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Die Methode - prantner.cc

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3.
Haus
im
Wassermann
<br />

<strong>Die</strong>
Schützefrau
stellt
sich
originell
und
geistreich
dar.
Bei
ihr
kann
sich
kaum
darauf
einstellen,
wie
sie
<br />

erscheinen
 wird,
 außer
 man
 stellt
 sich
 auf
 das
 Gegenteil,
 von
 dem
 was
 man
 erwartet
 ein.
 Immer
<br />

umweht
sie
ein
Hauch
von
Besonderheit.
Sie
will
sich
in
ihrer
Darstellung
aus
der
Masse
herausheben
<br />

und
sich
als
individuelle,
hochgeistige
Persönlichkeit
zeigen.

<br />

Ihrem
 Alltag
 begegnet
 sie
 mit
 erfinderischen
 Ideen.
 Sie
 setzt
 zu
 seiner
 Bewältigung
 die
 neuesten
<br />

technischen
Geräte,
von
der
Kaffeemaschine,
die
sich
zu
einer
bestimmten
Zeit
von
selbst
einschaltet
<br />

bis
 zum
 Dampfgerät
 zum
 Fensterputzen,
 ein.
 Auch
 Computer
 oder
 Miniroboter
 kann
 man
 bei
 ihr
<br />

erwarten.
 Doch
 am
 liebsten
 macht
 sie
 sich
 ihre
 Hände
 nicht
 schmutzig.
 Sie
 schwatzt
 lieber
 mit
 der
<br />

Putzfrau
über
Politik
während
diese
die
Wäsche
bügelt.
Übertreibt
sie,
wirkt
sie
abgehoben,
zumal
sie
<br />

ihren
Körper
und
seine
Triebe
als
„niedrig“
einstuft.
Ein
Riesenkopf
‐
die
Dame
ohne
Unterleib
‐
steht
<br />

dann
vor
einem
und
referiert
über
die
Emanzipation
der
Frau.
Auch
wenn
sie
nicht
übertreibt,
will
sie
<br />

als
gleichberechtigte
Frau,
die
ihre
ethischen
Grundsätze
vertritt
gesehen
werden.
<strong>Die</strong>ses
Merkmal
lebt
<br />

sie
schon
in
ihrer
Kindheit,
vor
allem
in
der
Schule.
Hier
hatte
sie
meist
Lehrer.
<strong>Die</strong>
sehr
fortschrittlich
<br />

waren
und
auf
die
Kinder
demokratisch
und
liberal
einwirkten
und
auch
zwischen
Mädchen
und
Buben
<br />

nicht
viel
Unterschied
machten.
Hatte
sie
dieses
„Lehrerglück“
nicht,
fand
sich
die
kleine
Schützefrau
<br />

sehr
 ungerecht
 behandelt
 und
 fasste
 als
 persönliche
 Beleidigung
 auf,
 dass
 sie
 Handarbeiten
 musste
<br />

während
die
Buben
Werken
durften.
Doch
musste
sie
in
den
Werkunterricht,
nörgelte
sie
sicher,
denn
<br />

zu
etwas
zwingen
ließ
sie
sich
nicht
gern.
Auf
freiwilliger
Basis
ist
sie
jedoch
jederzeit
bereit,
sich
nicht
<br />

nur
für
eigene,
sondern
auch
für
Ziele
die
der
Gemeinschaft
dienen,
einzusetzen.
Sie
war
für
die
Rolle
<br />

der
Klassensprecherin
ideal
geschaffen.
<br />

Fühlt
 sich
 die
 Schützefrau
 in
 ihrem
 Eigenwert
 gehemmt,
 kompensiert
 sie
 indem
 sie
 die
 Rolle
 des
<br />

Kasperls
übernimmt.
Weder
Lehrer
noch
Eltern
konnten
ihr
das
Ulken
übelnehmen,
weil
sie
sehr
viel
<br />

Witz
und
Spaß
verbreitete,
auch
wenn
sie
manchmal
die
Grenzen
weit
übertrat.
Kommt
sie
mit
ihrer
<br />

