesetzt, beklagt er ein jüngstes<br />

Beispiel. Zahlen müssten es letztlich<br />

die Kunden.<br />

Probleme mit dem Nachwuchs<br />

Die Zahl der Installateurbetriebe sei<br />

heute mit rund 1000 in Wien zwar<br />

ähnlich hoch wie vor 20 oder 30 Jahren,<br />

rechnet Mattes vor. Rund 55 Prozent<br />

davon seien jedoch Ein-Personen<br />

Betriebe, die mit Preisen und Methoden<br />

ähnlich wie der Pfusch arbeiteten.<br />

„Nur der Rest sind Arbeitgeber-<br />

Betriebe.“ Auch mit dem Nachwuchs<br />

für die Branche hat er Probleme. Viele<br />

angehende Lehrlinge seien schwer unterqualifiziert.<br />

In der Wirtschaftskammer Wien sieht<br />

man das Aneinanderschrammen von<br />

Gewerbe und Pfusch nicht so dramatisch.<br />

DI Walter Ruck, Obmann der<br />

Sparte Gewerbe und Handwerk in der<br />

Wirtschaftskammer Wien: „Für den<br />

einzelnen ist es eine moralische Frage,<br />

was er tut!“ Das gelte für Betriebe<br />

wie für Private. Er glaubt insbesondere<br />

nicht daran, dass sich Gewerbebetriebe<br />

selbst in größerem Umfang an<br />

Pfusch beteiligen.<br />

ÖBB und <strong>Wiener</strong> Linien<br />

Neue Altersgrenze für Seniorenermäßigung<br />

Mit 1.1.<strong>2014</strong> wurde von den <strong>Wiener</strong> Linien und den ÖBB die Altersgrenze<br />

für Seniorenermäßigungen für Frauen wie Männer um ein Jahr von 60 auf 61<br />

Jahre hinaufgesetzt. Das gilt auch für das Recht auf eine ÖBB-„Vorteilscard<br />

Senior“, mit der Seniorinnen und Senioren beim Kauf von Tickets bis zu<br />

50 Prozent Ermäßigung erhalten.<br />

Bei den <strong>Wiener</strong> Linien sind von der neuen Altersgrenze die Senioren-Jahresnetzkarte<br />

sowie der Zwei-Fahrten-Fahrschein betroffen. Wer seine Seniorenkarten<br />

schon 2013 gekauft bzw. angemeldet hat, für den ändert sich nichts.<br />

Was uns betrifft<br />

von Irmgard Bayer<br />

Zu viel Angst<br />

führt auch zu nichts!<br />

Vorsicht ist eine gute Eigenschaft,<br />

aber zu viel Angst vor allem und<br />

jedem führt nirgendwo hin. Das<br />

war mein erster Gedanke, als ich<br />

von den Bankomatkarten mit der<br />

neuen Funktion hörte. Nur mehr an<br />

das Lesegerät der Kassa halten, und<br />

schon ist der Betrag abgebucht. Und<br />

dass viele Leute gegen diesen neuen<br />

Service Sturm laufen, weil sie Angst<br />

haben, dass die Bankomatdaten gestohlen<br />

werden könnten.<br />

Diebstahl kam in den Supermärkten<br />

auch bisher häufig vor!<br />

Ich kenne gleich mehrere Leute,<br />

denen im Supermarkt im Kassenbereich<br />

das Geldbörsel oder die<br />

Brieftasche abhanden kam. Da<br />

waren dann nicht nur 25 Euro<br />

weg, wie allenfalls bei Missbrauch<br />

der neuen Zahlfunktion. Manche<br />

Leute wurden gleich um ein paar<br />

Hundert Euro erleichtert. Ich<br />

für meinen Teil werde diese neue<br />

Zahlfunktion nicht deaktivieren<br />

lassen – aber ich werde auf meine<br />

Bankomatkarte achten. Schon gar<br />

nicht deaktivieren lassen werde<br />

ich meine Teilnahme an ELGA,<br />

der elektronischen Gesundheitsakte.<br />

Als Patientin sehe ich in<br />

Summe Vorteile darin, wenn die<br />

Ärzte direkt auf meine Befunde<br />

zugreifen können. Sie wissen,<br />

wonach sie suchen und was sie<br />

brauchen. Wir berichten über<br />

beide Services in diesem Heft.<br />

bayer@ab5zig.at

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