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Musik › GOlD-CDs<br />
Meilensteine aus Pop, Soul und Folkrock, prickelnde<br />
Live-Mitschnitte, charismatischer Vocal-Jazz: Eine Reihe<br />
neuer Gold-CDs bringt spannende Musik in edlem Outfit.<br />
■ Text: Christof Hammer<br />
GOlD-MäDCheN: Die Estin Kadri Voorand<br />
debütiert beim ZoundsLabel mit einer<br />
GoldCD – und mit viel Selbstbewusstsein.<br />
Fotos: Archiv, ackermanngraphics, Warner Music / Zounds<br />
Bisher eher für Backkatalog-Veröffentlichungen<br />
und Compilations bekannt,<br />
versucht sich die deutsche Company<br />
Zounds in jüngster Zeit mit selbstgesignten<br />
Acts verstärkt auch als artist label.<br />
Nach der Stuttgarter Blues-Swamp-<br />
Funk-Rock-Gang Good Men Gone Bad<br />
und der badischen Songwriterin Ute Beda<br />
schiebt man jetzt die Jazz-Lady Kadri<br />
Voorand ins Rampenlicht. „Tunde kaja“<br />
(Zounds / SCW Media) bringt elf Titel<br />
der stimmgewaltigen<br />
Estin; gesungen<br />
mal<br />
in englisch,<br />
mal auf estnisch<br />
und<br />
eingespielt<br />
wechselweise<br />
in intimer<br />
Trio-Besetzung und großem, bläserverstärktem<br />
line-up. Als Performerin ist die<br />
in den Musikakademien von Stockholm<br />
und Tallin ausgebildete Sängerin eine veritable<br />
Stimmband-Artistin mit mächtig<br />
Charisma, doch ihr expressives Timbre<br />
muss man mögen – vor allem in Verbindung<br />
mit dem kantigen, herben Klang<br />
des estnischen Idioms. Klanglich ist bei<br />
diesem Gold-Diskus aber alles vom Allerfeinsten:<br />
Rhythmen grooven herrlich<br />
körperhaft-voluminös und mit festem<br />
Bassbereich, Piano- und Akustikbass-<br />
Töne klingen subtil und sinnlich aus.<br />
M: K:<br />
Parallel zu den Künstler-orientierten Veröffentlichungen<br />
gehen bei Zounds auch<br />
die etablierten Compilation-CDs in die<br />
nächsten Runden – etwa die Serie<br />
„<strong>AUDIO</strong>’s Audiophile“, die mit der Ausgabe<br />
„Live & Unplugged – The Radioshow“<br />
ihr Jubiläum feiert. Für Folge 25<br />
der inzwischen von Zounds in<br />
Eigenregie und ohne Anbindung an<br />
die <strong>AUDIO</strong>-Redak tion betriebenen<br />
Reihe<br />
griff<br />
Labelchef<br />
Wolf-<br />
gang Feld<br />
auf Mit-<br />
schnitte<br />
aus<br />
der<br />
SWR-1-<br />
Konzert-/Radioserie „Kopfhörer live“<br />
zurück, für die Radiomann Otto Meyer<br />
regelmäßig Stars und Geheimtipps zu<br />
Auftritten nach Baden-Baden holt. Die<br />
18 Titel zeichnen mit Songs von Stefan<br />
Gwildis, Doro oder den Hooters ein feines<br />
Porträt dieser Reihe, die bewusst<br />
„auch mal Grenzen der populären Musik<br />
abtasten soll“, wie Meyer erläutert. Egal,<br />
ob Soul, Rock, Jazz und Folk – alle Künstler<br />
stehen für Authentizität, für handgemachte<br />
Musik, bärenstarke Stimmen<br />
und viel musikalisches Herzblut. Die Tontechnik<br />
bringt die Aufnahmen in sauberer<br />
Live-Atmosphäre, fing die intime Atmosphäre<br />
des Günter-Eich- Hauses auf dem<br />
Baden-Badener Funkgelände mit wohldosiertem<br />
Raumfeeling ein und setzte<br />
sensible Fadings zwischen den Titeln.<br />
M: - K:<br />
Fleißig war man auch jenseits des Atlantik.<br />
Die US-Kollegen von Audio Fidelity<br />
etwa surften für ihre aktuellen Gold- Taler<br />
munter <strong>durch</strong> die Jahrzehnte und Genres.<br />
Popfans beglücken die US-Goldspezialisten<br />
zum Beispiel mit einer wie stets<br />
limitierten und nummerierten Edel-Edition<br />
von Phil Collins’ 1984er-Werk „No<br />
Jacket Required“ (Vertrieb für alle AF-<br />
Gold-Discs: Sieveking Sound). Die ein<br />
Jahr später mit einem Grammy als „Album<br />
des Jahres“ ausgezeichnete Scheibe<br />
brachte makellosen, schmissigen<br />
und bläserbetonten Mainstream-Pop –<br />
und mit „Sussudio“, „One More Night“,<br />
„Take Me Home“, „Don’t Loose My Number“<br />
und „Who Said I Would“ gleich fünf<br />
Tophits und Collins-Klassiker hervor.<br />
Steve Hoffman konnte für die Goldversion<br />
auf das englische Originalmaster zurückgreifen<br />
und verkniff es sich, die Frequenzen<br />
ab 10 KHz (wie in einigen anderen<br />
Überspielungen praktiziert) um 10dB<br />
anzuheben. Das Klangbild wirkt da<strong>durch</strong><br />
www.audio.de ›09 /2011<br />
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