Blaulichtshow - bei Polizeifeste.de
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Polizei<br />
sprechen, sich für uns einsetzen zu wollen und<br />
weitere finanzielle Eingriffe <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n Polizeibeamtinnen<br />
und -beamten nicht zulassen zu wollen.<br />
Aber dieses Versprechen <strong>de</strong>s „Lan<strong>de</strong>svaters“<br />
sollte bekanntermaßen schon wenige<br />
Monate später gebrochen wer<strong>de</strong>n, was auch<br />
<strong>bei</strong> mir zu einer schnellen Ernüchterung und<br />
<strong>de</strong>m Verlust an Vertrauen in die Politik führte.<br />
Des Weiteren stand Heiligendamm 2007 auf<br />
unserer TOP-Liste. Eine eigens hierfür organisierte<br />
Podiumsdiskussion mit Referenten aus<br />
Politik, <strong>de</strong>r Polizeiführung und <strong>de</strong>m „Gegenüber“<br />
(attac) erhielt zwar wenig Resonanz aus<br />
<strong>de</strong>m Kollegenkreis, zeigte <strong>de</strong>nnoch (in Vergleich<br />
zu Köln 1999) Folgen<strong>de</strong>s: Eine gesteigerte<br />
Gefahr durch das Gegenüber und <strong>de</strong>n<br />
möglichen Terror sowie mehr Transparenz<br />
durch Aufklärung durch die Polizeiführung nahmen<br />
die Unsicherheit und sensibilisierten für<br />
das, was kommen sollte.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re durch <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>s Hauptpersonalrates<br />
<strong>de</strong>r Polizei sowie <strong>de</strong>r GdP waren<br />
Einsatzabwicklung, Betreuung und Logistik auf<br />
ein Bestmögliches optimiert wor<strong>de</strong>n — wenn<br />
auch nicht für alle gleichermaßen gerecht. Viele<br />
Einheiten waren bis über die Grenzen ihrer<br />
Belastung beansprucht wor<strong>de</strong>n. Exemplarisch<br />
seien hier<strong>bei</strong> <strong>de</strong>r DEMO Einsatz in Rostock und<br />
54-Stun<strong>de</strong>n-Dauer-Einsatz in <strong>de</strong>r Kontrollstelle<br />
genannt. Alle Kolleginnen und Kollegen zeigten<br />
ein hohes Maß an Disziplin und Einsatzwillen.<br />
Gera<strong>de</strong> erst zurückgekehrt hatte ich die Möglichkeit,<br />
<strong>de</strong>m damaligen Innenminister Dr. Stegner<br />
die gewonnen Erfahrungen vorzutragen<br />
und stellte nicht ganz emotionslos For<strong>de</strong>rungen<br />
zu Verbesserungen.<br />
Im Juli 2007 hatten wir von <strong>de</strong>r JUNGEN<br />
GRUPPE <strong>de</strong>r GdP in einem persönlichen<br />
Gespräch mit <strong>de</strong>m Innenminister Dr. Stegner<br />
die Möglichkeit, auf Missstän<strong>de</strong> erneut hinzuweisen<br />
und unsere Eindrücke von Aus- und Fortbildung<br />
zu schil<strong>de</strong>rn. Die gewonnenen Aussagen<br />
seinerseits waren, wie nicht an<strong>de</strong>rs zu<br />
erwarten, unbefriedigend.<br />
Kehre ich nun zu meinem einleiten<strong>de</strong>n Zitat<br />
„Das ist nicht mehr meine Polizei!“ zurück, stelle<br />
ich Folgen<strong>de</strong>s für mich fest: Genau wie die<br />
Gesellschaft unterliegt auch die Polizei einem<br />
stetigen Wan<strong>de</strong>l. Wir leben schon lange nicht<br />
mehr im stillen Gehorsam, son<strong>de</strong>rn in Freiheit<br />
und Demokratie — privat wie beruflich. Auch<br />
die Polizei unterliegt somit einem ständigen<br />
Generationswechsel und wird nie dieselbe wie<br />
vor 60 Jahren sein.<br />
Ein Wan<strong>de</strong>l und möglicher Wunsch nach Verän<strong>de</strong>rung<br />
können nur dann Erfolg versprechen,<br />
