29.10.2012 Aufrufe

Infektionsschutz in Rheinland-Pfalz - Barmherzige Brüder Trier e. V.

Infektionsschutz in Rheinland-Pfalz - Barmherzige Brüder Trier e. V.

Infektionsschutz in Rheinland-Pfalz - Barmherzige Brüder Trier e. V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bett<strong>in</strong>a Aljija versorgt den Patienten, immer wieder geht<br />

sie <strong>in</strong> den Raum mit dem letzten funktionsfähigen Intensivplatz.<br />

„Er wird heute Mittag abgeholt und auf die<br />

Intensivstation des Hauses St. Elisabeth gebracht“, sagt<br />

Ruppert.<br />

Alle Mitarbeiter werden weiter<br />

beschäftigt<br />

„Heute morgen hatten wir noch 20 Patienten“, so der<br />

Krankenhausobere Christoph Bremekamp. „Davon<br />

wurden acht nach Hause entlassen, e<strong>in</strong>er geht <strong>in</strong> Reha,<br />

die übrigen wurden <strong>in</strong> die beiden anderen Häuser des<br />

Geme<strong>in</strong>schaftskrankenhauses verlegt“, berichtet Bremekamp,<br />

der zusammen mit dem Kaufmännischen<br />

Direktor Prof. Dr. Christof Schenkel-Häger für die Organisation<br />

des Umzugs zuständig ist. Die Abteilungen<br />

des St. Johannes-Hospitals werden <strong>in</strong> die beiden anderen<br />

Standorte des Geme<strong>in</strong>schaftskrankenhauses <strong>in</strong>tegriert.<br />

„So werden auch alle Mitarbeiter weiter beschäftigt. Wir<br />

haben für jeden e<strong>in</strong>e Lösung gefunden“, freut sich Bremekamp.<br />

Dass für sie dennoch vieles anders wird, lässt<br />

sich nicht vermeiden. Es werden gut e<strong>in</strong>gespielte Teams<br />

getrennt, wie zum Beispiel das von Matthias Ruppert.<br />

Er wird zukünftig <strong>in</strong> der Intensivstation des Hauses St.<br />

Elisabeth arbeiten, se<strong>in</strong>e Kollegen gehen <strong>in</strong> das Haus<br />

St. Petrus. „Es gibt aber auch Abteilungen, die als Team<br />

zusammenbleiben“, so Bremekamp. Die freuen sich natürlich,<br />

dass es so für sie ausgegangen ist.<br />

Der Umzug ist e<strong>in</strong> riesiges Projekt. „Vor allem hatten<br />

wir ja ke<strong>in</strong>erlei Erfahrungen damit“, gibt der Krankenhausobere<br />

zu. Es ist das erste Krankenhaus <strong>in</strong> Bonn, das<br />

geschlossen wird. Das ist so etwas Besonderes, dass e<strong>in</strong><br />

Kamerateam des Westdeutschen Rundfunks an diesem<br />

Tag ebenfalls <strong>in</strong>s Haus gekommen ist, um e<strong>in</strong>en Beitrag<br />

für die Sendung Lokalzeit zu drehen. „Wir hatten seit<br />

September Zeit, die ganze Logistik genau zu planen“, so<br />

Geme<strong>in</strong>schaftskrankenhaus Bonn<br />

Bremekamp. Ganz wichtig sei, dass jeder für den Umzug<br />

se<strong>in</strong>es Bereiches die Verantwortung übernehme. Und so<br />

f<strong>in</strong>det man an diesem Tag auch die Chefärzte <strong>in</strong> ihren<br />

Arztzimmern, wie sie Umzugskartons packen.<br />

Große Trauer und Wehmut<br />

Dr. Jürgen Remig, Chefarzt der Gefäßchirurgie, räumt<br />

noch se<strong>in</strong>e letzten Schreibtischutensilien und e<strong>in</strong>e<br />

Schreibtischlampe e<strong>in</strong>. Alles andere ist schon <strong>in</strong> den<br />

zahlreichen Kartons verstaut, die aufgestapelt im Zimmer<br />

stehen. Traurig betrachtet er e<strong>in</strong>en Bilderrahmen<br />

mit Fotos von ehemaligen Ärzten des St. Johannes-Hospitals,<br />

der noch auf e<strong>in</strong>em Schränkchen an der Wand<br />

steht. Ihn schmerzt es sehr, dass das Haus geschlossen<br />

wird. Se<strong>in</strong>e Zeit als Assistenzarzt hat er hier verbracht<br />

und ist vor drei Jahren als Chefarzt der Gefäßchirurgie<br />

zurückgekehrt. Und heute muss er alles für den Umzug<br />

vorbereiten. Im Stationszimmer überprüft er mit dem<br />

stellvertretenden Stationsleiter Thorsten Bonn den Bestand<br />

an Schmerz- und Betäubungsmitteln und trägt sie<br />

aus dem Giftbuch aus. Gleichzeitig bauen Mitarbeiter<br />

des Umzugsunternehmens den zweiten Schreibtisch ab,<br />

transportieren Schränke aus dem Raum und nehmen<br />

schon mal den unbenutzten Schreibtischstuhl mit.<br />

Dr. Remig ist nicht der e<strong>in</strong>zige, der traurig darüber<br />

ist, dass das Haus geschlossen wird. Alle verb<strong>in</strong>den<br />

Er<strong>in</strong>nerungen mit dem St. Johannes-Hospital. „Es war<br />

e<strong>in</strong> gutes Arbeiten hier, e<strong>in</strong>e familiäre Atmosphäre bei<br />

e<strong>in</strong>em sehr hohen mediz<strong>in</strong>ischen Standard“, bedauert<br />

Me<strong>in</strong>olf Mart<strong>in</strong>i, Oberarzt der Inneren Mediz<strong>in</strong>. „Schade,<br />

dass solche Häuser <strong>in</strong> unserem Gesundheitssystem<br />

ke<strong>in</strong>e Chance mehr haben.“ Er sitzt zwischen gepackten<br />

Kisten an se<strong>in</strong>em Schreibtisch und rechnet den letzten<br />

Patienten ab, der kurz zuvor von Sanitätern abgeholt<br />

und <strong>in</strong> das Haus St. Petrus transportiert wurde.<br />

4<br />

Fotos: Andrea Schulze<br />

Bild l<strong>in</strong>ke Seite:<br />

Alle packen mit an: Oberarzt Klaus Peter<br />

Christians hilf mit, die Intensivstation des<br />

St. Johannes-Hospitals zu räumen.<br />

Bild Mitte:<br />

Während Chefarzt Dr. Remig den<br />

Bestand an Medikamenten <strong>in</strong>s Giftbuch<br />

e<strong>in</strong>trägt, tragen die Möbelpacker den<br />

nicht mehr benötigten Schreibtisch aus<br />

dem Raum.<br />

Bild rechts oben:<br />

Die Sanitäter br<strong>in</strong>gen den letzten<br />

Patienten der Abteilung für<br />

Gefäßchirurgie <strong>in</strong>s Haus St. Petrus.<br />

Bild rechts unten:<br />

Traurig legt Chefarzt Dr. Jürgen<br />

Remig die letzten Utensilien <strong>in</strong> den<br />

Umzugskarton.<br />

1/06<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!