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Infektionsschutz in Rheinland-Pfalz - Barmherzige Brüder Trier e. V.

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Krankenhaus der<br />

<strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> Tr ier<br />

Aktionstag Schlaganfall<br />

Basierend auf der idee e<strong>in</strong>es mitarbeiters fand im november im<br />

Krankenhaus der <strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> zum zweiten mal e<strong>in</strong><br />

aktionstag zum Thema schlaganfall statt. neben Pflegekräften,<br />

Logopäden, ergo- und Physiotherapeuten, waren auch<br />

Betroffene und ihre angehörigen sowie <strong>in</strong>teressierte e<strong>in</strong>geladen.<br />

Jährlich erleiden <strong>in</strong> Deutschland ca.<br />

200.000 Menschen e<strong>in</strong>en Schlaganfall.<br />

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation<br />

ist der Schlaganfall weltweit<br />

die häufigste Todesursache neben den Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen. Der Schlaganfall<br />

stellt außerdem die häufigste Ursache für e<strong>in</strong>e<br />

lebenslange Beh<strong>in</strong>derung im höheren Lebensalter<br />

dar. Zunehmend s<strong>in</strong>d auch jüngere Menschen<br />

betroffen.<br />

Auch Mediz<strong>in</strong>ische Dokumentationsassistenten<br />

und Ergotherapeuten <strong>in</strong> der Berufsausbildung<br />

an der Euro-Schule <strong>Trier</strong> erhielten<br />

die Möglichkeit, sich über den Schlaganfall,<br />

se<strong>in</strong>e Ursachen, Heilungschancen und Rehabilitationsmaßnahmen,<br />

aber auch alternative<br />

Therapien, wie z. B. die Aromapraxis und die<br />

Musiktherapie zu <strong>in</strong>formieren.<br />

Time is bra<strong>in</strong><br />

Im E<strong>in</strong>gangsreferat machte Dr. Bernd Bohnert,<br />

Chefarzt der Neurologie, die Bedeutung<br />

dieses Aktionstages deutlich. Er wies auf die<br />

hohe Unkenntnis <strong>in</strong> der Bevölkerung über<br />

Prävention und die Brisanz der Erkennung<br />

von Warnsignalen h<strong>in</strong>. Zudem verdeutlichte<br />

er die Wichtigkeit raschen und zügigen Han-<br />

Interessierte und Betroffene erhalten<br />

Auskunft über folgende Adresse:<br />

Selbsthilfegruppe Schlaganfall, <strong>Trier</strong><br />

In Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutsche<br />

Schlaganfall Hilfe, Gütersloh<br />

Leiter<strong>in</strong> Alw<strong>in</strong>e Molitor<br />

Tel.: (0651) 61426<br />

Es f<strong>in</strong>den regelmäßige Gruppentreffen der Selbsthilfegruppe<br />

im <strong>Brüder</strong>krankenhaus statt, die mediz<strong>in</strong>isch-neurologisch<br />

durch die Oberärzt<strong>in</strong> der Neurologie Dr. Inge Weimar<br />

begleitet werden.<br />

Weiterführende Information:<br />

4 SEKIS - Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle<br />

<strong>Trier</strong> eV www.sekis-trier.de<br />

4 Andere Selbsthilfekontaktstellen (KISS) <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<br />

<strong>Pfalz</strong> f<strong>in</strong>den Sie unter www.selbsthilfe-rlp.de.<br />

34 1/06<br />

delns im Akutfall. Zu häufig werden nach<br />

Erkenntnis von Bohnert die Symptome e<strong>in</strong>es<br />

Schlaganfalles ignoriert. Im Gehirn sterben<br />

daraufh<strong>in</strong> Zellen nicht reversibel ab. Auf die<br />

hieraus resultierenden gesundheitlichen Konsequenzen<br />

wurde e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich h<strong>in</strong>gewiesen.<br />

Die Behandlung erfolgt <strong>in</strong> der Akutphase <strong>in</strong><br />

der Stroke Unit, deren Pflegekonzept Heike<br />

Götten, Krankenschwester der Neurologie, <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Fachvortrag vorstellte. Petra Nievelste<strong>in</strong>,<br />

