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Schwerpunkt<br />
Shodan<br />
Suchmaschine für Geräte und Services<br />
Saurons Auge<br />
© Natalia Lukiyanova, 123RF<br />
Was für den gemeinen Websurfer Google ist, das ist Shodan für Sicherheitsexperten<br />
und Cracker: Die Suchmaschine stöbert via WWW erreichbare Geräte und Dienste auf.<br />
Damit bietet Shodan böswilligen Zeitgenossen ein erhebliches Potenzial. Falko Benthin<br />
Readme<br />
Der Webdienst Shodan platziert sich als<br />
Suchmaschine für angreifbare Geräte und<br />
Dienste. Damit kann der Dienst helfen, das<br />
eigene Netz vor bösen Überraschungen zu<br />
schützen. Gleichzeitig bietet er aber auch<br />
potenziellen Angreifern ein profundes<br />
Adressbuch für Attacken.<br />
Das „Internet der Dinge“ und „Ambient<br />
Assisted Living“ sind auf dem Vormarsch:<br />
Immer mehr vernetzte Geräte kommunizieren<br />
über das Internet und haben womöglich<br />
sogar eine öffentliche IP. So<br />
kann man dann beispielsweise auf dem<br />
Heimweg den heimischen Herd mit dem<br />
Auflauf zum Abendessen anstellen, via<br />
Webcam nachsehen, was das allein gelassene<br />
Haustier so treibt, aus der Ferne<br />
prüfen, ob die Fenster geschlossen sind,<br />
oder vom Hotelbett aus die Blumen wässern.<br />
Ärzte und Apotheken haben die<br />
Möglichkeit, Medikamentendispenser<br />
und Implantate zu kontrollieren oder<br />
über entsprechende Geräte mit ihren Patienten<br />
zu kommunizieren. Alles schön<br />
und gut, solange die richtigen Leute die<br />
<strong>System</strong>e zur richtigen Zeit nutzen und<br />
Missbrauch ausgeschlossen bleibt.<br />
Doch schön und gut kann sich schnell zu<br />
hässlich und schlecht wandeln, sobald<br />
Sicherheitslücken auftreten und die falsche<br />
Person auf die heimischen Geräte<br />
zugreift. Fiese Menschen könnten den<br />
Herd schon am Morgen anstellen, Fenster<br />
öffnen und das allein gelassene<br />
Haustier entführen, Blümchen und Wohnung<br />
einer Dauerberieselung unterziehen<br />
oder Insulinpumpen anwerfen.<br />
Falls Sie jetzt glauben, dafür seien Expertenwissen<br />
und Spezialwerkzeuge nötig,<br />
kennen Sie offenbar Shodan (http://<br />
www. shodanhq. com) noch nicht: Dabei<br />
handelt es sich um eine Suchmaschine,<br />
die nicht Webinhalte katalogisiert, sondern<br />
aus dem Internet erreichbare Geräte<br />
und Services.<br />
Shodan wurde seit dem Jahr 2003 von<br />
John Matherly entwickelt und 2009 ver-<br />
30 www.linux-user.de<br />
02.2014