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RAuSch dER TiEfE: Wie ein Unterseeboot besteht<br />
die Neat Ultimatum XL6 aus separaten Kammern für alle<br />
Abteilungen. Nach dem Abnehmen der verschraubten<br />
Rückwand lässt sich darüber hinaus die Schichtholz-<br />
Bauweise und die mit zwei 17ern bestückte Isobaric-<br />
Tiefton-Sektion erkennen. Diese Bauweise halbiert das<br />
Gehäusevolumen und minimiert Nichtlinearitäten der<br />
beiden Bässe. Die Frequenzweiche ist frei verdrahtet.<br />
genschaften, die einem<br />
angesichts der<br />
dabei jederzeit bewahrten<br />
mustergültigen britischen<br />
Coolness aber zu<br />
keiner Sekunde in den<br />
Sinn kamen. Die beiden<br />
XL6 spielten sehr entspannt,<br />
mit einer<br />
charmanten Lässigkeit<br />
wie sie<br />
allgemein von<br />
Musikern geschätzt<br />
wird. Es<br />
schien, als ob die Gene<br />
ihrer Väter sich im nahtlosen, in<br />
sich vorbildlich stimmigen Klangbild<br />
ausdrückten. Diese Spielweise ging<br />
runter wie feinstes Olivenöl beziehungsweise<br />
wie Honig, besonders<br />
wenn sich „My One And Only Thrill“<br />
von Melody Gardot im CD-Player<br />
drehte. Die Stimme der exzentrischen<br />
Jazz-Diva kam über die Neat<br />
mit besonders viel Sexappeal und<br />
selten gehörter Eleganz und Luftigkeit<br />
herüber. Der hölzerne Korpus der Begleitgitarre<br />
nahm vorm geistigen Auge<br />
Gestalt an, während die Saiten sanft ausklangen<br />
und nicht einfach wegstarben.<br />
Der Besen auf dem Schlagzeug kam<br />
ebenfalls klar und fein ziseliert. Klar, dass<br />
die Britin damit auch bei Klassik punktete,<br />
gerade mit komplexen Choraufnahmen<br />
wie Beethovens 9. Symphonie (Haitink,<br />
LSO Live) Doch die Ultimatum konnte<br />
auch beherzt zupacken, wenn es etwas<br />
härter zur Sache ging.<br />
Das sorgfältig produzierte Rap-Album<br />
„Hell: The Sequel“ von Bad Meets Evil<br />
(Eminem & Royce) verlangte der XL6 vor<br />
allem in den unteren Oktaven einiges ab.<br />
Der Bass wirkte mächtig und konturiert,<br />
bewegte sich allerdings eher auf der saftigen<br />
als auf der staubtrockenen Seite.<br />
Die Single „Lighters“ mit Bruno Mars erfreute<br />
zudem mit viel Feindynamik und<br />
differenzierter Stimmwiedergabe. Eminem,<br />
der oft mit den Sekundärtugenden<br />
eines Schnellfeuergewehrs rappt, profi-<br />
MESSLABOR<br />
Der Frequenzgangverlauf wurde eindeutig<br />
nicht auf Achse, sondern auf optimales<br />
Rundstrahlverhalten und einen Hörwinkel<br />
zwischen 10 und 30 Grad optimiert. Der unverzerrte<br />
Maximalpegel liegt bei moderaten<br />
97 Dezibel, in der Praxis geht es lauter. Der<br />
Kennschalldruck bei 2V (80,9 dB) ist eher gering,<br />
dafür zieht die Box sehr wenig Strom.<br />
Das Klirrniveau profitiertvon einer gleichmäßigen<br />
Verteilung.<br />
AK: 70<br />
Impedanz: 6 Ohm<br />
Neat Acoustics Ultimatum XL6<br />
Pegel- & Klirrverlauf<br />
110 dB<br />
85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />
100 dB<br />
90 dB<br />
80 dB<br />
70 dB<br />
60 dB<br />
50 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />
30 www.audio.de ›09 /2011