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Diakonie - Kirchenblatt

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<strong>Diakonie</strong> – Zentrale Aufgabe<br />

aus dem Glauben<br />

MARIA BÖTSCHI<br />

Thema<br />

«Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der<br />

Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit<br />

ich den Armen eine gute Nachricht bringe;<br />

damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde<br />

und den Blinden das Augenlicht; damit<br />

ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein<br />

Gnadenjahr des Herrn ausrufe.» Lk 4, 18<br />

Maria Bötschi<br />

Ich bin diplomierte Sozialarbeiterin FH, habe<br />

weitere Ausbildungen im Bereich Beratung und<br />

Therapie und einen Masterabschluss in Management<br />

von Non-Profit-Organisationen. In meinen<br />

letzten Tätigkeiten leitete ich über mehrere Jahre<br />

eine Suchtberatungsstelle und arbeitete mit<br />

Flüchtlingen. Als freiwillig Mitarbeitende engagierte<br />

ich mich ausserdem während etlichen<br />

Jahren in verschiedenen Pfarreien des Kantons<br />

Solothurn in der Liturgie und <strong>Diakonie</strong>.<br />

4<br />

KIRCHENBLATT 10 2010<br />

So stellt Jesus in Nazareth seine Aufgabe<br />

vor, zu der ihn Gott berufen hat. Unzählige<br />

Menschen sind Jesus Christus gefolgt<br />

und bezeugen ihn durch ihr konkretes<br />

Not wendendes und heilendes Tun. <strong>Diakonie</strong><br />

ist das Bemühen der Kirche, die Gesellschaft<br />

zu verändern, hin auf ein Leben<br />

in Fülle für alle Menschen. Aus dem kirchlichen<br />

Zeugnis für ein Leben in Fülle folgt<br />

das soziale Engagement, sich für die Lebensgrundlagen<br />

der Armen und Notleidenden,<br />

für das Recht der Schwachen und<br />

Stimmlosen und für die Würde der gesellschaftlich<br />

Verachteten einzusetzen.<br />

<strong>Diakonie</strong>, tätige Nächstenliebe, ist also eines<br />

der Markenzeichen der Kirche und<br />

macht den Wesenskern christlichen Lebens<br />

aus. Sie geschieht einerseits durch<br />

individuelle Nächstenliebe sowie durch<br />

eine von der Kirche getragene professionelle<br />

Tätigkeit.<br />

Die Fachstelle <strong>Diakonie</strong> und<br />

Soziale Arbeit<br />

Nachdem die Synodalversammlung des<br />

Kantons Solothurn vor zwei Jahren der<br />

Errichtung einer Fachstelle <strong>Diakonie</strong> und<br />

Soziale Arbeit mit grossem Mehr zugestimmt<br />

hat, konnte ich mit grosser Freude<br />

am 1. Juli 2008 die Arbeit als Stellenleiterin<br />

zu 80 % beginnen.<br />

<strong>Diakonie</strong> als Kernaufgabe der Kirche ist<br />

nicht delegierbar, sondern muss im ureigenen<br />

Interesse der Kirche von ihr selber<br />

wahrgenommen und weiter entwickelt<br />

werden. Die primäre Aufgabe der<br />

Fachstelle ist die Beratung bezüglich Verstärkung<br />

des Grundvollzuges <strong>Diakonie</strong> in<br />

den Pfarreien.<br />

Ihre Aufgabenschwerpunkte<br />

Die Fachstelle leistet fachliche Unterstützung<br />

in der Pfarreidiakonie, berät die Seelsorgenden<br />

und nimmt sich nötigenfalls<br />

subsidiär einzelner Situationen an. Sie arbeitet<br />

mit staatlichen Stellen und anderen<br />

zweckdienlichen Institutionen zusammen.<br />

Ausserdem weckt und stärkt sie Initiativen<br />

von Pfarreien, Kirchgemeinden<br />

und kirchlichen Institutionen, die den<br />

christlichen Auftrag zur diakonischen<br />

Tätigkeit in ihrem sozialen Umfeld wahrnehmen<br />

wollen und hilft mit, deren Anliegen<br />

in der Öffentlichkeit bekanntzumachen.<br />

Bei Bedarf bietet die Fachstelle<br />

Impulsprogramme in der überpfarreilichen<br />

Animation an und berät die Pastoralkonferenz<br />

und die römisch-katholische Sy -<br />

node des Kantons Solothurn. Wo regionale<br />

<strong>Diakonie</strong>stellen errichtet werden sollen,<br />

begleitet sie diese in der Aufbauphase<br />

und darüber hinaus.<br />

Ausgangslage im Kanton Solothurn<br />

Die <strong>Diakonie</strong> ist in den Pfarreien und Seel -<br />

sorgeeinheiten sehr unterschiedlich im<br />

Bewusstsein verankert und sehr unterschiedlich<br />

ausgestaltet. Fragt man Theologen,<br />

Seelsorger oder Laien, welchen Teil<br />

der Kirche man in dieser Zeit stärken soll,<br />

ist die Antwort oft die gleiche: die <strong>Diakonie</strong>,<br />

das gemeinsame soziale Engagement<br />

der christlichen Gemeinde. Kirchenmitglieder<br />

antworten auf die Frage, wieso<br />

sie noch in der Kirche bleiben, am häufigsten:<br />

«Weil sich die Kirche der Armen<br />

und Schwachen, der Flüchtlinge und<br />

Kran ken annimmt.» Doch ausser der von<br />

den meisten Seelsorgenden an der Pfarr-

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