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Ratgeber › VINYL ZU DSD DIGITALISIEREN<br />
Bitte ein Bit<br />
Wer seine Schallplatten-Sammlung digital verewigen und archivieren will, kann neben PCM auch<br />
DSD als Speicherformat verwenden. Warum das durchaus eine sinnvolle Option ist und wie Vinyl-<br />
Fans zu 1-Bit-Kopien ihrer Lieblingsplatten kommen, verrät dieser Ratgeber.<br />
■ Test: Alexandros Mitropoulos<br />
Das Betörende am (gut produzierten)<br />
Schallplatten-Klang ist die<br />
Natürlichkeit, die Wärme und<br />
die enorme Dynamik. Will man diesen<br />
süchtig machenden Sound konservieren<br />
und damit für die Welt von DACs und Co.<br />
fit machen, muss sich der Vinyl-Afficionado<br />
zwangsläufig mit Digitaltechnik<br />
auseinander setzen. Analog-Fetischisten<br />
liebäugeln hier besonders mit dem<br />
DSD-Format. Denn das Arbeitsprinzip<br />
der 1Bit-Technik ähnelt dem der Analog-<br />
Technik unter allen Digitalformaten am<br />
ehesten. Beispiel Pegeländerung: Im<br />
DSD-Stream werden diese ausschließlich<br />
durch einen kontinuierlichen 1Bit-<br />
Datenstrom, bestehend aus Nullen und<br />
Einsen, dargestellt. Ein relativ simpler<br />
Lowpass-Filter reicht vollkommen aus,<br />
um das (prinzipbedingt) bei der D/A-<br />
Wandlung entstehende Rauschen zu<br />
entfernen. Und dank der enorm hohen<br />
Abtastfrequenz von 2,8224 MHz (beziehungsweise<br />
5,6448 MHz bei DSD128)<br />
erfährt jede noch so winzige Signaländerung<br />
des analogen Originals eine Übersetzung<br />
in das Digitale. Mit anderen<br />
Worten: In DSD gewandelte Analog-<br />
Musik klingt oft detailreicher und offener.<br />
Spätestens jetzt müsste jeder Vinyl-Fan<br />
hellhörig geworden sein, wennl man die<br />
eingangs erwähnten klanglichen Vorteile<br />
von Schallplatten nicht missen will.<br />
Für die 1Bit-Digitalisierung einer Schallplatte<br />
ist ein DSD-fähiger Rekorder nötig.<br />
Doch neben einer Hand voll uralter<br />
Audio-Interfaces, die (wenn überhaupt)<br />
nur noch gebraucht zu haben sind, existieren<br />
lediglich zwei Geräte, die sich für<br />
diesen Job anbieten: Zum einen gibt es<br />
den Korg MR-2 für 830 Euro. Er nimmt<br />
auf SD-Karten auf und ist eigentlich ein<br />
Rekorder für den mobilen Einsatz. Neben<br />
dem obligatorischen Wave-Format<br />
nimmt der Korg aber auch im nativen<br />
DSD-Format mit 2,8224 MHz Abtastfrequenz<br />
(also DSD64) auf. Das zweite Gerät<br />
im Bunde stammt aus der Studiowelt:<br />
Der 8x192ADDA von Mytek für<br />
rund 3200€. Obwohl die Bedienung des<br />
Mytek ein gewisses Know-How in Sachen<br />
Computer-Recording voraussetzt<br />
und auch wesentlich teurer als der Korg<br />
ist (dessen Straßenpreis liegt übrigens<br />
deutlich unter der UVP), gestattet der<br />
Mytek-Wandler sogar die Aufnahme<br />
und Wiedergabe von DSD128 – also mit<br />
einer Abtastfrequenz von 5,6448 MHz<br />
(dieses Feature bot übrigens auch das<br />
nur noch gebraucht erhältliche Studiogerät<br />
Korg MR-1000).<br />
KORG MR-2<br />
Für die DSD-Digitalisierung ist in diesem<br />
Fall der MR-2 aber wegen seiner einfachen<br />
Handhabung die praxistauglichere<br />
Lösung. Nebenbei bringt er auch gleich<br />
zwei weitere Vorteile gegenüber dem<br />
Mytek mit: Zum einen ist man (zumin-<br />
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