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Zeitungsbericht über den Roswell-Vorfall von<br />
1947, der später vom Militär dementiert wurde.<br />
„<br />
Die Kinder von Roswell<br />
Seit über 60 Jahren gehört sie zu den meist erzählten<br />
<strong>Mystery</strong>-Geschichten der Welt – die Story vom<br />
UFO-Absturz bei Roswell im Juli 1947. Tausend Mal<br />
erzählt, oft dementiert, nie vollständig bewiesen und<br />
bis heute ein Mysterium. Dass immer noch neue<br />
Fakten zu Roswell auftauchen könnten – kaum vorstellbar.<br />
Und doch ist es so. In jüngster Zeit wurde<br />
erstmals bekannt, dass der Farmer Mac Brazel nicht<br />
allein war, als er auf einer seiner Wiesen die Trümmerteile<br />
fand, die von dem abgestürzten UFO stammen<br />
sollten. Er wurde begleitet von seinem Sohn<br />
Vernon und dem Nachbarjungen Dee Proctor, damals<br />
sieben und acht Jahre alt. Zwei spät entdeckte Zeugen,<br />
die man leider nicht mehr befragen kann, da sie<br />
beide inzwischen tot sind. Die neuen Fakten stützen<br />
sich zum größten Teil auf Aussagen von Dee Proctors<br />
inzwischen fast hundertjähriger Mutter Loretta.<br />
Beide Kinder wurden, ebenso wie Mac Brazel, Verhören<br />
durch den Geheimdienst unterzogen, wobei es zu<br />
massiven Menschenrechtsverletzungen kam. Ein pensionierter<br />
Geheimagent räumte ein, die Kinder seien<br />
bei den Verhören misshandelt worden. Beide weigerten<br />
sich später lebenslang, zu dem Vorfall Stellung<br />
zu nehmen, und beide konnten ihrer Verwicklung in<br />
den Roswell-Fall lebenslang nicht entfliehen. Vernon<br />
Brazel wurde aufgrund der Geschichten um seinen<br />
Vater von seinen Schulkameraden verspottet. Er verließ<br />
das Elternhaus, sobald er alt genug war, und zog<br />
den Rest seines Lebens ruhelos durchs Land, nahm<br />
einen anderen Namen an und wurde dennoch von der<br />
Roswell-Geschichte verfolgt. Er diente als Seemann<br />
auf der USS Hassayampa in Pearl Harbor, lebte später<br />
in Montana, Kalifornien und Virginia und nahm sich<br />
mit Mitte Zwanzig durch einen Schuss in den Kopf das<br />
Leben. Nach New Mexico kehrte er nie zurück.<br />
Interessanter ist die Lebensgeschichte von Dee Proctor.<br />
Er hielt sich zwar auch an das Schweigegelübde,<br />
das ihm der Geheimdienst als Kind eingeprügelt hatte,<br />
und starb 2006 an einem Herzanfall. Doch unmittelbar<br />
nach dem Vorfall in Roswell hatte er mit seiner<br />
Mutter und anderen Kindern noch über seine Erlebnisse<br />
geredet. Loretta Proctor sagt heute, ihr Sohn<br />
sei „traumatisiert“ von der Fundstelle zurückgekehrt,<br />
und dieses Trauma habe ihn Zeit seines Lebens verfolgt.<br />
Er hatte ihr nie Details erzählt, aber 1994 war<br />
er mit ihr zum Absturzort gefahren und hatte ihr eine<br />
bestimmte Stelle gezeigt: „Hier war es, wo Mac noch<br />
etwas anderes gefunden hatte.“<br />
Was dieses „andere“ war, was ihm so viel Angst<br />
machte, nahm Dee Proctor mit ins Grab. Doch 2011<br />
besuchten seine Cousine Kay und Dees Jugendfreund<br />
Jules seine Mutter Loretta. Dabei machte Jules eine<br />
seltsame Bemerkung über das berühmte Metall von<br />
Roswell, das ja ein Formgedächtnis haben sollte:<br />
„Eine bestimmte kleine Göre hat etwas davon ihr Leben<br />
lang aufbewahrt.“ Das heißt, Dee Proctor war es<br />
gelungen, Teile der Trümmer des angeblichen UFOs<br />
beiseitezuschaffen, ohne dass das Militär davon<br />
wusste. Es ist nicht bekannt, dass er seinen Fund im<br />
späteren Leben je gezeigt oder auch nur aus seinem<br />
Versteck geholt hätte. Das wäre auch zu riskant<br />
gewesen, denn Dee Proctor stand lebenslang unter<br />
verschärfter Beobachtung.<br />
Für die Kinder von Roswell wurde ihr Wissen zum<br />
Trauma ihres ganzen Lebens. Es ist so, wie der Pfarrer<br />
des Armeestützpunkts in Roswell, Kaplan Hankerson,<br />
seinen eigenen Kindern bis zum Tode immer<br />
wieder sagte: „Zu viel zu wissen kann schlecht sein.“<br />
Die Kinder von Roswell<br />
standen lebenslang<br />
unter verschärfter<br />
Beobachtung.<br />
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MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> 2012