Dipl. Sozialpädagog<strong>in</strong> der Abteilung<br />

für soziale Beratung und Betreuung (SBB),<br />

referierte zu den Möglichkeiten der ambulanten<br />

und stationären Rehabilitation. Hier<br />

wurde deutlich, dass e<strong>in</strong> erheblicher bürokratischer<br />

Aufwand e<strong>in</strong>er Rehabilitationsmaß -<br />

nahme vorangeht und e<strong>in</strong>e zeitnahe E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

der Abteilung SBB stattf<strong>in</strong>den muss.<br />

Aromatherapie als zusätzliche<br />

Pflegemethode<br />

Im Rahmen der Etablierung alternativer<br />

Pflegemethoden stellte Wibke Meyer, Krankenschwester<br />

der Neurologie und verantwortliche<br />

Aromapraktiker<strong>in</strong>, <strong>in</strong> ihrem Vortrag die<br />

Anwendung von ätherischen Ölen <strong>in</strong> der<br />

Krankenpflege dar. Insbesondere bei Schlag-<br />

anfallpatienten können Aromastoffe<br />

<strong>in</strong> richtiger Anwendung Hirnareale<br />

stimulieren und so zu positiven Behandlungsergebnissen<br />

beitragen.<br />

Neben e<strong>in</strong>em professionell ausgerichteten<br />

Informationsstand sowie<br />

e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen Beratung zu den<br />

verschiedenen ätherischen Ölen gab<br />

es viel zu entdecken und zu erfahren.<br />

Im Gegensatz zu sonstigen Veranstaltungen<br />

verbreitete e<strong>in</strong> dezenter Duft<br />

von Zitrusöl den positiven Effekt e<strong>in</strong>er<br />

gesteigerten Konzentration.<br />

Stefan He<strong>in</strong>, Physiotherapeut <strong>in</strong><br />

der Neurologie, erklärte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Vortrag<br />

die Wahrnehmungsschulung bei<br />

Tetraplegie-Patienten nach dem Affolter-Konzept.<br />

In ihrem Referat zur multiprofessionellen Zusammenarbeit<br />

im therapeutischen Team der<br />

Frührehabilitation gelang es Kar<strong>in</strong> Hoehndorf,<br />

stellvertretende Stationsleiter<strong>in</strong> <strong>in</strong> der<br />

Neurologie, die besondere Rolle der dort tätigen<br />

Mitarbeiter anschaulich darzustellen.<br />

Die Logopäd<strong>in</strong> Eva Croye stellte unterschiedliche<br />

therapeutische Möglichkeiten <strong>in</strong><br />

der logopädischen Behandlung von Sprach-<br />

und Schluckbeschwerden vor. Diese s<strong>in</strong>d häufige<br />

Folgen e<strong>in</strong>es Schlaganfalls.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der Öffentlichkeit noch wenig<br />

bekannte Methode ist die Musiktherapie zu<br />

der Marita Schomer-Simonis, Physiotherapeut<strong>in</strong>,<br />

referierte. Auch hier konnten sich die<br />

Teilnehmer an dem eigens aufgebauten Informationsstand<br />

über die neuesten Methoden<br />

<strong>in</strong>formieren. Musik weckt gewissermaßen Er<strong>in</strong>nerungen.<br />

Oftmals ist sie beim Betroffenen<br />

automatisiert und ermöglicht so den Zugang<br />

zum Patienten. „E<strong>in</strong> Patient, der im Takt versucht<br />

den Schlagstock zu bewegen, wird e<strong>in</strong>es<br />

Tages auch zum Löffel greifen“, so Schomer-<br />

Simonis.<br />

Der Aktionstag sollte viele Akteure erreichen<br />

und so war es erfreulich, dass sich<br />

auch Betroffene e<strong>in</strong>fanden und aus ihren<br />

Erfahrungen berichteten. Frau Molitor von<br />

der Selbsthilfegruppe Schlaganfall tat dies<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glichen Worten und wies darauf<br />

h<strong>in</strong>, dass sich die Selbsthilfegruppe im Aufbau<br />

bef<strong>in</strong>de. Aktuell f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>mal monatlich<br />

e<strong>in</strong> Treffen der Selbsthilfegruppe im<br />

<strong>Brüder</strong>krankenhaus statt, zum Erfahrungsaustausch<br />

und der gegenseitigen Unterstützung.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus plant Frau Molitor<br />

geme<strong>in</strong>same Aktivitäten mit Betroffenen und<br />

Angehörigen.<br />

Die menschliche Zuwendung zu Patienten<br />

und deren Angehörigen, verbunden mit sehr<br />

sorgfältig abgewogenen Therapie- und Pflegekonzepten,<br />

wurde an diesem Tag professionell<br />

dargestellt und machte das hohe Niveau <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em vertrauensvollen Mite<strong>in</strong>ander der verschiedenen<br />

Professionen auf besondere Weise<br />

deutlich. Brigitte Maßem<br />

Zum zweiten Mal <strong>in</strong> diesem Jahr fand<br />

im <strong>Brüder</strong>krankenhaus e<strong>in</strong> „Aktionstag<br />

Schlaganfall“ statt. Neue Erkenntnisse und<br />

Alternativmethoden wurden vorgestellt.

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