Originalität
nicht
an,
neigt
sie
dazu
sehr
nervös
zu
werden
und
hektisch
zu
sprechen.
Irgendwie
wirkt
<br />

sie
 dann
 auf
 andere
 gehetzt
 und
 meist
 fühlt
 sie
 sich
 auch
 so.
 Aus
 dieser
 Art,
 begleitet
 von
 fahrigen
<br />

Bewegungen
 heraus,
 kann
 sie
 zu
 kleineren
 Unfällen,
 wie
 z.B.
 Beinbrüche
 neigen
 oder
 sie
 bekommt
<br />

Atemprobleme,
die
ihr
immer
wenn
sie
besonders
nervös
ist
zu
schaffen
machen.

<br />

Das
Schriftbild
der
Schützefrau
drückt
meist
die
Verachtung
der
Konvention,
an
die
sie
sich
mit
ihren
<br />

Leistungen
halten
muss,
aus.
Oft
wirkt
es
sprunghaft,
die
Oberlängen
werden
zu
lang,
die
Unterlängen
<br />

zu
 kurz.
 Das
 zeigt,
 dass
 die
 Schützefrau
 hoch
 hinaus
 will
 und
 sich
 im
 Kopf,
 im
 Geist
 bewegt.
 Meist
<br />

entfernt
sie
sich
im
späteren
Leben
weit
von
der
gesellschaftlichen
schablonenhaften
Vorlage,
die
man
<br />

ihr
 in
 der
 Schulzeit
 mit
 soviel
 Mühe
 einzupauken
 versuchte,
 weil
 das
 Zeigen
 ihrer
 Individualität
 und
<br />

ihrer
 schöpferischen
 Impulse
 sie
 dazu
 treibt.
 Ihre
 Aufsätze
 sprühen
 von
 lustigen
 Ideen
 und
 sind
<br />

manchmal
voll
von
Widersprüchen.
Sie
bevorzugt
futuristische
Redewendungen
und
ist
sicher
eine
der
<br />

ersten
die
sich
mit
der
neuen
Rechtschreibung
anfreundet
und
das
Wort
„Phantasie“
mit
„F“
schreibt.
<br />

<strong>Die</strong>
Schützefrau
liest
gern
Bücher
über
die
Zukunft,
von
einem
spannenden
Science
Fiktion
Roman
ist
<br />

kaum
 zu
 trennen.
 Allgemeines
 über
 Fortschritt
 und
 Politik,
 technische
 Zeitschriften
 oder
<br />

Wirtschaftsmagazine
 liegen
 oftmals
 durchgeblättert
 auf
 ihrem
 Nachttisch.
 Sie
 liest
 um
 Wissen
<br />

vermittelt
 zu
 bekommen
 und
 ackert
 sich
 auch
 mit
 Hilfe
 von
 Lexika
 und
 Fachwörterbüchern
 durch
<br />

schwierige
Themen.
<br />

4.
Haus
in
den
Fischen
<br />

<strong>Die</strong>
 Schützefrau
 wohnt
 möglicherweise
 in
 einer
 Wohnung
 oder
 einem
 Haus
 am
 Wasser.
 Zumindest
<br />

träumt
 sie
 davon
 von
 ihrem
 Küchenfenster
 auf
 einen
 Fluss
 oder
 auf
 einen
 See
 zu
 blicken.
 Vielleicht
<br />

wundert
sie
sich
auch
darüber,
dass
egal
wo
sie
hinzieht,
die
Räume
oftmals
feucht
sind
und
hin
und
<br />

wieder
sogar
der
Schimmel
an
der
Wand
steht.
Oft
bevorzugt
sie
alternative
Wohngemeinschaften,
in
<br />

denen
 es
 eher
 chaotisch
 zugeht.
 Mit
 der
 Einrichtung
 geht
 die
 Schützefrau
 phasenweise
 recht
<br />

nachlässig
um.
Doch
wenn
sie
sich
Mühe
gibt
gestaltet
sie
ihr
Heim
außerordentlich
phantasievoll
und
<br />

wenn
man
dann
ihre
Wohnung
betritt,
meint
man
in
einer
anderen
Welt
angekommen
zu
sein.
Illusion


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