Infektionsschutz in Rheinland-Pfalz - Barmherzige Brüder Trier e. V.
Infektionsschutz in Rheinland-Pfalz - Barmherzige Brüder Trier e. V.
Infektionsschutz in Rheinland-Pfalz - Barmherzige Brüder Trier e. V.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Bett<strong>in</strong>a Aljija versorgt den Patienten, immer wieder geht<br />
sie <strong>in</strong> den Raum mit dem letzten funktionsfähigen Intensivplatz.<br />
„Er wird heute Mittag abgeholt und auf die<br />
Intensivstation des Hauses St. Elisabeth gebracht“, sagt<br />
Ruppert.<br />
Alle Mitarbeiter werden weiter<br />
beschäftigt<br />
„Heute morgen hatten wir noch 20 Patienten“, so der<br />
Krankenhausobere Christoph Bremekamp. „Davon<br />
wurden acht nach Hause entlassen, e<strong>in</strong>er geht <strong>in</strong> Reha,<br />
die übrigen wurden <strong>in</strong> die beiden anderen Häuser des<br />
Geme<strong>in</strong>schaftskrankenhauses verlegt“, berichtet Bremekamp,<br />
der zusammen mit dem Kaufmännischen<br />
Direktor Prof. Dr. Christof Schenkel-Häger für die Organisation<br />
des Umzugs zuständig ist. Die Abteilungen<br />
des St. Johannes-Hospitals werden <strong>in</strong> die beiden anderen<br />
Standorte des Geme<strong>in</strong>schaftskrankenhauses <strong>in</strong>tegriert.<br />
„So werden auch alle Mitarbeiter weiter beschäftigt. Wir<br />
haben für jeden e<strong>in</strong>e Lösung gefunden“, freut sich Bremekamp.<br />
Dass für sie dennoch vieles anders wird, lässt<br />
sich nicht vermeiden. Es werden gut e<strong>in</strong>gespielte Teams<br />
getrennt, wie zum Beispiel das von Matthias Ruppert.<br />
Er wird zukünftig <strong>in</strong> der Intensivstation des Hauses St.<br />
Elisabeth arbeiten, se<strong>in</strong>e Kollegen gehen <strong>in</strong> das Haus<br />
St. Petrus. „Es gibt aber auch Abteilungen, die als Team<br />
zusammenbleiben“, so Bremekamp. Die freuen sich natürlich,<br />
dass es so für sie ausgegangen ist.<br />
Der Umzug ist e<strong>in</strong> riesiges Projekt. „Vor allem hatten<br />
wir ja ke<strong>in</strong>erlei Erfahrungen damit“, gibt der Krankenhausobere<br />
zu. Es ist das erste Krankenhaus <strong>in</strong> Bonn, das<br />
geschlossen wird. Das ist so etwas Besonderes, dass e<strong>in</strong><br />
Kamerateam des Westdeutschen Rundfunks an diesem<br />
Tag ebenfalls <strong>in</strong>s Haus gekommen ist, um e<strong>in</strong>en Beitrag<br />
für die Sendung Lokalzeit zu drehen. „Wir hatten seit<br />
September Zeit, die ganze Logistik genau zu planen“, so<br />
Geme<strong>in</strong>schaftskrankenhaus Bonn<br />
Bremekamp. Ganz wichtig sei, dass jeder für den Umzug<br />
se<strong>in</strong>es Bereiches die Verantwortung übernehme. Und so<br />
f<strong>in</strong>det man an diesem Tag auch die Chefärzte <strong>in</strong> ihren<br />
Arztzimmern, wie sie Umzugskartons packen.<br />
Große Trauer und Wehmut<br />
Dr. Jürgen Remig, Chefarzt der Gefäßchirurgie, räumt<br />
noch se<strong>in</strong>e letzten Schreibtischutensilien und e<strong>in</strong>e<br />
Schreibtischlampe e<strong>in</strong>. Alles andere ist schon <strong>in</strong> den<br />
zahlreichen Kartons verstaut, die aufgestapelt im Zimmer<br />
stehen. Traurig betrachtet er e<strong>in</strong>en Bilderrahmen<br />
mit Fotos von ehemaligen Ärzten des St. Johannes-Hospitals,<br />
der noch auf e<strong>in</strong>em Schränkchen an der Wand<br />
steht. Ihn schmerzt es sehr, dass das Haus geschlossen<br />
wird. Se<strong>in</strong>e Zeit als Assistenzarzt hat er hier verbracht<br />
und ist vor drei Jahren als Chefarzt der Gefäßchirurgie<br />
zurückgekehrt. Und heute muss er alles für den Umzug<br />
vorbereiten. Im Stationszimmer überprüft er mit dem<br />
stellvertretenden Stationsleiter Thorsten Bonn den Bestand<br />
an Schmerz- und Betäubungsmitteln und trägt sie<br />
aus dem Giftbuch aus. Gleichzeitig bauen Mitarbeiter<br />
des Umzugsunternehmens den zweiten Schreibtisch ab,<br />
transportieren Schränke aus dem Raum und nehmen<br />
schon mal den unbenutzten Schreibtischstuhl mit.<br />
Dr. Remig ist nicht der e<strong>in</strong>zige, der traurig darüber<br />
ist, dass das Haus geschlossen wird. Alle verb<strong>in</strong>den<br />
Er<strong>in</strong>nerungen mit dem St. Johannes-Hospital. „Es war<br />
e<strong>in</strong> gutes Arbeiten hier, e<strong>in</strong>e familiäre Atmosphäre bei<br />
e<strong>in</strong>em sehr hohen mediz<strong>in</strong>ischen Standard“, bedauert<br />
Me<strong>in</strong>olf Mart<strong>in</strong>i, Oberarzt der Inneren Mediz<strong>in</strong>. „Schade,<br />
dass solche Häuser <strong>in</strong> unserem Gesundheitssystem<br />
ke<strong>in</strong>e Chance mehr haben.“ Er sitzt zwischen gepackten<br />
Kisten an se<strong>in</strong>em Schreibtisch und rechnet den letzten<br />
Patienten ab, der kurz zuvor von Sanitätern abgeholt<br />
und <strong>in</strong> das Haus St. Petrus transportiert wurde.<br />
4<br />
Fotos: Andrea Schulze<br />
Bild l<strong>in</strong>ke Seite:<br />
Alle packen mit an: Oberarzt Klaus Peter<br />
Christians hilf mit, die Intensivstation des<br />
St. Johannes-Hospitals zu räumen.<br />
Bild Mitte:<br />
Während Chefarzt Dr. Remig den<br />
Bestand an Medikamenten <strong>in</strong>s Giftbuch<br />
e<strong>in</strong>trägt, tragen die Möbelpacker den<br />
nicht mehr benötigten Schreibtisch aus<br />
dem Raum.<br />
Bild rechts oben:<br />
Die Sanitäter br<strong>in</strong>gen den letzten<br />
Patienten der Abteilung für<br />
Gefäßchirurgie <strong>in</strong>s Haus St. Petrus.<br />
Bild rechts unten:<br />
Traurig legt Chefarzt Dr. Jürgen<br />
Remig die letzten Utensilien <strong>in</strong> den<br />
Umzugskarton.<br />
1/06<br />
11