wenn sie aus einem selbst heraus wachsen und<br />
von allen getragen wer<strong>de</strong>n. Wür<strong>de</strong> ein je<strong>de</strong>r<br />
aus Politik und Führung dies akzeptieren, ohne<br />
ständig intervenieren zu wollen (Projekt „Polizei<br />
2012“), wür<strong>de</strong> man feststellen, wie sehr wir<br />
noch alle aus Überzeugung unsere Ar<strong>bei</strong>t auf<br />
<strong>de</strong>r Straße gerne und verdammt gut machen.“<br />
Auch heute wie<strong>de</strong>r steht die Polizei vor<br />
Verän<strong>de</strong>rungen. In allen Polizeidirektionen<br />
befasst man sich mit <strong>de</strong>r Struktur <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>spolizei und versucht, Organisationsformen<br />
zu fin<strong>de</strong>n, die es uns gestatten,<br />
mit <strong>de</strong>m wenigen uns zur Verfügung<br />
stehen<strong>de</strong>n Personal immer mehr Aufgaben<br />
zu bewältigen. Auch wenn die Politik<br />
uns verspricht, dass es <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Polizei keine<br />
weiteren Personaleinsparungen gibt, kann<br />
man nicht darüber hinweg sehen, dass die<br />
Personal<strong>de</strong>cke <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Polizei zu dünn ist.<br />
Seit einigen Jahren wer<strong>de</strong>n Frauen <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>spolizei beschäftigt, was <strong>de</strong>r polizeilichen<br />
Ar<strong>bei</strong>t sicherlich gut getan hat.<br />
Nur lei<strong>de</strong>r haben die Politiker, die diese<br />
Entscheidung gefällt hatten, ein damals<br />
gegebenes Versprechen nicht gehalten. Es<br />
wur<strong>de</strong> damals zugesagt, dass genügend<br />
Personal eingestellt wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>, um<br />
die durch Mutterschutz, Erziehungsurlaub,<br />
Teilzeit pp. entstehen<strong>de</strong>n Fehlzeiten<br />
aufzufangen. In diesem Zusammenhang<br />
entwickelte sich ein Konzept zur „Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf“, das wir<br />
sehr begrüßen. Dieses Konzept ermöglicht<br />
es Müttern und Vätern, Dienstzeitvereinbarungen<br />
zu treffen o<strong>de</strong>r Auszeiten zu<br />
nehmen, um das beste Verhältnis zwischen<br />
Ar<strong>bei</strong>t und Familie für sich und ihre Angehörigen<br />
herzustellen. Dadurch sind auch<br />
Väter in Erziehungsurlaub gegangen o<strong>de</strong>r<br />
ar<strong>bei</strong>ten Teilzeit.<br />
Bei <strong>de</strong>r Personalersatzplanung für das Jahr<br />
2011 wur<strong>de</strong>n offiziell 125 fehlen<strong>de</strong> „Vollzeitäquivalenten“<br />
festgestellt. Das heißt,<br />
es fehlen 125 Personen für die vorhan<strong>de</strong>ne<br />
Ar<strong>bei</strong>t, weil Kolleginnen und Kollegen<br />
von ihrem Recht Gebrauch machen, Mutterschutzzeiten,<br />
Erziehungsurlaub pp. in<br />
Anspruch zu nehmen.<br />
Nun hat eine Ar<strong>bei</strong>tsgruppe, die AG Stellenverteilung,<br />
vom Lan<strong>de</strong>spolizeidirektor<br />
<strong>de</strong>n Auftrag erhalten, zu prüfen, wie die<br />
Ar<strong>bei</strong>tsbelastung, insbeson<strong>de</strong>re die Nachtdienstbelastung,<br />
im Lan<strong>de</strong> verteilt ist. Die<br />
Ar<strong>bei</strong>tsgruppe hat festgestellt, dass es Polizeidirektionen<br />
gibt, in <strong>de</strong>nen die Kollegen<br />
<strong>de</strong>utlich mehr belastet sind als in an<strong>de</strong>ren<br />
Direktionen. Anstatt aber nun die zugegebenermaßen<br />
fehlen<strong>de</strong>n 125 Stellen zu<br />
