AUDIO Yamahas großer Coup (Vorschau)
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Lautsprecher › STANDBOXEN<br />
Hohlraumresonanzen, die bei großvolumigen<br />
Bassreflexboxen bisweilen über<br />
den Tunnel hörbar werden. Ein weiterer<br />
Vorteil ist die weniger stark schwankende<br />
Impedanz im Bassbereich, was den<br />
Verstärkern entgegenkommt.<br />
Der Schoneffekt wird durch eine vergleichsweise<br />
hohe Durchschnittsimpedanz<br />
von nominell 8 Ohm nochmal gesteigert.<br />
Gemessen sind es dann doch<br />
eher 6 Ohm, doch auch so zählt die PMC<br />
zu den leichter anzutreibenden Lasten,<br />
die zwar hohe Spannungen fordern, aber<br />
nur wenig Strom. In Ermangelung starker<br />
Impedanzschwankungen werden<br />
weder Netzteile noch Ausgangsstufen<br />
über Gebühr belastet. Last but not least<br />
lassen sich mit einer Line sehr tiefe Bässe<br />
erzielen. Die Fact 12 kam im <strong>AUDIO</strong>-<br />
Labor auf satte 38 Hertz bezogen auf -3<br />
Dezibel; das ist für derart kleine Treiber<br />
extrem viel.<br />
GIB MIR SPANNUNG<br />
Beide Eigenschaften (Hochohmigkeit<br />
ebenso wie Transmissionline) reduzieren<br />
die Empfindlichkeit und machen die<br />
Fact 12 zu einer der leisesten Boxen ihrer<br />
Klasse. Wer die PMC mit anderen<br />
Lautsprechern vergleicht, sollte deshalb<br />
noch mehr als bei anderen Paarungen<br />
auf gleiche Pegel achten. Die Auslegung<br />
spiegelt sich in einer sehr hohen AU-<br />
DIO-Kennzahl (AK) von 79. Passende<br />
Verstärker mit genügend hohen Spannungsreserven<br />
finden sich praktisch<br />
ausschließlich im Transistorlager.<br />
KLEIN ABER OHO: Die Basstreiber sind<br />
extrem langhubig und hoch belastbar.<br />
Die zweite<br />
Spezialität,<br />
mit der sich<br />
PMC von<br />
anderen<br />
Herstellern<br />
unterscheidet,<br />
ist die<br />
Verwendung<br />
eines Kalottensystems<br />
für die mittleren<br />
Frequenzen zwischen 400<br />
und 4000 Hertz. Während üblicherweise<br />
Konusmitteltöner mit etwa<br />
12 bis 16 Zentimetern Durchmesser diesen<br />
Bereich abdecken, kommt die nach<br />
vorn gewölbte Gewebemembran von<br />
PMC auf gerade mal 5 Zentimeter.<br />
Die deutlich kleinere Membranfläche<br />
führt zu einer breiteren Abstrahlung, speziell<br />
im oberen Übertragungsbereich, bevor<br />
der Hochtöner einsetzt. Während Boxen<br />
mit Konusmitteltönern in den Präsenzlagen<br />
häufig nur eine vergleichsweise<br />
schmale Hörzone ausleuchten, zeigen<br />
Boxen mit Mitteltonkalotten nur selten<br />
derartige Einschnürungen. Wegen der<br />
breiteren Abstrahlung machen sich die<br />
Raumeigenschaften allerdings deutlicher<br />
bemerkbar. Dass PMC mit dieser Wahl<br />
keineswegs allein steht, zeigt ein Blick in<br />
den Profibereich. Große Abhörmonitore<br />
mit drei oder vier Wegen sind häufig mit<br />
Mitteltonkalotten bestückt.<br />
GEDIEGENER CHARAKTER<br />
Mit diesem Wissen im Hinterkopf ging<br />
es in den Hörraum, wo sich schon diverse<br />
Vergleichsboxen und Elektronikkomponenten<br />
warm liefen. Erste Versuche<br />
mit Röhrenvollverstärkern der 2000-Euro-Liga<br />
zogen sich nicht sonderlich in die<br />
Länge, denn die PMC signalisierte durch<br />
eine gewisse Mattigkeit sehr deutlich,<br />
dass 20 oder 30 Watt nicht genügen, um<br />
ihr Klangpotential sinnvoll zu entfalten.<br />
Am allseits geschätzten PA 3000 HV von<br />
T+A zeigte sich, dass die Fact 12 mühelos<br />
dreistellige Wattzahlen verkraftet. Beim<br />
gepflegten Hören mit den testüblichen,<br />
nicht übertrieben hohen Pegeln kratzte<br />
die Leistungsanzeige des T+A vielfach an<br />
der 1000-Watt-Marke.<br />
Zu den Vorzügen der PMC zählten herrlich<br />
körperhafte, bis in die Magengrube<br />
spürbare Basswogen beim Yello-Klassi-<br />
DICHT GEDRÄNGT: Die Bauteile der recht<br />
komplexen Weiche sitzen eng zusammen,<br />
auch um Verluste durch zu lange<br />
Signalwege zu begrenzen.<br />
RAUM UND<br />
AUFSTELLUNG<br />
Raumgröße<br />
K M<br />
Akustik<br />
T<br />
A<br />
Aufstellung<br />
W<br />
D<br />
ORTSFILTER:<br />
Etwas oberhalb des<br />
großformatigen<br />
Terminals sitzen<br />
zwei recht kleine<br />
Kippschalter zur<br />
Anpassung von<br />
Höhen und Bässen<br />
an die räumlichen<br />
Gegebenheiten.<br />
G<br />
H<br />
Nicht wandnah aufstellen und<br />
Hörabstand eher kurz wählen.<br />
Dank breiter Abstrahlung muss<br />
nicht angewinkelt werden.<br />
Die Aufschlüsselung der Symbole finden Sie<br />
auf Seite 134.<br />
F<br />
132<br />
www.audio.de ›08 /2013