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AUDIO Vorsprung durch Technik (Vorschau)

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Verstärker/Quellen › stereo-Kombis<br />

Hut ab!<br />

Mit ambitionierten Verstärkern und CD-Playern stoßen Music<br />

Hall, Exposure und Vincent in die unwirtliche Preisgegend unter<br />

800 Euro vor. Die Ergebnisse sind nicht nur respektabel – sie<br />

machen richtig Spaß.<br />

■ Text: Bernhard Rietschel<br />

test<br />

Stereo-Vollverstärker und CD-Player<br />

ExposurE 1010 A 660 €<br />

ExposurE 1010 CD 620 €<br />

VinCEnt sV-400 700 €<br />

VinCEnt CD-400 700 €<br />

MusiC HAll A35.2 800 €<br />

MusiC HAll CD35.2 700 €<br />

Fotos: Archiv, MPS, Chyrko Olena / Canicula (2) – Shutterstock.com<br />

Gute, bezahlbare HiFi-Geräte zu<br />

bauen ist ungleich schwieriger<br />

als mit unbegrenztem Budget<br />

irgendwelche Superlative zu jagen.<br />

Selbst eine gähnend unoriginelle Standardschaltung<br />

klingt irgendwann ganz<br />

eindrucksvoll, wenn man sie nur genug<br />

vergrößert. Je mehr jedoch Kompromisse<br />

zu schließen und miteinander in<br />

Balance zu bringen sind, und je weniger<br />

„Mit dem Kopf <strong>durch</strong> die Wand“ eine<br />

gangbare Option ist, desto deutlicher<br />

setzen sich gute Designs von lediglich<br />

<strong>durch</strong>schnittlichen ab.<br />

Amps und Player um 700 Euro versprechen<br />

höhere Stückzahlen als etwa<br />

doppelt so teure Modelle, bergen<br />

wegen des obigen Sachverhalts aber<br />

auch größere Risiken. Umso erfreulicher,<br />

dass jetzt gleich drei renommierte<br />

Firmen diese Preisklasse mit neuen<br />

Stereokombis entern. Zu Vollverstärkern<br />

für 660 (Exposure), 700 (Vincent)<br />

und 800 Euro (Music Hall) wird<br />

stets ein preislich wie optisch passender,<br />

hoffentlich auch klanglich harmonierender<br />

CD-Player angeboten. Zwei der drei<br />

Kandidaten-Paare spielen für ihre Hersteller<br />

zudem eine Pionierrolle: Weder<br />

Vincent noch Exposure haben sich zuvor<br />

in dreistellige Preisgefilde vorgewagt.<br />

Um das neue Preisziel zu erreichen, hat<br />

Exposure für die 1010er-Serie erstmals<br />

VINCENT UND<br />

ExPOSURE lEGEN DEN<br />

EINSTIEG TIEFER<br />

die Produktion nach China verlagert,<br />

während größere Baureihen (etwa die<br />

3010 S2, die uns in Heft 8 beeindruckte)<br />

nach wie vor an Englands Südküste entstehen.<br />

Vincent-Chef Uwe Bartel ließ<br />

dagegen am Firmensitz im badischen Iffezheim<br />

nie wirklich Geräte produzieren<br />

– ebensowenig wie Roy Hall in seiner<br />

Music-Hall-Zentrale im US-Bundesstaat<br />

New York. Beide Marken haben ihre<br />

Wurzeln in den frühen 90ern und bekamen<br />

die Nutzung globaler Fertigungskapazitäten<br />

schon bei ihrer Gründung in<br />

die Wiege gelegt.<br />

Dass Fernost-Produktion nicht automatisch<br />

klangliche Willkür und einen Verlust<br />

an individueller Handschrift bedeutet,<br />

zeigen die drei Amps in diesem Test<br />

exemplarisch. Es ist bei allen drei klar erkennbar<br />

nicht nur darum gegangen, zum<br />

angepeilten Preis irgendeinen Verstärker<br />

mit Exposure-, Vincent- oder Music-<br />

Hall-Schild auf den Markt zu werfen.<br />

Vielmehr hört man allen drei Amps die<br />

Zugehörigkeit zu ihrer jeweiligen Marke<br />

problemlos an. Mit Soundeffekten hat<br />

das nichts zu tun: Diesseits utopischer,<br />

fehlerfreier Geräte ist guter Klang immer<br />

auch das Ergebnis individueller Abwägungen.<br />

Exposure, Vincent und Music<br />

Hall liefern ein Paradebeispiel dafür, wie<br />

interessant und facettenreich diese Abwägungen<br />

ausfallen können.<br />

www.audio.de ›09 /2011<br />

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