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HEiLiGS BLECHLE:<br />
Vincent-typisch ist das sehr<br />
stabile, im Inneren mit<br />
Stahl-Schottwänden parzellierte<br />
Gehäuse. Unter der<br />
USB-Zusatzplatine (rechts<br />
oben) schimmern hellblau<br />
die Eingangswahl-Relais<br />
von Takamisawa hervor.<br />
VinCEnt SV-400 / CD-400 um 700 / 700 Euro<br />
Eigentlich sollte die 400er-Serie von Vincent<br />
noch günstiger werden. Nach eingehender<br />
Prüfung verschiedener Prototypen<br />
verwarf man dieses Ziel aber wieder<br />
– und gab den Geräten lieber das gewisse<br />
Etwas, das im Fall Vincent eher<br />
ein Ziemlichviel ist: viel Masse, Ausstattung<br />
und Bauteile fürs Geld. Beim Player<br />
heißt das: dickes Netzteil, Sanyo-Laufwerk<br />
und ausladende Audioplatine in<br />
jeweils eigenen Blechkammern, fernbedient<br />
regelbarer Ausgang, hochwertiger<br />
Kopfhöreranschluss mit eigenem Poti.<br />
MESSLaBOR<br />
Der Vollverstärker SV-400 bringt neben<br />
der inzwischen selten gewordenen<br />
Klangregelung sogar einen USB-Digitaleingang<br />
mit, über den PCs und Macs<br />
besser klingen als über ihre eigenen<br />
Soundkarten. Da der Input einen an dieser<br />
Stelle unüblichen USB-A-Stecker<br />
verlangt (Standard wäre hier USB-B),<br />
legt Vincent vorsichtshalber gleich ein<br />
passendes Kabel A auf A bei.<br />
Klanglich wählte der SV-400 den goldenen<br />
Mittelweg: Er nahm etwas von der<br />
runden Fülle des Music Hall, kombinierte<br />
es mit dem Grip des Exposure und<br />
krönte das Ganze mit einem besonders<br />
feinen, offenen Hochton. Fast noch eindrucksvoller<br />
setzte sich der Player in<br />
Szene – und anders als der Amp auch<br />
klar vor die Konkurrenten: Fein, weiträumig<br />
und locker, dabei trotzdem kraftvoll,<br />
ähnelte er charakterlich, wie schon die<br />
anderen beiden Player, auffallend seinem<br />
Verstärker-Bruder – nur dass hier<br />
die Kombi noch harmonischer wirkte.<br />
Fazit<br />
Bernhard Rietschel<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
Mit den souveränen Vincents<br />
macht man garantiert nichts<br />
falsch, aber auch die beiden anderen<br />
Kombis sind für Fans des jeweiligen<br />
Charakters extrem reizvoll:<br />
Exposure zaubert britischknackiges<br />
timing in den Hörraum,<br />
Music Hall ist der Geheimtipp für<br />
alle, die es total stressfrei mögen.<br />
Der SV-400 ist nicht übertrieben stark, aber sehr laststabil<br />
(ganz rechts), die ersten vier Klirr-Oberwellen<br />
(Harmonischen- Analyse, rechts) zeigen nahezu vorbildlich<br />
lineare Leistungsabhängigkeit. Auch das Klirrspektrum<br />
(o. Abb.) zeigt nur wenige, gutmütig verteilte<br />
Nebenprodukte. Sinusleistung 58/83W an 8/4Ω,<br />
AK=53. Der CD-400 liefert mit 2,4 Volt (mit günstigen<br />
100Ω Ausgangswiderstand) Spannung satt; für direkten<br />
Anschluss an die Endstufe ist der Störabstand<br />
mit 88dB aber etwas knapp.<br />
42 www.audio.de ›09 /2011