besetzen und zu verteilen, geht man hin<br />
und verstreut das vorhan<strong>de</strong>ne, eh schon<br />
zu geringe Personal neu. Dazu wer<strong>de</strong>n<br />
Planstellen aus Bereichen, in <strong>de</strong>nen bis<br />
dato gute Ar<strong>bei</strong>t geleistet wur<strong>de</strong>, abgezogen<br />
und in höher belastete Bereiche abgegeben.<br />
An<strong>de</strong>re Bereiche, so u.a. <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Prävention,<br />
wer<strong>de</strong>n personell geschwächt<br />
o<strong>de</strong>r gar kleine Dienststellen geschlossen.<br />
Das entlastet zwar die Kollegen in <strong>de</strong>n<br />
hoch belasteten Direktionen, führt aber zu<br />
einer Mehrbelastung <strong>de</strong>r Kollegen in <strong>de</strong>n<br />
abgeben<strong>de</strong>n Direktionen. Und das,<br />
obwohl es nach <strong>de</strong>n Verlautbarungen aus<br />
<strong>de</strong>r Politik und <strong>de</strong>n Umfragen in <strong>de</strong>r<br />
Bevölkerung zur Zufrie<strong>de</strong>nheit mit <strong>de</strong>r<br />
Polizei niemals Hinweise gab, dass die<br />
Kollegen in <strong>de</strong>n weniger belasteten Bereichen<br />
zu wenig ar<strong>bei</strong>ten.<br />
Als zwingen<strong>de</strong> Folge dieser Berechnungen<br />
<strong>de</strong>r AG Stellenverteilung folgen, wenn<br />
auch in einigen Bereichen bereits vorher<br />
angeschoben, Überlegungen zu Organisationsän<strong>de</strong>rungen,<br />
um mit <strong>de</strong>m dann zur<br />
Verfügung stehen<strong>de</strong>n Personal weiterhin<br />
gute Ar<strong>bei</strong>t zu leisten. Das führt dazu, dass<br />
kleinere Dienststellen aufgelöst bzw.<br />
zusammengelegt wer<strong>de</strong>n sollen. Hier wird<br />
dann wie<strong>de</strong>r ein „politischer Spagat“ hingelegt,<br />
in<strong>de</strong>m gesagt wird: Es gibt keinen<br />
Rückzug aus <strong>de</strong>r Fläche, son<strong>de</strong>rn eine<br />
Konzentration in <strong>de</strong>r Fläche!“<br />
Als zusätzliche Belastung ist die Zunahme<br />
von Kriminalität im und um das Internet<br />
herum zu betrachten. Die Kriminellen sind<br />
sachlich und personell meist erstklassig<br />
ausgestattet. Dem gegenüber stehen<br />
schlechte bis unzureichen<strong>de</strong> technische<br />
Ausstattung im Bereich <strong>de</strong>r EDV sowie<br />
heute schon unterbesetzte Dienststellen<br />
zur Computeranalyse pp., die für die hinzu<br />
kommen<strong>de</strong>n Aufgaben keine Personalaufstockung<br />
zu erwarten haben.<br />
Da wir in <strong>de</strong>r Polizeidirektion Itzehoe, also<br />
in <strong>de</strong>n Kreisen Steinburg und Dithmarschen,<br />
durch dieses Ergebnis beson<strong>de</strong>rs<br />
betroffen sind, wir sollen insgesamt 56<br />
Planstellen (Beamtenstellen <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r<br />
Schutz- und Kriminalpolizei sowie Tarifpersonal)<br />
abgeben, hat die Regionalgruppe<br />
Steinburg-Dithmarschen <strong>de</strong>r GdP<br />
Aktionen und Veranstaltungen geplant<br />
und durchgeführt.<br />
Im Dezember 2011 haben wir mit Info-<br />
Stän<strong>de</strong>n in Hei<strong>de</strong> und Itzehoe die Bürgerinnen<br />
und Bürger auf die anstehen<strong>de</strong>n<br />
Än<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Polizei aufmerksam<br />
gemacht. Schließungen o<strong>de</strong>r Zusammenlegung<br />
kleinerer Dienststellen und Perso-<br />
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